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Freitag, 4. November 2016

Migranten protestieren in Paris gegen Polizeibrutalität - und zwar einen Tag nach einer heftigen Schlägerei zwischen Banden

Erst schlägern (rechts) und dann Rechte einfordern (links); weitere Fotos der Auseinandersetzungen finden sich hier

Zahlreiche Migranten und einwanderungsfreundliche Militante protestierten in Paris gegen die Polizeibrutalität - und das gerade einmal einen Tag, nachdem es Horroszenen gab, bei denen auf den selben Strassen miteinander kämpfende Banden verhaftet wurden. Von Romina McGuinness für www.Express.co.uk, 3. November 2016

Die Gruppe bezeichnete die Bereitschaftspolizei als "Unmenschen", weil sie am Montag bei der Räumung eines kleinen Teils des Notlagers von Stalingrad die Identitäten der Bewohner überprüft hat, was diese offenbar verängstigt und aufgescheucht hat.

Es gab auch Ärger wegen der bevorstehenden Räumung der Zelte im neuen "Dschungel von Stalingrad" in Paris.

"Amer", ein sich dort aufhaltender Flüchtling teilte der französischen Zeitung Le Monde mit, dass er die Polizei hatt habe. Er sagte:
"Die Polizeibeamten werden zunehmend gewalttätig. Wir können nachts nicht einschlafen, weil wir wissen, sie kommen zurück."

Die Migranten - die beim Protest nicht zur Gewalt griffen - sagten, alles, was sie wollten sei ein Bett zum Schlafen und ein Dach über dem Kopf.

Sie sagen, die französischen Behörden hätten dabei versagt, "ihre Rechte zu respektieren", und dass sie in Frankreich Asyl beantragen wollen. Sie sagten auch, dass sie nicht in ihre Heimatländer abgeschoben werden wollen.

Auf ihren Plakaten stand "Wir wollen Freiheit" und "Polizei, nein!". Einer der Migranten lief mit einem Schild herum auf dem es hiess: "Mensch, kein Tier."

Mahmoud, ein 24 Jahre alter Migrant aus Afghanistan sagte:
"Das Leben hier ist hart, uns ist so kalt. Wir brauchen die Hilfe der Regierung."

Hussein, ein somalischer Flüchtling, der seit über drei Monaten obdachlos in den Strassen von Paris lebt teilte der französischen Tageszeitung Le Figaro mit, dass er über das Leben in Frankreich desillusioniert ist:
"Die Polizei nahm uns unsere Zelte weg - unser Zuhause. Niemand will uns dabei helfen, dass wir aus dieser höllischen Situation wieder rauskommen."

Shahid, ein 23 jähriger Afghane sagte Le Monde:
"Wir sind menschliche Wesen, wir wollen mit Würde und Respekt behandelt werden."

Allerdings gab es nur wenige Stunden vor dem Protest zu Szenen, bei denen sich die Migranten nur wenige Meter vom Stalingrad Lager entfernt eine brutale Massenschlägerei lieferten.

Das improvisierte Lager, das sich im Nordosten von Paris unter den Dächern der Stalingrad U-Bahnstation befindet, wird in den kommenden Tagen zum x-ten Mal geräumt werden, nachdem vergangene Woche tausende zusätzliche Migranten aus dem inzwischen abgerissenen "Dschungel" Bretterverschlag von Calais dorthin zogen.

Seitdem hat sich die Bevölkerung im Lager mehr als verdoppelt und es wird gesagt, dass die Rekordzahl von 3.000 Personen dort unter ärmlichen sanitären Bedingungen haust: Bei über 50 Migranten wurden vor kurzem erst Winpocken diagnostiziert, wie die örtlichen Behörden sagten.

Die Bürgermeisterin von Paris Anne Hidalgo steht nun unter enormem Druck, um tausende zusätzliche Unterkünfte zu finden, die es neben jenen braucht, um die aus dem "Dschungel" geholten Migranten unterzubringen.

Regierungsvertreter müssen nun erst noch ankündigen, wann das "Stalingrad" Zeltlager endgültig geräumt werden soll, allerdings sagte der Innenminister Bernard Cazeneuve, das alle Migranten während des Vorganes "human" behandelt werden.




Im Original: Migrants protest against POLICE BRUTALITY in Paris - just A DAY after fierce gang battle
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