Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben, die kürzlich vereinbarte Waffenruhe in Syrien hielt kaum eine Woche. Während alle Konfliktparteien sich von Anfang an gegeneinander bezichtigten die Vereinbarung ignoriert zu haben, wurde klar was los ist, als US Kräfte syrische Regierngstruppen bombardierten und dabei mindestens 62 Soldaten töteten.
CNN berichtete dazu:
Stunden, nachdem die Luftangriffe der US geführten Koalition dutzende syrische Soldaten tötete haben die Botschafter der USA und Russlands sich außerhalb einer Dringlichkeitssitzung des UN Sicherheitsrates gegenseitig beschimpft.
Der Angriff erfolgte am Samstag in Ostsyrien, welches nicht Teil des delikaten und fast einwöchigen Waffenstillstandes ist. Das US Militär sagte, es habe die IS Militanten ins Visier genommen und falls syrische Truppen getroffen wurden, dann war es ein Versehen.
Russland und Syrien sagten, die Luftschläge beweisen, dass Washington und seine Verbündeten mit dem IS sympathisieren.
Das russische Militär sagte im russischen Staatsfernsehen, dass in der Nähe des Deir Ezzor Flughafens 62 Soldaten getötet worden. Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachungsstelle für Menschenrechte nannte 83 Tote, und dass mindestens 120 weitere Soldaten verwundet wurden.
Nur wenige Tage danach begannen syrische Truppen einen Angriff auf die Stadt Aleppo und wir alle befinden uns nun in einer außerordentlich gefährlichen Situation. Reuters berichtet:
Vertreter der Obamaregierung haben über eine härtere Antwort gegen den Angriff auf Aleppo durch die von Russland gestützte syrische Regierung nachgedacht, darunter auch militärische Optionen, zumal die steigenden Spannungen mit Moskau die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung überall schwinden lassen, vom Mittleren Osten angefangen, über die Ukraine bis hin zum Cyberraum, wie ein US Vertreter am Mittwoch sagte.
Es gibt auf "Mitarbeiterebene" Diskussionen über die neue Lage und es müssen erst noch Empfehlungen für Präsident Barack Obama erarbeitet werden, der sich bislang geweigert hat in diesem unübersichtlichen Bürgerkrieg ein militärisches Vorgehen gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad zu befehlen.
Die Absichten aber decken sich mit Außenminister John Kerrys Drohng, die Diplomatie zu Russland und Syrien einzufrieren und Moskau dafür verantwortlich zu machen, dass Brandbomben über die Rebellengebiete von Syriens größter Stadt Aleppo abgeworfen wurden. Es war die bislang schärfste Warnung an Russland, nachdem am 19. September die gemeinsame Waffenruhe gebrochen wurde.
Der massive Einsatz der russischen Luftwaffe über Syrien hat das Misstrauen der USA in Präsident Wladimir Putins geopolitische Absichten verstärkt, das nicht nur aufgrund des fünfeinhalb Jahre andauernden Bürgerkrieges besteht, sondern auch aufgrund des Ukrainekonflikts und bei dem, was die USA als russisch unterstützte Hackerangriffe auf US Politiker bezeichnen.
US Vertreter sagten, das Versagen der Diplomatie in Syrien habe der Obamaregierung keine andere Wahl gelassen, als Alternativen zu erwägen, von denen die meisten einen gewissen Grad an Gewalt beinhalten und die bereits zuvor erwogen wurden, über die es momentan aber keine Entscheidung gibt.
Unter diesen ist die Möglichkeit, dass den Golfalliierten ermöglicht wird, die Rebellen mit fortschrittlicheren Waffen auszustatten, etwas das nun als wahrscheinlicher erachtet wird, auch wenn Washington momentan noch dagegen ist. Eine andere wären US Luftangriffe auf einen Luftwaffenstützpunkt von Assad, was aber weniger wahrscheinlich ist, da es zu russischen Toten führen könnte, wie ein Regierungsvertreter Reuters mitteilte, der anonym bleiben wollte.
Sollte mit Russland ein offener Krieg ausbrechen, dann wird er sehr wahrscheinlich in Syrien beginnen. Die einzige gute Nachricht ist mein Zweifeln, ob Obama mit nur noch wenigen Monaten Amtszeit vor sich einen großangelegten Krieg vom Zaun brechen wird.
Die schlechte Nachricht ist, dass falls Hillary Clinton Präsidentin wird, dann wird schon bald die Hölle losbrechen.
Im Original: The Situation in Syria is Very, Very Dangerous