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Südafrikas Präsident Jacob Zum rief diese Woche zur Enteignung von Grundeigentum auf, das weißen Personen gehört - ohne dass die Eigentümer europäischer Abstammung dafür eine Kompensation erhalten sollen.
In einer Rede vom Freitagmorgen sagte Zuma, der Vorschlag würde im Ergebnis "den präkolonialen Zustand des Landes herstellen hinsichtlich der Nutzungs- und Eigentumsstruktur." Die Massnahme bräuchte eine überwältigende Mehrheit im Parlament, um das Gesetz zu ändern, mit dem eine Enteignung möglich würde, wie The Telegraph berichtet. Der südafrikanische Präsident meinte:
"Wir müssen die Realität anerkennen, wonach im Parlament, wo die Gesetze gemacht werden, sich jene vereinigen sollten, und damit sind vor allem die Schwarzenparteien gemeint, weil wir eine Zwei Drittel Mehrheit brauchen, um die Verfassung zu ändern."
Zuma erwähnte in einer Rede vor einem Monat bereits den Landklau, diese Woche aber war das erste Mal, das er explizit zu einer Gesetzesänderung aufrief, um dies durchzuführen.
Der Vorschlag scheint eine Reaktion auf den nachlassenden Erfolg von Zumas Partei, dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC), zu sein, dessen lange Herrschaft in der Ära nach der Apartheit inzwischen von neuen Parteien herausgefordert wird.
Die radikalen Economic Freedom Fighters (EFF), die vom ehemaligen ANC Anführer Julius Malema angeführt werden ist eine der Parteien, die Zumas Partei immer näher kommt und sie ist voll für die Landenteignung von Weißen ohne Kompensation.
Malema hat lange schon weißenfeindliche Bemerkungen fallen gelassen und seine Unterstützng für die Enteignung der Weißen geht zurück zu seiner Zeit als ANC Jugendanführer. Vor kurzem reiste er durch das Land, um für die Enteignung von Land von weißen Invasoren und "niederländischen Dieben" zu werben, wie The Telegraph berichtet.
Der EFF Chef glaubt, die Massnahme wird "die schwarzen Menschen in Südafrika vereinen". Malema sagte über den Vorschlag:
"Volk von Südafrika, wo ihr ein schönes Land seht, nehmt es euch, es gehört euch."
Allerdings sagt eine südafrikanische Forschergruppe, dass es "fast unmöglich" sei, den Landbesitz nach Rassengesichtspunkten zu ordnen. Das Institut für Rassenbeziehungen sagte in einer Stellungnahme:
"Zunächst einmal gehören etwa 22 Prozent des Landes dem Staat, darunter das Land in den ehemaligen Homelands, wo überwiegend schwarze Subsistenzbauern leben, die keinen Landbesitz haben und in nächster Zukunft wohl auch keines bekommen.
Damit bleiben etwa 78 Prozent an Land in privaten Händen, allerdings ist die Rasse der jeweiligen Eigentümer nicht bekannt."
Hinzu kommt, dass der vorgeschlagene Landraub das Potenzial hat, rassische Konflikte zu erzeugen und das nur 23 Jahre nach dem Ende der Apartheid. Einige afrikanische Gruppen nannten Zumas Vorschlag eine "Kriegserklärung" und versprachen, gegen jegliche Enteignungsversuche zu kämpfen. Andries Breytenbach, der Vorsitzende von Boer Afrikaner Volksraad versichterte laut The Telegraph:
"Wir sind bereit zum zurückschlagen.
Es braucht dringend eine Vermittlung zwischen uns und der Regierung. Sollte das nämlich beginnen, dann wird es zu einem Rassenkrieg kommen, den wir verhindern wollen."
Südafrikas Nachbar Zimbabwe hat eine vergleichbare Politik betrieben, die es der Regierung erlaubte, entschädigungslos Land von Weißen einzuziehen. Malema lobte Zimbabwes Vorgehen bei zahlreichen Gelegenheiten, allerdings kostete sie das Land Milliarden an Dollar in Form von verlorenen Produktionskapazitäten und führte zu einem umfassenden Zusammenbruch der Landwirtschaft.
Im Original: South African President Calls For Confiscating White-Owned Land