Syrien hat nun behauptet, dass es über die bevorstehenden Luftschläge auf die Luftwaffenbasis durch Amerika schon Stunden vorher bescheid wusste - und daher in der Lage war, die Flugzeuge aus dem Weg zu räumen.
Das US Militär verfeuerte heute um 1:40 Uhr über 50 Tomahawk Raketen auf das Militärflugfeld von Al-Shayrat, das in der Nähe von Homs liegt.
Russland wurde etwa 30 Minuten vor dem Angriff darüber informiert, wie der russische UN Botschafter meinte.
Nun behautptet eine syrische Militärquelle, dass sie bereits "von der amerikanischen Bedrohung wussten," weshalb es möglich war "an mehr als einem Militärstützpunkt" Vorbereitungen zu treffen.
Die Qulle sagte nicht, wer oder wie sie informiert wurden. Die Quelle sagte AFP:
"Wir erfuhren von der amerikanischen Bedrohung und erwarteten auf syrischem Territorium eine militärische Bombardierung.
Wir haben daher an mehr als nur einem Militärstützpunkt Vorbereitungen getroffen, darunter auch an der Shayrat Basis. Wir haben eine Reihe von Flugzeuge an andere Orte verlegt."
Der Offizielle fügte an, dass sie "Stunden" vor dem Angriff informiert waren.
Er hat dabei nicht spezifiziert, wo die Flugzeuge hinverlegt wurden, oder wer die syrische Regierung vorwarnte.
Das russische Militär, das mit Bodentruppen in Syrien ist und auch eine Flotte von etwa acht Mi-28N Jagdflugzeuge und einen Ka-52 Hubschrauber dort stationiert hat, erhielt eine "Beschwichtigungsnote", wie Außenminister Rex Tillerson meinte.
Zwischen der Trump Regierung und dem russischen Präsidenten Putin gab es aber keinen direkten Kontakt, wobei Tillerson betonte, dass man nicht auf die Zustimmung durch Moskau gewartet hat.
Der Kreml sagte, Putin würde den Schaden, welcher durch die Luftschläge den russisch-amerikanischen Beziehungen verursacht wurde, bereuen.
Die USA nutzten für das Übergeben der Angriffsinformation eine spezielle Verbindung zwischen den Militärs der Länder. Es ist wahrscheinlich, dass Russland Syrien über die bevorstehenden Raketenangriffe informiert hat, allerdings ist dies nicht bestätigt.
Tillerson gab am Donnerstag auch einige scharfe Bemerkungen ab und sagte, Russland sei entweder "involviert" in den Saringasangriff vom Dienstag, bei dem über 80 Personen getötet wurden, oder "einfach nur inkompetent" was das auf Linie bringen Syriens betrifft.
Tillerson verwies dabei auf eine Resolution des UN Sicherheitsrates von 2013, mit der die syrische Regierung dazu aufgerufen wurde, unter Aufsicht der russischen Regierung alle chemischen Waffen abzugeben.
Das militärische Vorgehen der USA bringt den neuen Präsidenten auf Konfrontationskurs mit Russland, das in Syrien nach dem Eingreifen zugunsten Assads im Jahr 2015 noch immer Luft- und Bodentruppen im Land hat und damit die Wende gegen sunnitisch-muslimische Rebellengruppen brachte.
Bei einem Gespräch etwa 30 Minuten nach der Verkündung der Luftschläge sagte Russlands Abgesandter bei der UN Wladimir Safronkow:
"Wir erhielten direkte Signale in der Angelegenheit, wonach eine militärische Operation in Vorbereitung war."
Er warnte vor "negativen Konsequenen", sollten die Vereinigten Staaten weitere militärische Massnahmen ergreifen und sagte, die Schuld läge "auf den Schultern jener, die diese zweifelhafte und tragische Unternehmung begannen."
Viktor Ozerow, Leiter des Verteidigungskommittees im russischen Föderationsrat liess vermuten, dass die Luftschläge die Beziehung zwischen den USA und Russland zusätzlich belasten würden.
Er sagte der staatlichen Nachrichtenagentur RIA, dass die Kooperation zwischen dem russischen und dem amerikanischen Militär nach dem Luftschlag eingestellt werden könnte. Er fügte auch an:
"US Angriffe auf syrische Luftwaffenstützpunkte könnten die Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus in Syrien unterminieren.
Russland wird nach den US Luftschlägen auf die syrische Luftwaffenbasis eine Dringlichkeitssitzung des UN Sicherheitsrates einberufen. Dies ist ein aggressiver Akt gegen ein Mitglied der UN."
Tillerson sagte, die USA hätten mit Russland nicht direkt über den Luftangriff gesprochen, Auch wenn "die Antwort durch unsere Verbündeten, wie auch jene in der Region und im Mittleren Osten überwältigend positiv war." Tillerson fügte an:
"Meine Erwartung besteht darin, dass alle Parteien mit Ausnahme von Bashar al-Assad und vielleicht Russland dieses Vorgehen begrüssen werden."
Trump hat sich bislang auf das Besiegen der IS Militanten in Nordsyrien konzentriert, wo US Spezialeinheiten arabische und kurdische bewaffnete Gruppen unterstützen.
Gerade vor einer Woche sagte Tillerson, dass die "langfristige Position von Präsident Assad vom syrischen Volk entschieden werden wird".
Nikky Haley, US Botschafterin bei der UN wiederholte diese Position und agte, die Entfernung von Assad von der Macht sei nicht mehr länger eine US Priorität.
Nach dem Chemiewaffenangriff vollzogen aber sowohl Haley als auch Tillerson eine scharfe Wendung in ihren Positionen.
Haley hielt diese Woche im Sicherheitsrat Fotos von Opfern hoch und sagte:
"Gestern morgen wachten wir zu Bildern von Kindern auf, denen Schaum aus dem Mund kommt, die zuckken und von verzweifelten Eltern auf dem Arm getragen werden..
Wie viele Kinder müssen noch sterben, bis Russland reagiert?"
Sie kritisierte Russlands Unterstützung für Assad und deutete an, die USA würden aktiv werden, falls die Vereinten Nationen nichts unternehmen würden.
Anstatt das Schicksal von Assad dem syrischen Volk zu überlassen, wie zuvor angedeutt sagte Tillerson am Donnerstag:
"Mit den von ihm begangenen Taten scheint es, als gäbe es für ihn keine Rolle mehr in der Regierung des syrischen Volkes."
Im Original: Syria claims it KNEW America was about to launch airstrikes hours before the attack on its airbase and moved its planes out of the way