Ich habe zuvor bereits darüber berichtet, dass die EU Kommission versucht, die Abwicklung für Derivattransaktionen in Euro von London nach Paris umzusiedeln. Die EZB warnt, dass sie sich eingehende Zugriffsrechte erhalten muss, damit sie grenzüberweisende Überweisungen überwachen kann, sobald Großbritannien aus der EU austritt. Etwa 90%+ all dieser Überweisungen werden über Häuser in London abgewickelt, wie etwa LCH.Clearnet. Inmitten einer Krise hätte die EZB sonst nicht mehr die Macht, den Markt zu schliessen, um den Euro vor den Kräften des freien Marktes zu schützen. Selbstverständlich wird dieser Versuch, diese Transaktionen nach Paris zu verlagern scheitern, da es die Währung sonst nur noch mehr beschädigen würde. Was würden sie dann wohl als nächstes machen? Den Handel in Euro in New York, Chicago und Asien verbieten? Machen sie das, dann würde der Euro ins Bodenlose abstürzen.
Die EZB und auch Analysen der Kommission zeigen, dass die Zentralbank tatsächlich erwartet, dass in der näheren Zukunft die Möglichkeit einer großen und tiefgreifenden Finanzkrise besteht. Das spiegelt wieder, wovor ich warnte, und zwar, dass sie in eine Falle getappt sind. Sobald Draghi aufhört, Anleihen aufzukaufen könnten wir eine Kernschmelze beim Euro erleben. Die EZB schrieb:
"Es muss erwartet werden, dass sowohl auf globaler wie europäischer Ebene bedeutende Entwicklungen stattfinden, welche die Risiken durch das Transaktionssystem erhöhen werden."
Man darf dabei nicht vergessen, dass die EU Kommission breits den Leerverkauf von Staatsschulden und europäischen Aktien verboten hat. Nun stürzt sich die EZB auf die Transaktionshäuser für Finanzproduke, um jegliche Bedrohungen gegen den Euro im Keim unterdrücken zu können. Mario Draghi hat Alarm geschlagen, dass sie bestenfalls über eine geringfügige Kontrolle verfügen wüden, wenn die Überweisungen nach dem Brexit weiterhin in Großbriannien ablaufen würden. Er glaubt tatsächlich, dass sie einfach so über die Märkte bestimmen können, um damit den Zusammenbruch zu verhindern.
Die EZB schätzt, dass das tägliche Volumen an Überweisungen in Euro bei 101 Milliarden Euro ligt und und das tägliche Volumenen bei Zinsswaps in Euro, die in Großbritannien abgewickelt werden bei 33 Billionen Euro liegt. Draghi schlug vor, Artikel 22 der ESZB Statuten so zu verändern, dass selbst nach dem Brexit noch immer genügend Kontrollrechte über diese Transaktionen vorhanden sind. Draghi will also beides. Er will den Euro zu einer weltklasse Währung machen, gleichzeitig will er aber auch die absolute Kontrolle, diese auszuknipsnn, falls es zu unerwünschten Entwicklungen kommt.
Im Original: European Commission Trying to Seize Control of Euro