Ein schwedisches Gericht verurteilte am Donnerstag einen syrischen Mann zu einer lebenslänglichen Haft, weil er 2012 in Syrien an der Exekution von sieben syrischen Regierungssoldaten teilnahm.
Das Stockholmer Bezirksgericht urteilte, dass sich der 46 Jahre alte Flüchtling Haisam Omar Sakhanh Anfang Mai 2012 der bewaffneten Gruppe "Suleiman Company" anschloss und eine Person mit einem Sturmgewehr erschoss.
Richter Tomas Zander sagte, das nicht identifizierte Opfer wurde gemeinsam mit sechs anderen "unter besonders grausamen Umständen" erschossen.
Die sieben ermordeten Männer waren Teil der syrischen Armee und wurden von der 2011 gegründeten unabhängigen islamistischen Gruppe gefangen.
Die bewaffneten Islamisten nahmen die Männer während eines Angriffs Anfang Mai 2012 gefangen, wobei die Männer weniger als zwei Tage danach erschossen wurden, wie das Stockholmer Tingsratt berichtet.
In den Jahren nach der Exekution war es nicht möglich, die Opfer zu identifizieren.
Sakhanh gestand die Ermordung, sagte aber, er sollte nicht verfolgt werden, weil die Todesstrafen von einem legitimen Gericht ausgesprochen wurden, was vom schwedischen Gericht nicht anerkannt wurde.
Es hat ebenso nicht anerkant, dass er lediglich Befehlen gefolgt ist.
Die Gruppe Suleiman Company, deren Mitglied Sakanh war, ist eine islamistische Rebellengruppe, die unabhängig von der 2011 während des Aufstandes in Syrien gegründeten Freien Syrischen Armee agiert hat.
Die Gruppe ist vor allem in der ländlichen Jebel al-Zawiya Region bei Idlib aktiv und wird laut TrackingTerrorism.org von dem ehemaligen Drogenschmuggler und salafistischen Militanten Abu Suleiman al-Hamawi angeführt.
Das Gericht sagte, Sakanh hielt sich 2011 und 2012 in Italien auf, wo er gegen die syrische Regierung demonstrierte.
Die italienische Polizei half den Ermittlern in Schweden dabei, ihn mit Hilfe von Fingerabdrücken und Fotos zu identifizieren, da er bei einem Protest illegal in die syrische Botschaft eindrang, wie es im Gerchtsurteil heisst, das Associated Press vorliegt.
Nach seinem Aufenthalt ging Sakhanh zurück nach Syrien, bis er sich im Jahr 2013 in Richtung Schweden aufmachte, um dort Asyl zu beantragen.
Er hat dabei den Behörden die Exekutionen verschwiegen und erhielt Anfang 2016 den Flüchtlingsstatus und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung.
Seit März saß er in Untersuchungshaft.
In einer Stellungnahme teilte das Gericht mit, dass Sakhanhs Verbrechen "so schwerwiegend seien, dass die Strafe eine lebenslange Haft ist".
In Schweden bedeutet lebenslang normalerweise 10 Jahre Haft. Das Gericht sagte, Sakhanh sollte danach aus dem Land ausgewiesen werden und das Land nicht mehr betreten dürfen.
Im Original: Syrian asylum seeker is jailed for life in Sweden after horrifying footage emerged of him taking part in the execution of seven men in 2012