Trauer um die französische Republik |
Eine halbe Million Wähler erhielten ihre Wahlunterlagen zwei Mal per Post, was ihnen ermöglicht, bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 23. April doppelt abzustimmen.
Die französischen Behörden bestätigten, dass sie diesen möglichen Wahlbetrug erst nach den Wahlen untersuchen werden und es dann zu einer nachträglichen Strafverfolgung kommen könnte.
Als Konsequenz daraus könnte Frau Le Pens Traum von der Macht platzen, da die meisten Auslandsfranzosen nicht rechts wählen - was von der Tatsache geprägt ist, dass sie sich von der EU abhängig fühlen, die es ihnen ermöglicht, im Ausland zu leben.
Emmanuel Macron besuchte im Februar London, wo er Veranstaltungen abhielt, bei denen um die Stimmen der 300.000 Personen starke französische Gemeinde warb.
Londons französische Bevölkerung entspricht Frankreichs sechstgrösster Stadt und viele dieser 300.000 Personen werden nun die Möglichkeit erhalten, zwei Mal für Herrn Macron zu stimmen.
Der linksextreme Kandidat Jean-Lux Melenchon, der in den Umfragen in letzter Zeit deutlich zulegte, droht nun in das Führungsrennen zwischen Frau Le Pen und Herrn Macron einzudringen, was durch den katastrophalen Fehler noch begünstigt werden könnte. [..]
Das doppelte Wählen ist ein Vergehen, allerdings kann die Polizei dies nur herausfinden, wenn sie jede einzelne Person im Computersystem gegenprüft.
Die Strafe beträgt bis zu zwei Jahre Gefängnis und einer Geldstrafe von etwa 15.000 Euro.
Frankreichs Innenministerium sagte, dass es die Wahl wegen des Fehlers mit den doppelten Wahlkarten nicht ungültig erklären wird, allerdings zeigen die letzten Bloomberg Umfragen Herrn Macron und Frau Le Pen bei jeweils 22,8 Prozent und den linksextremen Melenchon bei 18,3 Prozent, wodurch extra 500.000 Stimmen das Gleichgewicht entscheidend verändern könnten. [500.000 Stimmen entsprechen ca. 1,2% bei voller Wahlbeteiligung, d.Ü.]
Im Original: How Marine Le Pen is facing wipe out in French election after COMPUTER BLUNDER