Dienstag, 1. November 2016

Einem 9 jährigen christlichen Jungen wurde das Verbrennen eines Korans vorgeworfen


Trotz Folter hat er nicht gestanden. Von Andre Mitchell für www.ChristianToday.com, 30. Oktober 2016

Ein 9 Jahre alter christlicher Junge aus Pakistan entkam nur knapp dem Tod, nachdem er und seine Mutter letzte Woche verhaftet wurde, weil ihnen das Verbrennen eines Korans vorgeworfen wurde.

Laut der in London ansässigen Wohltätigkeitsorganisation der britisch-pakistanischen christlichen Gesellschaft wurde dem Jungen namens Inzam vorgeworfen, die Tat am 20. Oktober in der Schule begangen zu haben.

Infolgedessen wurden er und seine Mutter Shakil - die in Quetta in der westlichen Provinz Belutschistan in einem Krankenhaus arbeitet - am nächsten Tag wegen Blasphemie verhaftet und angeklagt, wobei der Vorwurf von einem nicht genannten muslimischen Zeugen kam. Im Islam ist die Strafe für Blasphemie der Tod.

Politiker und Menschenrechtsgruppen waren wegen der Verhaftung von Mutter und Sohn alarmiert, da sie dies als einen Angriff auf die christliche Gemeinschaft sehen. Die Nachricht löste in der Gemeinschaft Befürchtungen aus, das es zu Spannungen kommen könnte, weswegen auch die Polizei in Alarmbereitschaft versetzt wurde.

Angesichts der sich häufenden Rufe über die Ungerechtigkeit der Verhaftung der Christen wurden Inzam und Shakil am Dienstag wieder aus der Haft entlassen. Polizeibeamte, die den Blasphemiefall bearbeiteten gaben später zu, dass sie keine Beweise fanden, welche die Mutter und ihren Sohn mit der vorgeworfenen Koranschändung in Zusammenhang brachten.

Trotz ihrer Unschuld aber erzählten die beiden inhaftierten Christen nach ihrer Entlassung, dass sie während der vier Tage in Haft verhört und gefoltert wurden und meinten, die Vernehmungsbeamten versuchten sie dazu zu zwingen ein Verbrechen zu gestehen, das sie nicht begangen haben. Allerdings schafften sie es nicht, ein Geständnis aus ihnen herauszubekommen.

In einem Bericht der pakistanisch-christlichen Post wurden die Abgeordneten und die Führung der sunnitischen Partei Jamiat Ulema Islam dafür gelobt, das sie den christlichen Jungen und seine Mutter wieder entlassen haben, und dass der Blasphemiefall gegen sie fallen gelassen wurde. Wie berichtet wurde arbeiteten die muslimischen Abgeordneten mit ihren christlichen Kollegen aus der Provinzversammlung von Belutschistan zusammen, um die Entlassung der christlichen Mutter und ihres Sohnes zu erwirken.


Im Original: 9-Year-Old Christian Boy Accused of Burning Quran Freed — But Only After Being Tortured