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Freitag, 14. Oktober 2016

Wenn die Abrechungsstelle größer wird als der Kundendienst... ist es an der Zeit zu sterben


Von Martin Armstrong für www.ArmstrongEconomics.com, 13. Oktober 2016

Kommentar: Sie haben sicherlich recht, die Jagt nach Seuergeld eskaliert und es wird zunehmend lächerlich. Ich habe damit täglich bei mir im Büro tun. Was für ein Haufen Deppen.


Antwort: Diese Jagt nach Geld kostet die Unternehmen eine Menge Ressourcen und es reduziert den Welthandel. Im Banken- und Handelsgeschäft sind wegen all der Regulierungen in der Abrechnungsstelle meist mehr Leute beschäftigt als im Kundendienst. Das ist teilweise der Grund für den wirtschaftlichen Niedergang des Westens. Ich habe über PayPal gesagt, dass weil sie eine Strafe erhielten, mussten auch sie sich dem Irrsinn beugen. Ich kann PayPal daher nicht empfehlen. Sie sind mittlerweile ins paranoid-verrückte abgeglitten, weil jeder Auslandskunde auf irgendeiner Überwachungsliste stehen könnte. Da dieser Prozess in Gang gesetzt ist wird auch PayPal seinen Höhepunkt überschreiten und dann den Bach runter gehen. Die Abrechnungsstelle wird immer irgendwelche Risiken sehen, die nicht existieren, die ihnen aber wie in jeder Organisation als Existenzgrund dient. Das ist Teil des Prozesses, der alle großen Untenehmen irgendwann zu Tode strangulieren wird.

Bei unserer letzten Konferenz in Philadelphia haben wir erst das städtische Kongresszentrum in Philadelphia gebucht. Die Forderungen aber wurden täglich schlimmer und sie sagen es einem nie im Voraus. Zuerst kam die Terrorversicherung, die wir dem Kongresszentrum, der Stadt und dem Bundesstaat zahlen mussten. Dann wurde unseren Filmleuten nicht erlaubt in Philadelphia zu arbeiten, weil sie nicht in der Gewerkschaft sind. Dann ist es so, dass jeder, der in der Garage des Veranstaltungshauses parken will den Nachweis erbringen muss, dass das Auto versichert ist. Ich rief dann das Marriott an und fragte ob sie etwas frei haben. Sie sagten ja und fragten sofort: "Welche Terrorversicherung haben Sie?" Wer sein Auto in einer öffentlich zugänglichen Garage abstellt, der muss keine Versicherung nachweisen. Nur die Regierung kann sich so einen Blödsinn ausdenken und wenn Unternehmen solche Regulierungen aufgezwungen werden, dann sterben sie irgendwann ab.

Freunde von mir kaufte sich ein Haus. Sie mussten dabei unabhängig von der Höhe für jeden einzelnen Scheck einen Herkunftsnachweis erbringen. Im Fall unserer Beratungsfirma fantasieren sie sich ein "Risiko" herbei, weil sie nicht wissen, wer im Ausland von uns einen Bericht kaufen könnte. Wo wird das wohl enden? Werden wir irgendwann auch einen Ausweis brauchen, um etwas mit Bargeld kaufen zu können? Und die Leute wundern sich, warum sich der Welthandel im freien Fall befindet. Im ersten Quartal 2016 sank er um 1,1% verglichen mit dem gleichen Quartal von 2015, was ein Rekord ist. Der Niedergang beschleunigt sich.

Sie suchen immer nach Ausreden für diesen Irrsinn. Im Gespräch mit verschiedenen Kreditkartenanbietern heisst es, dass ihre Toleranz für Transaktionen ins Ausland nicht mehr als 5% beträgt. So ruiniert man die Weltwirtschaft. FATCA [das US Steuerrecht für Auslandsabwicklungen, d.R.] ruiniert den Welthandel in einer alarmierenden Geschwindigkeit. Wir verwenden hier mindestens zwei Transaktionsdienste und wir werden womöglich noch einen dritten speziell für Asien einrichten müssen. Das ist einfach nur noch verrückt. Wenn man nicht einen einzigen Anbieter verwenden kann, weil diese Angst vor den Strafen der Regierung haben, wenn sie nicht an irgendeine neue Regulierung gehalten haben, dann ist das Ende greifbar. Ab dem 1. Januar 2017, der sich am Horizont abzeichnet, werden die G20 damit beginnen Informationen zu sammeln und sie gegenseitig auszutauschen, um die Besteuerungsmöglichkeiten zu verbessern, weil sie einfach nicht begreifen wollen, dass sie damit den Welthandel kaputt machen.


Im Original: When the Back Office Becomes Bigger than the Front Office – It is Time to Die
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