Die Ergebnisse der Studie, bei der 4.000 Personen befragt wurden, sei eine "düstere Leseübung" für Schwedens Medienestablishment, wie Resume, ein Magazin für die Nachrichten- und Marketingindustrie, anmerkt.
Die Umfrageforscher der Stockholmer Wirtschaftsuniversität und das Marktforschungsunternehmen NEPA sagten, das Land sei zunehmend gespalten, wenn es um die Bezugsquellen von Nachrichten geht.
Die Hälfte der Befragten erhält ihre Informationen vor allem aus Quellen, die jenseits der etablierten Medien liegen und die Personen aus dieser Gruppe "teilen in den Sozialen Medien im Internet auch aktiv Inhalte mit anderen". Einundzwanzig Prozent aller Schweden sagten, sie würden den Mainstream Medien überhaupt nicht mehr glauben.
In schwedischen Medienberichten heisst es, dass die Geschlechterverteilung in beiden Grupenn in etwa gleich ist, sowie dass das Vertrauen in die etablierten Medien bei Personen im Alter von 35 und 54 am niedrigsten ist [das sind die interessantesten, weil kaufkräftigsten für die Werbeindustrie, d.R.].
Die Studie markiert den Beginn eines neuen Forschungsprojektes, das von Schwedens sieben großen Medienkonzernen finanziert wird und das darauf abzielt, besser zu verstehen, wie man neue Konsumenten gewinnt, die sich derzeit von den Mainstream Medien fernhalten.
Peter Wolodarski, der Redakteur von Schwedens größter Tageszeitung Dagens Nyheter sagte zu den Umfrageergebnissen:
"Es zeigt, dass es eine Gruppe gibt, die in den Sozialen Medien sehr laut ist und dort den Ton bestimmt. Und es besteht das Risiko, dass wir die öffentliche Meinung gleichsetzen mit dem, was in den Sozialen Medien am intensivsten geteilt wird."
Nach neuen, von der Regierung im November angekündigten Plänen sollen die momentanen Subventionen für die Presse - von denen auch alternative Medienmagazine profitieren - ab 2018 abgeschafft werden. Diese sollen durch ein Prämiensystem für Medien ersetzt werden, dem ein "Industriekommittee" aus Personen aus den Mainstream Medien vorstehen soll, dem dann das Recht obliegt zu bestimmen, welche Wettbewerber Steuergelder erhalten sollen.
Die ehemalige Medienbeauftragte Anette Novak sagte dazu:
"Die Regierung wird kein öffentliches Geld für Medien ausgeben, die nicht die Werte teilen, die auf der Redefreiheit beruhen."
Das alternative Medienmagazin Fria Tider kommentierte dazu, dass die neuen Regeln "dazu dienen, die regierungstreuen" etablierten Medien "gegen die Konkurrenz der sogenannten alternativen Medien zu schützen".
Letzten Monat sagte Schwedens Kulturministerin Alice Bah Kuhnke zu Facebook, dass sie sogenannte "Falschnachrichten" freiwillig zensieren müssen, oder aber sonst riskieren, dass die schwedische Regierung "Zwangsmassnahmen ergreift".
Im Original: Half of Swedes Avoid Mainstream Media, Get Most of Their News from Alternative Sites