Sonntag, 23. April 2017

Das Amerikanische Imperium unter Donald Trump wird immer verzweifelter, unsicherer und gefährlicher


Von Michael Krieger für www.LibertyBlitzkrieg.com, 21. April 2017

Meine momentane Arbeitshypothese bsteht darin, dass es sich bei den USA um ein Imperium in seinem Endstadium handelt, das kurz davor steht, eine ernstere und gefährliche Phase des Zusammenbruchs einzutreten. Falls Sie es verpasst haben, ich habe einen groben Überblick über meine Ansichten vor kurzem in einem Artikel mit dem Titel "Der Anfang vom Ende des US Imperiums - Bereitet euch auf den Einschlag vor" dargelegt. Hier ein Auszug daraus:
Ich glaube, der gestrige Luftschlag steht für den Anfang vom Ende des US Imperiums. Auch wenn die USA bereits während des ganzen Jahrhunderts einen inneren Niedergang erlebte, so ist Amerika international nach wie vor die Nummer Eins. Das macht Sinn für ein Imperium in seiner Endphase, da die satte und glückliche "Elite" sich nur noch mit Herrschaft und Macht beschäftigt, während es zu Hause zu erodieren und verrotten beginnt.

Trump gewann mit seinem "Amerika zuerst" Mantra, in dessen Rahmen er versprach, das Wohl amerikanischer Bürger über geopolitische Abenteuer zu stellen. Nun aber wissen wir mit Sicherheit, dass er in das imperiale Denkgebäude manipuliert wurde und diese Rücksichtslosigkeit wird den Niedergang der USA auf der Weltbühne nur noch beschleunigen, wie auch jenen in der Heimat.

Als ich gestern durch die Nachrichten gegangen bin, dass das US Justizministerium versucht, einen Weg zu finden, den gefährlichsten und effektivsten Nachrichtenproduzenten zur Rechenschaft zu ziehen - Julian Assange von WikiLeaks - war mein erster Gedanke, dass es sich dabei um einen weiteren Beweis für die unglaubliche Unsicherheit und Verzweiflung im amerikanischen Establishment handelt.

Insbesondere die CIA ist verärgert über Assange, nachdem er letzten Monat damit begann, Vault 7 zu veröffentlichen. Anstatt sich dafür zu entschuldigen, dass sie Sicherheitslücken bei großen Technologiefirmen offen lassen, wodurch deren Produkte verwundbar werden für Angriffe durch jeden, der die Fähigkeit dazu hat[..], entschied sich CIA Direktor Mike Pompeo vielmehr dazu, im Rahmen einer kürzlichen Rede am saudisch finanzierten Zentrum für strategische und internationele Studien (CSIS), eine wenig durchdachte und nervös wirkende Antwort zu geben. Hier ein paar Auszüge dieser deplazierten, inkohärenten und verfassungswidrigen Anmerkungen aus dem Hause CIA:

WikiLeaks verhält sich wie ein feindlicher Geheimdienst und redet auch wie ein feindlicher Geheimdienst. Assange ruft seine Anhänger dazu auf, bei der CIA eine Stelle zu finden, um dort Geheimdienstinformationen abgreifen zu können. Er hat Chelsea Manning bei deren Diebstahl von spezifischem Geheimdienstmaterial angeleitet. Und der Fokus konzentriert sich in überwältigender Weise auf die Vereinigten Staaten, während bei antidemokratischen Ländern und Organisationen Unterstützung gesucht wird.
So etwas nennt sich "Projektion".

Es ist an der Zeit, WikiLeaks als das zu bezeichnen, was es wirklich ist - ein feindlicher, nichtstaatlicher Geheimdienst, dem oftmals staatliche Akteure wie Russland zuarbeiten. Im Januar diesen Jahres fanden unsere Geheimdienste heraus, dass der russische Militärgeheimdienst GRU Wikipedia dazu nutzte, um Informationen über US Bürger zu veröffentlichen, welche der GRU über Cyberoperationen gegen die Demokratische Partei in seinen Besitz bringen konnte. Der Bericht fand auch heraus, dass Russlands primäres Propagandainstrument, Russia Today, aktiv mit WikiLeaks zusammengearbeitet hat.

Wir wissen dies, weil Assange und seine Bande inzwischen offen mit Diktatoren anbandeln. Ja, sie versuchen erfolglos, sich und ihre Taten in den Worten von Freiheit und Privatsphäre zu tarnen; in Wahrheit aber bedeutet ihnen nichts mehr, als ihre eigene Berühmtheit. Ihre Währung sind möglichst viele Klicks; ihr moralischer Kompass inexistent. Ihr Auftrag: Die Selbstbereicherung über die Zerstörung westlicher Werte.

Ihnen ist die Sache und die Menschen egal, die sie behaupten zu vertreten. Wäre dem nicht so, dann würden sie sich auf die autokratischen Regimes dieser Welt konzentrieren, die tatsächlich jeglichen Dissenz und die Redefreiheit unterdrücken. Stattdessen aber wollen sie ausgerechnet die legitimen Geheimnisse von demokratischen Staaten entblösen und für sich ausntuzen - was sich bislang auch als ein bei weiterem sicherer Ansatz erwiesen hat, als das Provizieren eines Tyrannen.

Noch mehr Projektion..

Nein, Julian Assange und seinesgleichen sind nicht im geringsten daran interessiert, den Zustand der bürgerlichen Rechte zu verbessern, oder die persönlichen Freiheiten zu erweitern. Sie haben so getan, als würden sie die Freiheiten von Amerikas erstem Verfassungszusatz vor dem Recht schützen. Sie mögen dies geglaubt haben, aber sie liegen falsch.

Assange ist ein Narziss, der nichts werthaltiges erschaffen hat. Er verlässt sich auf die schmutzige Arbeit anderer, um selbst berühmt zu werden. Er ist ein Betrüger - ein Feigling, der sich hinter einem Bildschirm versteckt.

Ernsthaft? Auf mich wirkt es eher so, als habe er die mächtigste und einflussreichste Medienorganisation des 21. Jahrhunderts aufgebaut, und genau das der Grund ist, warum er so verhasst ist.

In Kansas kennen wir uns aus mit falschen Zauberern.

Uns stellt sich damit eine grundlegende Frage: Was können wir dagegen unternehmen? Was kann und sollten die CIA, die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten machen angesichts der nie dagewesenen Herausforderung durch diese feindlichen und nichtstaatlichen Geheimdienste?

Auch wenn es keine schnelle und sichere Einmallösung gibt - so gibt es doch Schritte, die wir unternehmen können, um die Gefahr zu verringern. Zunächst einmal ist es höchte Zeit, jene anzuprangern, die diesen Enthüllern und sogenannten Transparenzaktivisten eine Plattform bieten. Wir wissen über die Gefahr, die Assange und seine unheiligen Bruderschaft für die Demokratien dieser Welt darstellt. Ignoranz oder fehlgeleiteter Idealismus sind nicht mehr länger eine akzeptable Ausrede für die Heroisierung dieser Dämonen.

Drittens müssen wir akzeptieren, dass wir Assange und seinen Kollegen nicht mehr länger die Großzügigkeit erlauben können, die Werte der Redefreiheit gegen uns zu verwenden. Gibt man ihnen den Raum, uns mit Hilfe unterschlagene Geheimnissen fertig zu machen, dann ist es eine absolute Perversion dessen, wofür unsere großartige Verfassung steht. Damit ist ab sofort Schluss.

Und schliesslich - und vielleicht am wichtigsten - müssen wir das Vertrauen zwischen den Geheimdiensten und den Bürgern, zu deren Schutz wir da sind, vertiefen.

Das Vertrauen vertiefen? Es gibt kein Vertrauen.

Bei der CIA, das kann ich Ihnen versichern, arbeiten wir täglich daran, uns das Vertrauen zu erarbeiten. Wir wissen, dass wir es nicht als selbstverständlich erachten können. Wir müssen weiterhin dem amerikanischen Volk gegenüber so offen wie möglich sein, damit unsere Gesellschaft zu informaierten Urteilen kommen kann hinsichtlich des Ausgleichs zwischen individueller Privatsphäre und nationaler Sicherheit.

Als erstes fällt bei diesen Auszügen ins Auge, wie unreflektiert und abgehoben Mike Pompeo offenbar ist und man darf dabei nicht vergessen, dass Donald Trump Pompeo aus eigenem Entschluss dort eingesetzt hat. Der größte Teil seiner Kommentare dreht sich um das Zuschreiben von Eigenschaften, etwa als er Assange als "Narziss" bezeichnete, einen "falschen Zauberer" und einen "Dämon" und das innerhalb von nur wenigen Absätzen. Er scheint emotional instabil zu sein, was bei mir nicht gerade Vertrauen in die CIA weckt, nicht dass ich da überhaupt allzu viel von habe.

Des weiteren ist Pompeos Wutrede voller Projektionen. Zunächst die Definition einer psychologischen Projektion:

Bei der psychologischen Projektion handelt es sich um eine Theorie in der Psychologie, bei der sich Menschen gegen ihre eigenen unbewussten Impulse oder Qualitäten verteidigen (ob positiv oder negativ), indem sie deren Existenz verläugnen und sie gleichzeitig anderen zuschreiben. Beispielsweise projeziert eine unfreundliche Person ihr eigenes Verhalten, indem sie anderen permanent Unfreundlichkeit vorwirft. Es handelt sich dabei um ein Wegschieben der Schuld.

Pompeo zeigt dieses Verhalten in seiner Rede wiederholt. Beispielsweise wirft er Assange vor, "die Unterstützung von antidemokratischen Ländern und Organisationen" zu suchen.

Also ganz ehrlich, das ist im Grunde genommen der ganze Daseinszweck der CIA, da ihre ganze Geschichte randvoll ist mit "Unterstützungsgesuchen bei antidemokratischen Ländern und Organisationen".

Pompeo stellt auch fest, dass "Assange und seinesgleichen inzwichen gemeinsame Sache mit Diktatoren machen," und sagt über WikiLeaks, dass "ihnen die Sache und die Menschen egal ist, die sie behaupten zu vertreten."

Diese beiden Aussagen fassen die US Außenpolitik hervorragend zusamen. Immerhin ist einer von Amerikas engsten Verbündeten, Saudi Arabien, nicht nur eines der repressivsten und undemokratischsten Länder der Welt, sondern auch der führende Verbreiter des radikalen islamischen Terrorismus in aller Welt, darunter auch die 9/11 Anschläge [..].

Schliesslich rechtfertigt Pompeo seinen Angriff auf den ersten Verfassungszusatz, indem er eine falsche "wir gegen sie Mentalität" installieren will. Er meint:

Drittens müssen wir akzeptieren, dass wir Assange und seinen Kollegen nicht mehr länger die Großzügigkeit erlauben können, die Werte der Redefreiheit gegen uns zu verwenden.


Das impliziert, dass Assange und WikiLeaks "der Feind" sind, während die CIA selbst irgendwie einen schimmernden weißen Ritter darstellen. Unglücklicherweise für Pompeo sehen viele Amerikaner die Sache etwas anders.

Man muss sich nur einmal diese Twitterumfrage ansehen und sich klarmachen, dass Nutzer, die John Harwoods folgen nicht gerade establishmentfeindlich drauf sind.




Nun liesse sich einwenden, dass es sich dabei nicht um eine wissenschaftliche Umfrage handelt, allerdings würde ich die Meinung vertreten, dass WikiLeaks von mehr Amerikanern für patriotisch gehalten wird, als die CIA und das ist ein ziemlich großes Problem für den Tiefen Staat.

Tatsächlich vertrauen die Amerikaner insgesamt nicht mehr länger jenen Institutionen, die das US Imperium verwalten sollen, weil diese Institutionen das Volk komplett und in erbärmlicherweise Weise im Stich gelassen haben. Der einzige Weg, dieses Vertrauen wieder herzustellen bestünde darin, ein paar positive Dinge für das Land zu zu, allerdings ist das nicht gerade etwas, das in einem Imperium kurz vor dessen Ende geschieht. In seinem Endstadium macht die korrupte und dümmliche "herrschende Klasse" einfach weiter mit ihrer Absahnerei auf Teufel komm raus, bis der ganze Laden irgendwann auseinanderfällt. Genau das erwarte ich auch für die Zukunft, die ganze Hexenjagd auf Assange bestätigt meine Befürchtungen nur.

Um mein Argument zu unterstreichen lohnt sich der Blick auf einen Ausschnitt aus einem CNN Artikel zum WikiLeaks/Assange-Thema:

US Behörden begannen mit der Sammlung von Anklagepunkten, um den WikiLeaksgründer Julian Assange verhaften zu können, wie US Offizielle mit Kenntnissen über die Angelegenheit CNN mitteilen.

Die Ermittlungen des Justizministeriums gegen Assange und WikiLeaks gehen bis mindestens 2010 zurück, als die Internetseite das erste Mal weltweite Beachtung erhielt, nachdem sie tausende vom US Armeeanalysten Chealsea Manning gestohlene Dokumente veröffentlichten.

Die Staatanwaltschaft hatte Probleme damit zu bestimmen, ob der erste Verfassungszusatz die Strafverfolgung von Assange verhindert, nun aber glauben sie, einen Weg für ein weiteres Vorgehen gefunden zu haben.

Lassen Sie das mal einen Moment lang sacken. Das Justizministerium verbrachte also offentbar 7 lange Jahre damit herauszufinden, wie sie den ersten Verfassungszusatz aushebeln können, haben es im gleichen Zeitraum aber nicht fertig gebracht, auch nur einen Banker zu verhaften. Was sagt uns das über die Prioritäten unseres Staatswesens? Noch verstörender ist die Tatsache, dass es offenbar völlig egal ist, ob im Weißen Haus eine Marionette von Goldman Sachs oder des Tiefen Staates sitzt, die Agenda geht einfach weiter. Es ist eine imperiale Agenda, die dazu da ist, die wenigen Reichen und Mächtigen zu schützen und abzuschirmen vor dem Drang nach Wohlergehen und Freiheit der vielen.

Das US Imperium ist nicht für das Volk da, sondern für eine kleine Handvoll Elitärer und Insider, die sich zu ihrem eigenen Vorteil ein völlig manipuliertes und korruptes System gebastelt haben. Allmählich begreift das amerikanische Volk diesen Betrug und teilweise liegt das am Journalismus von WikiLeaks - und genau das ist der Grund, weil der Tiefe Staat Assange so leidenschaftlich hasst.

Das amerikanische Imperium wird immer unsicherer und verzweifelter, und das macht es zusätzlich auch immer gefährlicher. Imperien reformieren sich nicht und wie wir an Trumps ersten 100 Tagen im Amt ablesen können, ist von ihm mit Sicherheit keine Umkehr des eingeschlagenen Kurses zu erwarten.

Wir, das Volk, müssen auf den gezahlten Preis achten und aufhören, uns mit anderen relativ trivialen Themen abzulenken. Genau das ist, was der Status Quo will und uns auch aktiv dazu auffordert, dem nachzugehen. Sie können uns nicht unterdrücken, wenn wir uns zusammentun, daher sollten wir ihnen die Arbeit nicht unnötig leicht machen, indem wir permanent gegeneinander kämpfen. Wir müssen uns breitbeinig hinstllen und sagen: Genug ist genug. Dass wir ihre Marionetten satt haben, ihre Kriege und ihre Kreditgeschenke für die Wall Street. Amerika hat es satt, von einer kleinen Gruppe von nicht rechenschaftspflichtigen, inkompetenten, gierigen, unethischen Betrügern kontrolliert zu werden, die alles einpacken, was nicht niet- und nagelfest ist.

Genug ist genug.





Im Original: The American Empire Under Donald Trump Has Become Increasingly Desperate, Dangerous & Insecure