Der EU Kommissionspräsident wurde von führenden diplomatischen Quellen als "peinlich" bezeichnet, die meinten "es war klar, Juncker hat gerade frisch aufgetankt". Von Tom Newton Dunn für www.TheSun.co.uk, 4. Mai 2017
Jean-Claude Juncker muss sich neue Fragen zu seiner Eignung gefallen lassen, nachdem Behauptungen auftauchten, dass er bei einem großen UN Friedenstreffen betrunken war.
Diplomatische Quellen haben durchsickern lassen, dass der EU Kommissionspräsident bei Gesprächen in Genf über die Zypernfrage "deutlich sichtbar einen in der Krone hatte".
Internationale Führer trafen sich dort, um das Patt über die Mittelmeerinsel zu beenden, die zwischen Türken und Griechen geteilt ist.
Herr Juncker verursachte bei der Konferenz mit seinem alkoholgetriebenen, erratischen Verhalten ein Durcheinander. Er stiess mit Personen zusammen, stolperte über Möbel und war zu den jungen Gehilfen sehr persönlich. Eine diplomatische Quelle teilte der Sun mit:
"Es war klar, Junker hat gerade frisch aufgetankt.
Er stolperte die ganze Zeit und ging auf jüngere Delegationsmitglieder zu, um sie in Gespräche zu verwickeln.
Es war ziemlich seltsam und auch ein bisschen peinlich für alle."
Diese Vorwürfe sind die neuesten in einer langen Reihe, bei denen es um das Trinkverhalten von Herrn Juncker geht.
Junckers miese Rolle beim Brexit
Der ehemalige luxemburgische Ministerpräsident und sein Planungschef Martin Selmayr stehen im Mittelpunkt eines heftigen Streits mit Theresa May.
Die Ministerpräsidentin warf den beiden am Mittwoch vor, sich in die Wahlen einzumischen, nachdem sie verdächtigt wurden, hinter einer Reihe von schädigenden Berichten über ihre Brexitvorbereitungen zu stehen.
Der EU Ratspräsident Donald Tusk musste einschreiten, um die Sache zu beruhigen.
In einem klaren Hieb gegen Juncker und seine großmäuligen Mitarbeiter schrieb Herr Tusk bei Twitter:
"Die Brexitgespräche sind kompliziert genug. Sollten die Emotionen außer Kontrolle geraten, dann werden sie unmöglich. Diskretion, Moderation und gegenseitiger Respekt sind von Nöten.
Hier stehen die Leben und Interessen von Millionen Menschen auf beiden Seiten des Kanals auf dem Spiel."
EU Parlamentspräsident Antonio Tajani fügte an:
"Niemand versucht das Ergebnis der Wahlen zu beeinflussen."
Herr Junckers Büro allerdings bleibt ohne Reue, wobei ein Kommissionssprecher meint, sie seien "zu beschäftigt, um sich an diesem 'wer hat was gesagt' zu beteiligen".
Herr Junckers neueste schnapsgeladene Peinlichkeit ereignete sich am 12. Januar diesen Jahres, als er bei den Zyperngesprächen die EU Delegation anführte.
Nachdem er von The Sun konfrontiert wurde, verneinte die EU Kommission, dass er wieder zu viel getrunken hat. Eine Sprecherin von Herrn Juncker sagte lediglich:
"Wr verstehen, dass sich die britische Presse im Kampganenmodus befindet, allerdings werden solche beleidigenden Vorwürfe nicht mit einem Kommentar würdigen."
Der ehemalige Tory Abgeordnete Jacob Rees Mogg, der sich aktuell wieder um einen Sitz bemüht, sagte:
"Wer ein Alkoholproblem hat, dem sollte Mitgefühl entgegengebracht werden.
Ein Verhalten, wie jenes von Herrn Juncker aber ist inkompatibel mit der Repräsentation von 28 Ländern.
Wir müssen uns fragen, ist er in der Lage seine Arbeit zu machen?"
Der Zwischenfall bei den Zyperngesprächen folgte auf ein berüchtigtes EU Treffen in Lettland von 2015, als ein sichtbar betrunkener Jean-Claude Juncker vor laufenden Kameras mehrere ankommende EU Staatschefs mit Ohrfeigen begrüsste.
Er bezeichnete auch Ungarns Ministerpräsident Victor Orban bei dessen Ankunft als einen "Diktator", um ihm dann ebenfalls eine Ohrfeige zu verpassen.
Kritiker des Erzzentralisten behaupteten in der Vergangenheit auch schon, dass er zum Frühstück Cognac trinkt.
Ein ehemaliger führender Gehilfe von David Cameron, der sich regelmässig mit Herrn Juncker stritt, sagte gegenüber The Sun auch, dass die Vertreter des ehemaligen Ministerpräsidenten stets sicherstellten, dass ihre Treffen mit ihm vor dem Mittagessen anberaumt wurden. Der Gehilfe fügte an:
"Andernfalls wären sie sinnlos gewesen."
Auch die schottische Parteichefin der Tories Ruth Davidson warf dem 62 Jahre alten Luxemburger diese Woche vor, ein verlogener Säufer zu sein. Über das Essen bei der Ministerpräsidentin von letzter Woche sagte Frau Davidson:
"Die Vorstellung, dass Journalisten Geschichten darüber glauben, Jean Claude Juncker sei nach dem Essen noch immer ein ehrlicher Erzähler, das kommt nicht allzu häufig vor."
Der Brexitsektretär David Davis warf der EU Kommission gestern abend auch vor, mit den ganzen verbreiteten Gerüchten in den letzten Tagen "das britische Volk zu schickanieren".
Bei einem Gespräch in der Sendung Question Time bestand er darauf, dass die Regierung versuchte, die Wogen zu glätten, als die ersten "irreführenden Geschichten" über das Essen mit Theresa May und Jean-Claude Juncker in den Umlauf kamen. Er sagte dazu:
"Danach gab es weitere Geschichten von wegen 'Wir müssen 100 Milliarden Euro zahlen' oder 'Therersa May wird nicht an den Verhandlungen teilnehmen dürfen'.
Die Kommission versucht, das britische Volk zu schickanieren, aber das britische Volk wird dies nicht zulassen. Die Ministerpräsidentin machte unsere Position klar und sie hat das volle Recht, dies zu tun."
Im Original: JEAN-CLAUDE DRUNKER? EU chief Jean-Claude Juncker ‘very visibly drunk’ at major UN summit in Geneva