Sonntag, 21. Mai 2017

Cyberangriffe und die Verwundbarkeiten bargeldloser Gesellschaften

Bargeld: Lässt sich fälschen, aber nicht hacken

Von Martin Armstrong für www.ArmstrongEconomics.com, 20. Mai 2017

Frage: Es ist ziemlich offensichtlich, dass kein Staat, keine Finanzinstitution, kein Antivirusentwickler, oder "Sonstige" wirklich in der Lage sind, Cyberangriffe zu stoppen. Nun wollen diese Leute das Bargeld abschaffen und größere Bargeldsummen für illegal erklären. Theoretisch also könnten/werden möglicherweise die gesamte Weltwirtschaft lahmlegen. Niemand mehr könnte auch nur Nahrungsmittel einkaufen. Anstatt das Bargeld abzuschaffen, sollte es nicht eher eine Verpflichtung geben, dass jeder genügend Bargeld bei sich trägt, damit mindestens einen Monat lang hält?


Antwort: Bei dem Erpressungsangriff mit WannaCry handelt es sich um eine Variante eines Virus vom Februar 2015, welcher der Lazarus Gruppe zugewiesen wird, einem Akteur, der von Kaspersky verfolgt wird und mit Nordkorea in Verbindung stehen soll. Darin enthalten sind teils bekannte Programmzeilen. Er scheint also vom selben Programmierer zu stammen.

Eines muss klargestellt werden. Im Kern sind die NSA und Microsoft verantwortlich. Der Angriff nutzte einen Fehler im Netzwerkprotokoll von Windows aus, wodurch sich der Virus in Netzwerken ausbreiten konnte, und auch wenn Microsoft vor fast zwei Monaten bereits eine Aktualisierung herausgegeben hat, um den Fehler zu beheben, so ist klar, dass nicht alle Nutzer diese installiert haben, was vor allem Institutionen betrifft, die diese Aktualisierungen oftmals ignorieren, weil sie Angst haben, dass ihre Software dann nicht mehr funktioniert.

Wenn die Regierung hinter dem Vorhang Hintertürchen für iPhones und Computer verlangt, damit sie jeden überall überwachen können, dann braucht man sich nicht wundern, wenn das dann jeder kann. Die Aktualisierungen werden für Einzelnutzer funktionieren, nicht aber für große Institutionen. Deren Systeme auf den aktuellen Stand zu bringen ist eine Großaufgabe. Da sie darauf recht langsam reagieren sind sie entsprechend verwundbar.

Der NSA war dieser kleine Trick wohlbekannt. Die wirkliche Antwort besteht darin, dass NSA und FBI auf altmodische Weise ermitteln müssen. Sie sollten aufhören, geheime Hintertürchen zu verlangen, da diese selten lange geheim bleiben. Dann wird die ganze Welt verwundbar, wie es auch mit Falschgeld der Fall ist, das zur Unterminierung der feindlichen Wirtschaft verwendet wird. Heute, falls wir mit diesem Blödsinn weitermachen, werden sie den ganzen Apparat hacken und alles lahmlegen.

Die Vorstellung einer bargeldlosen Gesellschaft ist einfach nur verrückt. Jemand muss letztlich nämlich etwas aufgeben. Vertraut mir - es werden nicht die Geheimdienste sein, welche die Verantwortung übernehmen.









Im Original: Cyberattacks & the Vulnerability of a Cashless Society