Der französische Präsidentschaftskandidat Francois Fillon erhielt im Jahr 2013 einen zinsfreien und nicht deklarierten Kredit über 50.000 Euro von einem Freund und Milliardär, wie Canard Enchaine berichtet.
Der konservative Kandidat "hielt es nicht für notwendig", den Kredit von Marc Ladreit de Lacharriere bei der staatlichen Transparenzbehörde anzugeben, wie die Wochenzeitung in der morgen erscheinenden Ausgabe berichten wird.
Die investigative und satirische Zeitung, die bereits den Skandal mit der falschen Arbeitsstelle aufdeckte, der beinahe Fillons Kandidatur beendete, berichtete, dass sein Anwalt Antonin Levy den Kredit bestätigte, der wieder voll zurückgezahlt wurde.
Ladreit de Lacharriere, bei dessen Magazin "La Revue des Deux Mondes" Fillons Frau einmal angestellt war, bekam von Fillon 2011 die höchste nationale Ehrentitel Frankreichs erteilt.
Canard Enchaine sagte auch, dass die Ermittler gegen eine Beratungsfirma namens 2F Conseil ermitteln würden, die Fillon 2012 gründete, nachdem er als Ministerpräsident zurücktrat, und über die er offenbar hunderttausende Euro verdiente.
Fillon stritt jegliches Fehlverhalten bei seiner Beratungstätigkeit ab.
Nachdem er den Wahlkampf um die franzöische Präsidentschaftswahl im Mai zunächst anführte musste er zuletzt kämpfen, um im Rennen zu bleiben, da Canard Enchaine im Januar enthüllte, dass er seiner Frau Penelope hunderttausende Euro an öffentlichen Geldern ausbezhalte, ohne dass sie angeblich dafür arbeiten musste.
Der 63 Jahre alte ehemalige Ministerpräsident muss sich deshalb noch in diesem Monat wegen Untreue verantworten.
Im Original: French tycoon 'gave Fillon undeclared €50,000