Kwassi Bruce, deutscher Weltkriegsveteran |
Von Deathmatch Europe bei YouTube, 21. Oktober 2016
Das Transkript der deutschen Untertitel:
Heute wurde Battlefield One veröffentlicht und es sieht großartig aus. Es ist erfrischend zu sehen, dass es eine große Produktion gibt, die sich mir dem 1. Weltkrieg auseinandersetzt und die Macher von Dice haben sich hier richtig ins Zeug gelegt. Sie haben das Spiel in einer historischen Zeit angelegt, in der die moderne Welt mehr geformt wurde, als den meisten von uns klar ist. Ein Krieg, über den die allgemeine Öffentlichkeit leider nur wenig weis.
Dice behauptet, dass sie versucht haben, das Spiel historisch so akkurat zu machen wie es möglich ist und ich verstehe, dass man die Details zu einem gewissen Grad etwas kreativ auslegen muss, um die ganze Sache unterhaltend zu machen. In diesem Fall aber waren die schwedischen Macher etwas zu freigiebig mit der Interpretation der Geschichte, insbesondere was die Anzahl schwarzer Charaktere an der europäischen Front in diesem Spiel betrifft.
Dice versucht, mit dem Spiel die globale Reichweite des Konflikts zeigen, indem es die Verschiedenheit der Charaktere aufzeigt, die darin involviert waren. Ich finde, die Gestaltung des Spiels gibt einen interessanten Einblick in die Szenerie und die damals verwendeten Waffen. Basierend auf dem Einzelspielermdus bleibt Dice auch konsistent, was die Ethnien der Charaktere betrifft, die im Kontext der einzelnen Missionen verwendet werden.
Das allerdings gilt nicht für den Multispielermodus.
Im momentan erhältlichen Multispielermodus ist die Anpassung der Hautfarbe des Spielcharakteres nicht möglich, wie es in der Betaversion der Fall war. Stattdessen sind einige Spielereinheiten festgelegt auf nichteuropäische Ethnien. Ich halte das für historisch falsch und darüber hinaus auch für extrem respektlos für all jene, die für die verschiedenen Fraktionen im ersten Weltkrieg kämpften.
Da diese zu Gunsten einer ethnisch vielfältigen Phantasie völlig unterrepräsentiert sind. Um meine Behauptung zu belegen möchte ich vergleichen, wie Dice die sechs Fraktionen darstellt, die im Spiel vorkommen und was wir tatsächlich über die Verwendung von Afrikanern im 1. Weltkrieg wissen. Ich spreche dabei vor allem über die europäischen Fronten, aber ich werde auch auf jene eingehen, die für die Kolonien kämpften.
Zunächst die Amerikaner. Auf dem Titel des Spiels ist einer ihrer "Harlem Hellfighter" dargestellt.
Die Harlem Hellfighters machten nur einen kleinen Teil aus der etwa 380.000 Schwarzen, die im 1. Weltkrieg in den Reihen der USA dienten. Die meisten von ihnen spielten unterstützende Rollen. Sie gruben Schützengräben, bauten Strassen und nur etwas weniger als jeder zehnte hatte eine Gefechtsrolle, oder etwa 38.000 Mann. Trotzdem waren weniger als 1% der amerikanischen Truppen in Europa schwarz.
Ich weis nicht, warum Dice sich bei seinem Marketing so sehr auf dieses einzelne Infanterieregiment konzentrierte.
Allerdings sei auch erwähnt, dass der Rote Baron und sein fliegender Zirkus eine überproportionale Aufmerksamkeit erhalten. Obwohl auch dieser im Großen Krieg nur eine untergeordnete Rolle spielte. Der eigentlich seltsame Aspekt eines Amerikaners auf dem Titel ist die Tatsache, dass sie erst im April 1917 in den Krieg eintraten und den Grossteil ihrer Truppen erst im Sommer 1918, gegen Ende des Krieges, nach Europa verlegten.
Und Dice ist nicht einmal ein amerikanisches Studio.
Das osmanische Reich scheint mehr oder weniger richtig dargestellt zu werden, deren Spielereinheiten je entweder ein türkisches oder arabisches Aussehen haben. Das würde man auch erwarten angesichts der geografischen Ausbreitung dieses ehemaligen Reiches.
Bei den Briten sind zwei der vier Spielereinheiten schwarz, ein dritter trägt einen Turban und der Unterstützungscharakter trägt eine Maske im Gesicht. Grossbritannien hatte große Kolonien in Afrika und nutzte auch eingehend Soldaten aus ihren afrikanischen und mittelöstlichen Gebieten.
Allerdings nicht in Europa! Die Briten hatten etwas gegen die Verwendung von Afrikanern, und auch wenn es einen Plan für eine "Millionen Schwarze Armee" gab, der dem französischen Beispiel folgte, und von verschiedenen britischen Entscheidungsträgern unterstützt wurde, wie etwa Winston Churchill, wurde er nie umgeetzt, was teilweise aus logistischen Gründen geschah und wegen der Ablehnung, afrikanische neben weißen Truppen einzusetzen.
Die Ansicht, dass der Krieg um Europa der Kampf des weißen Mannes sei war im 1. Weltkrieg sehr häufig und war auch im zweiten geläufig. Tatsächlich haben die Deutschen und teilweise auch die Briten Schwarze und andere Nichtweiße in den Medien als Barbaren dargestellt.
130.000 Mann von Indiens Kolonialarmee dienten in Frankreich und Belgien unter britischem Kommando und wurden bereits im Herbst 1914 eingesetzt. Trotzdem waren sie nur ein kleiner Teil der 8,9 Millionen Mann, die dem britischen Empire während des Krieges dienten.
Das bedeutet, dass obwohl Auftreten eines Inders in britischer Uniforme der Fall war, waren aber nur ein vergleichsweiser kleiner Teil der britischen Armee waren. Sie auf eine der vier Spielereinheiten festzulegen ist eine Übertreibung.
Was aber ist mit der Union von Südafrika? Diese haben Truppen geschickt, um die Briten in Europa zu unterstützen. Nun, unter diesen gab es 30.000 weiße Soldaten, die in Frankreich eingesetzt wurden und sie wurden von 21.000 Schwarzen aus dem südafrikanischen Eingeborenenkontingent unterstützt. Dazu kamen 2.800 vom Kap Pferdehilfstransport und 1.200 vom farbigen Arbeiterkorps. Das waren alle unbewaffnete Hilfseinheiten. Daher gibt es auch keinen Grund, schwarze britische Soldateneinheiten.
Die Italiener versuchten 2.700 koloniale Truppen aus dem afrikanischen Libyen einzusetzen, hatten damit aber keinen Erfolg, da viele von diesen nach der Ankunft sofort an Lungenentzündung starben und die anderen wurden zurückgeschickt, bevor sie die Front sahen.
Österreich-Ungarn hatte keine Kolonien, hatte trotzdem aber eine der vielfältigsten Armeen. Sie bestand aus (nach Anteil): Deutsche, Ungarn, Tschechen, Polen, Ukrainer, Kroaten, Serben, Rumänen, Slowaken, Slowenen und Italiener - alle weiß.
Der Gerechtigkeit halber sei erwähnt: Dice hat das korrekt umgesetzt.
Und dann wäre da Deutschland. Der Deutsche Aufklärer ist schwarz und trägt einen Feldrock mit einem M-16 Helm. Wie es von der deutschen Armee an der Westfront getragen wurde.
Wie die anderen europäischen Mächte mit afrikanischen Kolonien setzte auch Deutschland Afrikaner im Kampf ein. Allerdings nur zum Schutz der deutschen Protektorate in Afrika. Und selbst dort unterhiel Deutschland eher einer Polizeitruppe, um den Frieden zu bewahren, als eine Armee. Die Schwarzen in diesen Einheiten hatten ihre eigenen Uniformen, die so aussahen. Dazu gabs einen roten Hut, weshalb das ganze überhaupt nicht so aussah, wie es in Battlefield gezeigt wird.
Die Zahl mobilisierter Truppen in Deutsch-Afrika war auch so klein, dass sie im Verlgeich zu den 11 Millionen deutschen Truppen insgesamt verschwind gering war. Mit 2.500 überwiegend schwarzen Männern in Deutsch-Ostafrika, 1.500 Infanteristen in Deutsch-Südwestafrika, in Deutsch-Westafrika gab es 1.600 überwiegend Schwarze aus Kamerun und etwa 1.000 aus Togoland, die einen Monat nach Kriegsbeginn gegenüber den Franzosen und Briten kapitulierten.
Dice behauptet, dass sie versucht haben, das Spiel historisch so akkurat zu machen wie es möglich ist und ich verstehe, dass man die Details zu einem gewissen Grad etwas kreativ auslegen muss, um die ganze Sache unterhaltend zu machen. In diesem Fall aber waren die schwedischen Macher etwas zu freigiebig mit der Interpretation der Geschichte, insbesondere was die Anzahl schwarzer Charaktere an der europäischen Front in diesem Spiel betrifft.
Dice versucht, mit dem Spiel die globale Reichweite des Konflikts zeigen, indem es die Verschiedenheit der Charaktere aufzeigt, die darin involviert waren. Ich finde, die Gestaltung des Spiels gibt einen interessanten Einblick in die Szenerie und die damals verwendeten Waffen. Basierend auf dem Einzelspielermdus bleibt Dice auch konsistent, was die Ethnien der Charaktere betrifft, die im Kontext der einzelnen Missionen verwendet werden.
Das allerdings gilt nicht für den Multispielermodus.
Im momentan erhältlichen Multispielermodus ist die Anpassung der Hautfarbe des Spielcharakteres nicht möglich, wie es in der Betaversion der Fall war. Stattdessen sind einige Spielereinheiten festgelegt auf nichteuropäische Ethnien. Ich halte das für historisch falsch und darüber hinaus auch für extrem respektlos für all jene, die für die verschiedenen Fraktionen im ersten Weltkrieg kämpften.
Da diese zu Gunsten einer ethnisch vielfältigen Phantasie völlig unterrepräsentiert sind. Um meine Behauptung zu belegen möchte ich vergleichen, wie Dice die sechs Fraktionen darstellt, die im Spiel vorkommen und was wir tatsächlich über die Verwendung von Afrikanern im 1. Weltkrieg wissen. Ich spreche dabei vor allem über die europäischen Fronten, aber ich werde auch auf jene eingehen, die für die Kolonien kämpften.
Zunächst die Amerikaner. Auf dem Titel des Spiels ist einer ihrer "Harlem Hellfighter" dargestellt.
Die Harlem Hellfighters machten nur einen kleinen Teil aus der etwa 380.000 Schwarzen, die im 1. Weltkrieg in den Reihen der USA dienten. Die meisten von ihnen spielten unterstützende Rollen. Sie gruben Schützengräben, bauten Strassen und nur etwas weniger als jeder zehnte hatte eine Gefechtsrolle, oder etwa 38.000 Mann. Trotzdem waren weniger als 1% der amerikanischen Truppen in Europa schwarz.
Ich weis nicht, warum Dice sich bei seinem Marketing so sehr auf dieses einzelne Infanterieregiment konzentrierte.
Allerdings sei auch erwähnt, dass der Rote Baron und sein fliegender Zirkus eine überproportionale Aufmerksamkeit erhalten. Obwohl auch dieser im Großen Krieg nur eine untergeordnete Rolle spielte. Der eigentlich seltsame Aspekt eines Amerikaners auf dem Titel ist die Tatsache, dass sie erst im April 1917 in den Krieg eintraten und den Grossteil ihrer Truppen erst im Sommer 1918, gegen Ende des Krieges, nach Europa verlegten.
Und Dice ist nicht einmal ein amerikanisches Studio.
Das osmanische Reich scheint mehr oder weniger richtig dargestellt zu werden, deren Spielereinheiten je entweder ein türkisches oder arabisches Aussehen haben. Das würde man auch erwarten angesichts der geografischen Ausbreitung dieses ehemaligen Reiches.
Bei den Briten sind zwei der vier Spielereinheiten schwarz, ein dritter trägt einen Turban und der Unterstützungscharakter trägt eine Maske im Gesicht. Grossbritannien hatte große Kolonien in Afrika und nutzte auch eingehend Soldaten aus ihren afrikanischen und mittelöstlichen Gebieten.
Allerdings nicht in Europa! Die Briten hatten etwas gegen die Verwendung von Afrikanern, und auch wenn es einen Plan für eine "Millionen Schwarze Armee" gab, der dem französischen Beispiel folgte, und von verschiedenen britischen Entscheidungsträgern unterstützt wurde, wie etwa Winston Churchill, wurde er nie umgeetzt, was teilweise aus logistischen Gründen geschah und wegen der Ablehnung, afrikanische neben weißen Truppen einzusetzen.
Die Ansicht, dass der Krieg um Europa der Kampf des weißen Mannes sei war im 1. Weltkrieg sehr häufig und war auch im zweiten geläufig. Tatsächlich haben die Deutschen und teilweise auch die Briten Schwarze und andere Nichtweiße in den Medien als Barbaren dargestellt.
130.000 Mann von Indiens Kolonialarmee dienten in Frankreich und Belgien unter britischem Kommando und wurden bereits im Herbst 1914 eingesetzt. Trotzdem waren sie nur ein kleiner Teil der 8,9 Millionen Mann, die dem britischen Empire während des Krieges dienten.
Das bedeutet, dass obwohl Auftreten eines Inders in britischer Uniforme der Fall war, waren aber nur ein vergleichsweiser kleiner Teil der britischen Armee waren. Sie auf eine der vier Spielereinheiten festzulegen ist eine Übertreibung.
Was aber ist mit der Union von Südafrika? Diese haben Truppen geschickt, um die Briten in Europa zu unterstützen. Nun, unter diesen gab es 30.000 weiße Soldaten, die in Frankreich eingesetzt wurden und sie wurden von 21.000 Schwarzen aus dem südafrikanischen Eingeborenenkontingent unterstützt. Dazu kamen 2.800 vom Kap Pferdehilfstransport und 1.200 vom farbigen Arbeiterkorps. Das waren alle unbewaffnete Hilfseinheiten. Daher gibt es auch keinen Grund, schwarze britische Soldateneinheiten.
Die Italiener versuchten 2.700 koloniale Truppen aus dem afrikanischen Libyen einzusetzen, hatten damit aber keinen Erfolg, da viele von diesen nach der Ankunft sofort an Lungenentzündung starben und die anderen wurden zurückgeschickt, bevor sie die Front sahen.
Österreich-Ungarn hatte keine Kolonien, hatte trotzdem aber eine der vielfältigsten Armeen. Sie bestand aus (nach Anteil): Deutsche, Ungarn, Tschechen, Polen, Ukrainer, Kroaten, Serben, Rumänen, Slowaken, Slowenen und Italiener - alle weiß.
Der Gerechtigkeit halber sei erwähnt: Dice hat das korrekt umgesetzt.
Und dann wäre da Deutschland. Der Deutsche Aufklärer ist schwarz und trägt einen Feldrock mit einem M-16 Helm. Wie es von der deutschen Armee an der Westfront getragen wurde.
Wie die anderen europäischen Mächte mit afrikanischen Kolonien setzte auch Deutschland Afrikaner im Kampf ein. Allerdings nur zum Schutz der deutschen Protektorate in Afrika. Und selbst dort unterhiel Deutschland eher einer Polizeitruppe, um den Frieden zu bewahren, als eine Armee. Die Schwarzen in diesen Einheiten hatten ihre eigenen Uniformen, die so aussahen. Dazu gabs einen roten Hut, weshalb das ganze überhaupt nicht so aussah, wie es in Battlefield gezeigt wird.
Die Zahl mobilisierter Truppen in Deutsch-Afrika war auch so klein, dass sie im Verlgeich zu den 11 Millionen deutschen Truppen insgesamt verschwind gering war. Mit 2.500 überwiegend schwarzen Männern in Deutsch-Ostafrika, 1.500 Infanteristen in Deutsch-Südwestafrika, in Deutsch-Westafrika gab es 1.600 überwiegend Schwarze aus Kamerun und etwa 1.000 aus Togoland, die einen Monat nach Kriegsbeginn gegenüber den Franzosen und Briten kapitulierten.
Und hier wird es außerordentlich lächerlich.
Wir sehen an der Uniform und an der Karte, bei der Deutschland als Land ausgwählt werden kann, dass der schwarze Aufklärer an der Westfront eingesetzt wird. Bei meinen Nachforschungen über Afrikaner, die für Deutschland kämpften aber fand ich exakt fünf Fälle, in denen Afrikaner für das deutscher Reich in Europa im Einsatz waren.
Hier sind sie mit Namen:
Elo Sambo, ein Trommler in der Leibgarde Husarenregiment.
Ben Aissa, Mitglied des ersten Garderegiments zu Fuß.
Josef Mambo, Trommler bei den dritten preussischen berittenen Grenadieren.
Kwassi Bruce, von dem es heisst, dass er an der deutschen Westfront kämpfte.
Und schliesslich Alexander N'dumbe Dwalla Mangabel, über den es heisst, dass er an Gefechten teilnahm, allerings sind keine weiteren Einzelheiten bekannt.
Da haben wirs also. Von den 11 Millionen Mann, die für Deutschland im ersten Weltkrieg kämpften, gab es 5 Afrikaner, die in Europa dienten. Drei von ihnen waren Musiker. Und zwei haben möglicherweise ein Gewehr in der Hand gehalten.
Und irgendjemand bei Dice dachte sich dazu, lass den deutschen Aufklärer doch schwarz machen.
Ich möchte also vorstellen für Team Deutschland:
Der Angreifer, der Sanitäter, der Unterstützer und Kwassi Bruce aus Togoland, der im Jahr 1896 nach Deutschland kam, um Teil der ersten deutschen Kolonialausstellung zu werden, und der später im ersten Weltkrieg in französische Gefangenschaft geriet.
Reife Leistung, Dice!
Und a propos Franzosen. Sie waren die einzigen, die eine bedeutende Zahl an afrikanischen Kampftruppen nach Europa brachten. 450.000 zwischen 1914 und 1918. Dazu kamen 110 afrikanische *unverständlich* , die ebenfalls nach Europa gebracht wurden. Aber selbst diese 450.000 machen lediglich etwa 5% der französischen Gesamtstärke aus, die bei 8,41 Millionen Mann lag.
Als Schlussfolgerung lässt sich sagen, dass Dice im Multispielermodus den Anteil schwarzer Soldaten, die in Europa kämpften, krass übertrieben hat. Das gilt insbesondere für jene Fraktionen, deren Uniformen sie als Kämpfer an den eurpäischen Fronten kennzeichnet. Bis zur Ankunft der französischen ??? im März kommenden Jahres sollten eigentlich keine Schwarzen zu sehen sein.
Die Darstellung der britischen Truppen als zu 75% nichteuropäisch mag passen, wenn man die heutige Bevölkerung von Südlondon zum Masstab nimmt, oder wenn man beim Dice Hauptquartier in Stockholm aus dem Fenster schaut. Aber im ersten Weltkrieg nicht einmal annähernd.
Eine deutsche Einheit als afrikanisch festzulegen ist extrem lächerlich, da es im ganzen Krieg quasi keine Schwarzen gab, die für Deutschland in Europa kämpften, oder auch dort lebten.
Dice hat hier eine völlig falsche Designentscheidung getroffen, als sie so viele Spielecharakter für ihr Spiel über den ersten Weltkrieg schwarz machten. Etwas, das meines Erachtens nur erklärt werden kann mit dem Ziel, schwarze Spieler zu besänftigen, oder mit dem seltsamen Bedürfnis zu zeigen, wie progressiv sie als Unternehmen doch sind.
Ethnische Vielfalt in etwas reinzupressen, wo es absolut keinen historischen Sinn ergibt. Ob Absicht oder nicht, das ist historischer Revisionismus.
Der erste Weltkrieg wird den meisten, die das Spiel spielen werden kaum bekannt sein. Battlefield One könnte zum beliebtesten Medium werden, über welches die Leute etwas über dieses Zeit lernen. Und daraus ergibt sich für Dice eine außergewöhnliche Verantwortung. Historische Ungenauigkeiten, etwa wenn es darum geht, welche Ausrüstung die Soldaten hatten, ist eine Sache.
Allerdings ist die Missrepräsentation jener, die in diesem Krieg wirklich für eine bessere Welt kämpften und starben, etwas anderes. Es kann nicht entschuldigt werden mit dem Drang, unbedingt politisch korrekt zu sein, oder einfach nur, weil man egal wie Minderheiten mit einbauen will.
Es ist nunmal so, dass es sich bei den meisten im ersten Weltkrieg Gefallenen um weiße, junge Männer aus Europa handelte. Und auch wenn der Konflikt tatsächlich ein Weltkrieg war, so ist er vor allem aber auch eine europäische Tragödie.
Ich hoffe, dass Dice die Spielercharaktere noch verändern wird, bevor sie das volle Spiel auf den Markt bringen. Oder dass sie wenigstens wieder die Anpassung des Spielcharakters ermöglichen, damit jeder das spielen kann, was er möchte.
Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es sich hierbei um einen Ego-Shooter handelt, der im ersten Weltkrieg angesiedelt ist, nicht mehr. Wer ein Interesse an Geschichte hat, der sollte zu faktenbasierten Quellen greifen und sich nicht auf Populärmedien beschränken.
Das Originalvideo findet sich hier.