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Donnerstag, 27. Oktober 2016

Banker: Waren sie jemals gut?


Von Martin Armstrong für www.ArmstrongEconomics.com, 27. Oktober 2016

Frage: Worin bestehen die Beiträge der großen Bankiers der modernen Geschichte wie der Medici, Fugger, Welser, Berenbergs, Rothschilds und Morgan zu Wirtschaft und internationalem Handel?


Antwort:
Ihr Beitrag war die Erleichterung des Fortschritts für die Gesellschaft, indem sie das freie Fliessen des Kapitals ermöglichten und damit den Handel verzahnten. Natürlich werden die Leute mir sofort widersprechen, wenn ich die Rothschilds anführe, die den Regierungen Europas Geld liehen. Sie aber waren auch mehr die Ausnahme als die Regel.

Die Medici etwa waren anders. Raymond de Rover, ein Geschichtsprofessor am Brooklyn College schrieb das Buch "Aufstieg und Fall der Medici Bank", das erstmalig 1966 veröffentlicht wurde. Es bleibt die wichtigste Arbeit über diese Zeit. Er hatte Zugang zu Verträgen und internen Dokumenten. Es gab dabei eine besondere Klausel im Gründungsvertrag der Medici Bank, die besagte, "so wenig wie möglich mit dem Hof des Herzogs von Burgund und anderen Prinzen und Feudalherren zu tun zu bekommen, insbesondere wenn es um die Kreditvergabe und das Bereitstellen von Geld geht, weil das immer mehr Risiko als Rendite beinhaltet." (S. 343)

Raymond de Roover stellt deutlich heraus, dass die Medici den Prinzen Europas kein Geld leihen wollten, weil es keine Möglichkeit gab, die Schulden bei den Herrschern einzutreiben. Der Vertrag ging weiter und warnt, dass "viele Kaufleute dabei ziemlich schlecht wegkamen.. unsere Väter waren immer auf der Hut bei solchen Beteiligungen und hielten sich davon fern, es sei denn es ging um eine kleine Summe, um einen neuen Freund zu gewinnen, oder um diesen zu erhalten." Die Politik der Medici bestand darin, "den Reichtum und die Glaubwürdigkeit zu erhalten und weniger in der persönlichen Bereicherung durch riskante Abenteuer."

Tatsächlich wurde diese Grundregel von späteren Generationen igoriert und als sie damit begannen, den Regierungen Geld zu leihen kam auch das Ende der Medici. Die Fuggers waren die deutschen Banker, deren Ende mit dem Bankrott Spaniens kam, was relativ dumm war, da das Land bei einem vorherigen Bankrott die italienischen Banken in den Ruin trieb.

Das Bankengeschäft hat immer schon die Wirtschaft beflügelt und den Lebensstandard aller gehoben. Jedes Mal aber, wenn die Bankiers mit der Regierung ins Bett steigen befindet sich die Gesellschaft in Gefahr.


Im Original: Bankers: Have They Ever Been Good?
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