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Samstag, 8. Juli 2017

China plant für die zukünftige Bevölkerungskontrolle den Aufbau von 600 Millionen Überwachungskameras

Die drei x 200 Millionen...

Von Glyn Moody für www.TechDirt.com, 6. Juli 2017
   
Zwei der aktuellen Themen hier bei Techdirt sind Chinas immer weiter wachsende Überwachung ihrer Bürger und das Aufkommen immer mächtigerer Gesichtserkennungssysteme. Diese beiden Themenfelder wurden nun vom Wall Street Journal in einem faszinierenden Artikel zusammengebracht, in dem Chinas Pläne zur Gesichtserkennung im extrem großen Stil dargelegt werden. Leicht gemacht wird das Vorhaben von der bereits existierenden zentralen Bilddatenbank aller Bürger, da jeder im Alter von 16 ein Ausweisbild anfertigen lassen muss, die nun zusammen mit Milliarden von Bildern in den Sozialen Nezwerken verbunden werden sollen, zu denen die chinesische Regierung vermutlich einen Direktzugriff hat.

Was den Überwachungsteil der Angelegenheit betrifft, so weist der Artikel auf Forschungszahlen der Industrie hin, laut denn in China bereits 176 Millionen öffentliche und private Überwachungskameras existieren und die Prognose für 2020 bei weiteren 450 Millionen liegt. Glaubt man diesen Zahlen, dann wird es bis dahin schlappe 600 Millionen Überwachungskameras geben - also etwa eine für je drei Chinesen. Beim Wall Street Journal heisst es:


Gesichtserkennungskameras werden in China routinemässig eingesetzt, etwa für das Betreten von Fabrikgeländen, beim Abheben von Bargeld am Geldautomat und beim Entsperren von Smartphones. Ein KFC Restaurant in Peking liesst auch die Gesichter seiner Kunden ein und macht dann Menüvorschläge basierend auf dem Geschlecht und der Altersschätzung. Ein beliebter Park in der Hauptstadt nutzt entsprechende Kameras, um den Klau von Toilettenpapier in öffentlichen Toiletten zu verhindern, wobei es nur alle 9 Minuten 70cm Toilettenpapier gibt, wenn man vorher sein Gesicht einliesst.

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Andere Verwendungsbereiche umfassen das Überpüfen beim Rennen, um sicherzustellen, dass die Läufer keine Abkürzung nehmen, sowie in Kirchen, Moscheen und Tempeln, wo Überwachungskameras jene aufzeichnen, die religiösen Aktivitäten nachgehen, was von den Behörden mit Skepsis begegnet wird. Im Artikel werden auch mögliche künftige Anwendungsbereiche erörtert. Irgendwann soll dann auch die Polizei Gesichtserkennungssysteme verwenden:

Was noch kommen wird: Ein Streifenwagen mit Kamera auf dem Dach, die in alle Richtungen blickt und gesuchte Personen identifizieren kann. Forsche an der Universität für elektionische Forschung und Technologie in der Sichuanprovinz haben bereits einen funktionierenden Prototypen entwickelt. Yin Guangqian, der Leiter des Labors für Sicherheitstechnologie an der Universität sagte:

"Wir haben sie bis 120 km/h getestet."

Für alle, denen die Aussicht nicht genug ist, von einem vorbeipreschenden Streifenwagen erkannt zu werden, der kann sich auch darauf freuen, von einem Rudel Gesichtserkennungsdrohnen erkannt zu werden, an denen eine chinesische Firma gerade arbeitet. Die schlechte Nachricht ist, dass sie "noch immer etwas in der Zukunft liegen", allerdings können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass sobald sie technisch reif sind, dann wird China zu den ersten Anwendern gehören, das diese Technik im Rahmen der immer umfassenderen Hochtechnologieüberwachungssysteme einzusetzen, bei denen die Gesichtserkennung eine zentrale Rolle spielt.





Im Original: China's Surveillance Plans Include 600 Million CCTV Cameras Nationwide, And Pervasive Facial Recognition
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