Das sind keine Narben, das sind Ehrenmale! |
Für www.Secularism.org.uk, 3. Mai 2017
Eine große Umfrage in Ägypten, dem Libanon, Marokko und Palästina ergab, dass frauenfeindliche Ansichten und die Toleranz gegenüber heimischer Gewalt in diesen Ländern weitverbreitet sind.
Die drei Länder und Palästina wurde nausgewählt um repräsentativ "die Vielfalt der Religion zu reflektieren".
Die Autoren des Berichts sagten, dass sie "eine nuanciertere Sichtweise auf Männer des Mittleren Ostens und Nordafrikas ermöglichen wollen," nachdem es auf dem Tahrir Platz in Kairo und in Köln zu Massenvergewaltigungen durch junge Männer aus dem Mittlern Osten und Nordafrika kam.
Wenig überraschend ergaben die Zahlen, dass eine klare Mehrheit der Männer in diesen mehrheitlich muslimischen Ländern frauenfeindliche Ansichten hatten und zutiefst rückständige Ansichten hinsichtlich der Rolle von Frauen in der Gesellschaft.
Der von International Men and Gender Equality Survey (IMAGES) produzierte Bericht kam zum Schluss, dass "die Mehrheit der ägyptischen Männer ihre Pflicht darin sehen, die Ehre der Frauen und Mädchen in ihren Familien zu verteidigen und fast 60 Prozent erachten Ehrenmorde unter bestimmten Umständen für gerechtfertigt. Für über 90 Prozent der Männer ist die männliche Ehre direkt abhängig davon, wie sich ihre weiblichen Verwandten kleiden und verhalten".
Lediglich 45% aller ägyptischen Männer glauben, dass es Gesetze geben sollte, mit denen "heimische Gewalt, wie etwa Vergewaltigungen in der Ehe verboten werden sollten." Und auch nur 70% der ägytptischen Frauen hätten dies gerne verboten.
43% aller ägyptischen muslimischen Männer sagten, sie hätten kein Problem damit, wenn ihr Sohn eine Vielzahl von Ehefrauen hat, während nu 9,5% es in Ordnung fänden, wenn ihre Tochter einen Mann heiraten würde, der bereits andere Ehefrauen hat.
Gerade einmal 6,6% der unverheirateten Männer sagen, sie haben "kein Problem, jemanden mit einer anderen Religion zu heiraten", während sich dies nur etwa eine von 40 aller unverheirateter ägyptischer Frauen vorstellen könnte.
Nur 39% der ägyptischen Männer würden eine Frau als politische Anführerin akzeptieren, auch wenn 93% meinten, Frauen sollten wählen dürfen.
60% aller marokkanischen Männer vertitt die Ansicht, dass "wenn eine Frau vergewaltigt wurde, dann sollte sie ihren Vergewaltiger heiraten".
62% aller marokkanischen Männer sagten, "eine Frau sollte Gewalt tolerieren, um damit die Familie zusammenzuhalten", während 38% zustimmten, dass es "Zeiten gibt, in denn eine Fraue es verdient, geschlagen zu werden". Schockierenderweise stimmten dem auch 20% aller Marokkanerinnen zu.
Der Bericht sammelten Anekdoten und Erzählungen von Männern und Frauen aus den vier Ländern, in denen die Umfrage stattfand, wobei viele Fälle von heimischer Gewalt darunter waren.
Eine junge Frau aus Kairo sagte, ihr Ehemann entschuldigte sich dafür, sie geschlagen zu haben, worauf sie zu ihm zurückging, und nun "wurden die Schläge weniger, er schlägt mich nur noch leicht, wenn wir uns streiten. Davor aber schlug er mich bis mein Gesicht und Körper blau wurden. Jetzt sind die Dinge besser." Die Autoren des Berichts sagten:
"Während die Mehrheit der in den vier Ländern befragten Männer eine breites Spektrum an ungleichberechtigenden, traditionellen Einstellung pflegt, so gibt es aber auch eine bedeutende Minderheit an Männern in den vier Ländern, welche die Gleichberechtigung der Frau in vielen Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens unterstützen."
Die gesamte Studie findet sich hier.
Im Original: Survey finds deeply regressive views of women among large majorities of Muslim men