Einst bekannt als die Stadt der Liebe hat sich Paris inzwischen in eine der gefährlichsten Hauptstädte der Welt verwandelt. Von James Murray für www.Express.co.uk, 19. März 2017
Der neueste Zwischenfall hätte sich für die Tourismuschefs nicht zu einem ungünstigeren Zeitpunkt abspielen können, die noch immer die Nachwehen der Anschläge auf das Bataclan Konzerthaus und Nizza verarbeiten.
Nun werden sie damit rechnen müssen, dass noch mehr Besucher zu viel Angst haben, um ihre Osterferien in Paris zu verbringen.
Allerdings werden sie erfreut sein, dass der Herzog und die Herzogin von Cambridge gestern einige herzerwärmende Bilder am Eiffelturm aufnahmen, bevor sie zum Stade de France weiterzogen, um ein Rubyspiel zwischen Wales und Frankreich anzusehen.
Die Botschaft des königlichen Paares an mögliche Besucher nur wenige Stunden nach noch mehr Gewalt auf den Strassen der Stadt war unmissverständlich - gebt den Terroristen nicht nach und lasst euch nicht davon abhalten, eines der grossartigsten Länder der Welt zu besuchen.
Es wird nicht lange dauern, bis die französischen Tourismuschefs sehen werden, dass diese mächtige Botschaft durchkam, da sie permanent die Besucherzahlen messen, um die Kosten des Terrorismus auf die Wirtschaft zu messen.
Ein kürzlicher Bericht meint, dass die Terroranschläge, Streiks und Überflutungen die Tourismusindustrie der Region von Paris in den ersten sechs Monaten des letzten Jahres 743 Millionen Euro gekostet haben.
Da die Region 13 Prozent ihres BIPs über den Tourismus erwirtschaftet haben diese riesigen Verluste spürbare Auswirkungen auf das Leben der Menschen.
Im letzten Jahr besuchten schätzungsweise 85 Millionen Menschen Frankreich, was für sieben Prozent des BIPs verantwortlich war, allerdings braucht das Land viele Millionen mehr, um der stagnierenden Wirtschaft einen Schub zu geben.
Die durch den Islamischen Staat inspirierten Terroranschläge gegen das Bataclan und Cafes und Bars im November 2015, bei denen 130 Menschen ermordet wurden, waren die schlimmsten Greueltaten in Frankreich seit Ende des Zweiten Weltkrieges.
Als ein Irrer im Juli letzten Jahres in Nizza bei den Bastille Feierlichkeiten in eine Menschenmenge raste und 86 Personen tötete und 434 verletzte, da gab es einen unmittelbaren Einbruch des Tourismus im Süden Frankreichs.
Frederic Valletoux, der Chef des Touristenrates für die Region Paris sprach für viele, als er kürzlich meinte:
"Es ist an der Zeit anzuerkennen, dass der Tourismussektor eine industrielle Katastrophe erlebt. Kommunikationskampagnen genügen nicht mehr, was es braucht ist ein Rettungsplan."
Vor den gestrigen Zwischenfällen gab es ein Gefühl, dass Frankreich nach den Blutbädern und einer leichten wirtschaftlichen Erholung wieder auf dem Weg war.
Selbst ein Zwichenfall im zenral gelegenen Louvre im Februar wurde nicht als etwas gesehen, das die Zahlen negativ beeinflussen würde.
Damals wurde fünf Mal auf einen mit einer Machete bewaffneten Mann geschossen, der überlebte, nachdem er versuchte, das historische Gebäude zu stürmen.
Gerade einen Monat davor berichtete der Präsident des Louvre Jean-Juc Martinez einen Verlust von 10 Millionen Euro, weil die Besucherzahlen um 15 Prozent zurückgingen, was zwei Millionen Personen entspricht. Herr Martinez sagte damals:
"Wir tun alles, um damit fertig zu werden. Wir hatten bereits 2001 einen vergleichbaren Einbruch nach den Anschlägen vom 11. September in New York, als die Zahl der Besucher um 36 Prozent fiel.
Danach dauerte es drei Jahre, bis wir die vorige Besucherzahl wieder erreicht haben."
Die Zahl der Parisbesucher fiel im letzten Jahr um sechs Prozent, was teilweise an der Vielzahl von Zwischenfällen in der Hauptstadt und anderswo in Franreich lag.
Gestern nur ein Polizist verletzt, sehr zur Erleichterung der verängstigten Pariser, die bereits so viele Landsleute haben sterben sehen müssen.
Im Original: How Paris has become one of the most dangerous capitals in the world