Von Martin Armstrong für www.ArmstrongEconomics.com, 10. März 2017
Bei vielen Menschen ist es so, dass wenn sie wichtige politische und unternehmerische Persönlichkeiten sehen, dann stellen sie schockiert fest, dass sie fast ausschliesslich Männer sehen. Warum ist das so? Die Antwort darauf ist eine kulturelle, die im Verlauf der ganzen Geschichte immer wieder auftritt, allerdings nicht in allen Kulturen. Im antiken Rom hatten Frauen das Amt der vestalischen Jungfrau (vestales) inne, bei denen es sich um Priesterinnen der römischen Göttin des Herdes namens Vesta handelte. Normalerweise bildeten dabei vier bis sechs Priesterinnen im Tempel der Vesta im Forum Romanum einen Klerus (collegia), wie es auf Münzen von Kaiser Titus (70-81 n.Ch.) abgebildet sind. Ein kleiner Teil des Tempels steht noch heute.
Die Wichtigkeit dieser Institution zeigt die Rolle der Frauen. Die Vestalinnen führten Riten im Namen der Göttin aus, wie etwa die Pflege von heiligen Objekten im Tempel und dem inneren Altar, sie bereiteten rituelle Mahlzeiten zu und amtierten während der jährlichen Vestalienzeit (7.-15. Juli) über die öffentlichen Veranstaltungen. Dazu haben sie auch rituelles Brot (pane) hergestellt, was dann an den Fastentagen und am Neujahrstag gegessen wurde.
Der römische Schriftsteller Plutarch (45-120 n.Ch.) schrieb über ihre Pflichten, dass sie keusch leben mussten und männliche Kleriker nicht an den vestalischen Riten teilnehmen durften. Dies wurde als fundamental für die Sicherheit von Rom erachtet. Sie hatten die Pflicht, ein heiliges Feuer am brennen zu halten, da Rom nach einem Volksglauben dann fallen würde, wenn es gelöscht wird. Die Vestalinnen schwörten, dass sie keusch bleiben würden und sich dem Studium jener staatlichen Rituale zu widmen, die den männlichen Priesterkollegen verboten waren.
Frei geborene Frauen waren im antiken Rom Bürger, konnten aber weder wählen, noch politische Ämter bekleiden. Nichtsdestotrotz wurden sie als jenes Fundament der damaligen Gesellschaft gesehen, das alles zusammenhielt. Römische Kaiser gaben traditionell Münzen heraus, auf denen ihre Familien geprägt waren, aber auch welche nur mit ihren Frauen. Die römische Familie war das Fundament der Gesellschaft. Kaiser Augustus verbot es mit seinen Familiengesetzen sogar, dass Männer alleinstehend blieben. Tatsächlich war die Aes uxorium eine Steuer auf unverheiratete Männer und Frauen, die Kinder bekommen können. Im Jahr 187 v.Ch. erstattete das römische Schatzamt die Steuern aus den punischen Kriegen zurück. Frauen wurden damals in Rom von der Steuer befreit. Allerdings dauerte es nicht lange, bis die Männer damit begannen, Steuern auszuweichen, indem sie ihren Ehefrauen das Vermögen überschrieben. Das führte zu einer Gesetzesreform, nach der Männer nicht mehr als 50% ihres Vermögens an ihre Frauen überschreiben durften. Bis heute müssen Frauen keine Steuern abführen, wenn sie nach dem Tod des Ehemannes dessen Vermögen erben. All das ist Teil der selben römischen Tradition.
In der griechischen Mythologie sehen die meisten Zeus als den über alles stehenden Gott. Allerdings stimmt das nicht ganz. Bis zum Tod hat Zeus keine Macht über die Menschen. Alles, was er machen kann ist Empfehlungen an drei Frauen zu schicken, die als die drei Schicksale oder die Moirai über allem standen. Es handelte sich dabei um in weiß gekleidete Inkarnationen des Schicksals. Ihre Anzahl wurde auf drei festgelegt und diese Tradition besteht bis heute fort in unserem Rechtssystem. Wenn es zu einer Berufung durch einen Bezirksrichter an ein Bundesgericht kommt, dann geht es zum Berufungsgericht, in dem drei Richter entscheiden. Die drei Schicksale waren Cloto (die Spinnerin), Lachesis (die Zuteilerin) und Atropos (die Unabwendbare). Sie kontrollierten methaphorisch den Lauf des Lebens vom Beginn eines jeden Lebens bis zu dessen Ende. Wir verwenden noch immer den Begriff "Schicksal", wenn wir uns auf eine Entscheidung dieser drei Frauen berufen.
Gleichzeitig aber gibt es keine historischen Aufzeichnungen über irgendeine Gesellschaft, in der eine wahre Matriarchie herrschte und in der Frauen die höchsten politischen und moralischen Positionen innehatten, Männer dagegen ausgeschlossen waren. Es gibt aber durchaus einige Beispiele für Frauen als Staatenführer, wie etwa Cleopatra VII., die Geliebte von Caesar und Antonius, oder Zenobia, die Königin von Palmyra, die nach dem Tod ihres Manes im Namen des Sohnes regierte. Auch in der chinesischen Geschichte gab es viele herrschende Kaiserinnen. Nach dem Mittelalter spiegelte sich die Wiedereinführung der römischen Kultur auch in den englischen Münzen wieder. Cynethryth war die Ehefrau von Offa, dem mächtigen König von Mercia. Offa gab wie auch schon die Römer Münzen mit dem Bild seiner Frau heraus und führte diese Tradition damit wieder ein.
Es gibt auch bestätigte Pharaoninnen im alten Ägypten. Hatshepsut (1507 - 1458 v.Ch.) war der fünfte Pharao der 18. ägyptischen Dynastie und der zweite bestätigte weibliche Pharao. Boudicca war die Königin des britischen Keltenstammes der Iceni, die 60-61 n.Ch. einen Aufstand gegen die Römer anführte, allerdings starb sie kurz nach dessen Scheitern. Einige sagen, sie tötete 80.000 Römer und brannte London auf die Grundmauern ab, bevor sie geschlagen wurde. Es gibt viele Beispiele für Frauen auf dem Thron, die nach dem Tod ihres Ehemannes an die Macht kamen, wie etwa Teuta, die Königsregentin des Ardiadei Stammes in Illyrien von 231 - 227 v.Ch. Es kann klar gezeigt werden, Frauen waren Führer in der Politik und auch auf dem Schlachtfeld.
In Griechenland führten die Athener eine monatliche Steuer auf Ausländer ein, die jeder zahlen musste, der weder eine athenische Mutter, noch einen athenischen Vater hatte. Die Steuer betrug eine Drachme für Männer und eine halbe Drachme für Frauen. Die Steuer wurde Metoikos genannt. Athener Frauen hatten nicht das Wahlrecht, wie es auch in den Vereinigten Staaten der Fall war, bis der Kongress am 4. Juni 1919 den 19. Verfassungszusatz verabschiedete, der am 18. August 1920 ratifiziert wurde. Der einzige Grund, weshalb Frauen kein Wahlrecht hatten war recht simpel und wird aus der heutigen Perspektive gerne verzerrt wahrgenommen. Im antiken Athen wählte nur der Haushaltsvorstand und agierte quasi als ein Abgeordneter der Familie, der jeden in einem Haushalt repräsentierte, darunter auch seine Söhne.
Im Sozialismus gibt es notwendigerweise gleiche Rechte, weil die Politik auf diese Weise jeden Einzelnen besteuern und regulieren kann. Könnte die Regierung einer Frau nichts antun, dann würden wir in die Zeit des antiken Athen zurückkehren. Ist aber erst einmal die Einkommensteuer eingeführt (die direkte Besteuerung), was die Gründungsväter verboten haben, dann ist alles anders. Heute haben Frauen das Recht verloren, zu Hause zu bleiben und die Kinder grosszuziehen, weil es heute zwei Mal so viel Einkommen braucht, um die Steuerlast zu tragen als noch 1950, als ein einziges Einkommen reichte. Das Thema der Gleichberechtigung am Arbeitsplatz ist ausschliesslich auf die Existenz des Sozialismus zurückzuführen.
Ganz ähnlich verhält es sich, wenn die Regierung Sozialgesetze einführen will, denn dafür ist das Wahlrecht für Frauen ebenfalls unentbehrlich. Je größer die Einflussnahme der Regierung, desto mehr verschwinden die Rechte. Viele junge Mädchen waren allerdings ziemlich bestürzt von Hillarys Idee, dass die völlige Gleichberechtigung von Frauen auch die Wehrpflicht und die Kriegsteilnahme beinhaltet. Hillary ist eine Feministin der 1960er BH-Verbrenner Ära. Ihre Vorstellung, wonach Frauen völlig gleichgestellt werden sollten wird als extrem angesehen und wird im Allgemeinen nicht von der Mehrheit der jüngeren Frauengeneration geteilt, die sich gerne feminin gibt und auf all die Annehmlichkeiten nicht verzichten will, die von der Mode reichen bis zum Mann, der ihnen die Tür aufhält. Dann gibt es auch diese T-Shirt mit Sprüchen, wie "Achtung - Wer heiratet, der wird im Flugzeug nie wieder einen Platz am Fenster bekommen". Hillarys feministische Vorstellungen waren immer konfrontativ. Warum sollte man jemanden heiraten, für den so etwas das gleiche ist, wie mit dem Feind ins Bett zu steigen?
Maschinenfrauen: Die Lösung aller Probleme? |
Global betrachtet arbeiten etwa 55% aller Frauen. Die wirkliche Frage aber ist eine schockierende. Gibt es überhaupt genügend Stellen für Frauen? Mit der Einführung von Robotern werden immer mehr Männer wegen der hohen Kosten des Sozialismus und des Gesundheitssystems ihre Arbeitsplätze verlieren. Wie also wird es zukünftig wirklich aussehen am Arbeitsmarkt? Es scheint so, als würden die Arbeitsplätze der Zukunft stark davon abhängen, ob man über technologische Fähigkeiten verfügt. Frauen können das sicherlich. Ich persönlich habe über die Jahre eine Menge guter Programmiererinnen und Händlerinnen kennengelernt.
Im Original: A Woman’s Right to Equality Has Changed due to Socialism