Eine australische Journalistin will Mütter, die ihre Kinder zu Hause aufziehen gesetzlich verbieten, indem Frauen nach dem Gebären von Kindern zur Aufnahme einer Arbeit gezwungen werden.
In ihrem Artikel für den Daily Telegraph verweist Sarrah Le Marquand auf einen bericht der OECD, der schlussfolgert, dass australische Mütter, die zu Hause bleiben und sich dem Arbeitsmarkt entziehen "potenziell ein großer Verlust für die Volkswirtschaft sind".
Le Marquand baut auf diesen möglichen wirtschaftlchen Verlusten das Argument auf, dass diese Art des Entzugs der Kindeserziehung tatsächlich im nationalen Interesse sei. Wenn Mütter zu Hause bleiben, dann schnorren sie sich ihres Erachtens vom System, da "Haushalte mit nur einem Einkommen unfaire Steuervorteile geniessen". Le Marquand schreibt:
"Anstatt uns über die angebliche Freiheit von Frauen zu ärgern, die das Recht haben einer bezahlten Arbeit auszuweichen, sollten wir es gesetzlich vorschreiben, dass alle Eltern mit Kindern im Schulalter oder darüber gewinnbringend angestellt sind."
Le Marquand, die Chefredakteurin des Sonntagsmagazins Stellar, ist bekannt dafür, dass sie kontroverse feministische Ansichten vertritt bei Themen von "Der Bachelor" bis hin zu den US Wahlen. Im Titel einer anderen kürzlichen Kolumne beschrieb sie, wie sie im Fernsehen wiederholt von Männern beim Reden unterbrochen wurde ["manterupted", d.Ü.] und prahlte damit, dass sie mit zwei männlichen Experten debattierte und es "schaffte, diese unbeshadet und ohne eine Therapie zu brauchen überstanden zu haben - und das sogar ohne den Schutz einer Petition hinter ihr."
In einer nicht gerade intuitiven Wendung in ihrem letzten Artikel unterstützt Le Marquand trotz ihrer Ablehnung von Hausfrauen eine Erweiterung des bezahlten Mutterschaftsurlaubes und gibt zu, dass Eltern eine "vitale und nicht ersetzbare" Rolle in der frühen Kindheitsentwicklung spielen. Diese Flexibilität aber sollte enden, wenn das Kind in den Kindergarten geht.
Ihre Kolumne spricht nicht an, wie die in die Arbeitswelt gezwungenen Mütter eine Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder finanzieren sollen. Ebenso wenig geht sie ein, welche Strafen Hausfrauen von Kindern im Schulalter erhalten sollen.
Le Marquand lehnt die Idee offen ab, dass Frauen in Bezug auf Erziehung und Karriere eihre eigenen Entscheidungen treffen sollten. Sie schreibt:
"Erst wenn die ermüdende und völlig unbegründete Behauptung, wonach es 'bei Feminismus um Wahlfreiheit geht' tot und begraben ist (es geht nicht um die Wahlfreiheit, sondern um Gleichheit), werden wir die restriktiven Geschlechterstereotype in die Geschichtsbücher verbannen."
Le Marquand scheint offenbar der Auffassung zu sein, dass der Pfad zur Gleichberechtigung darin besteht, Mütter und Väter hätten identische berufliche und elterliche Verantwortungen. Nur dann, so schreibt sie, "werden wir endlich eine ernste Debatte darüber führen, wie wir eine ausgeglichenere Arbeitswelt erschaffen können."
In ihrem Versuch Frauen von "restriktiven Geschlechterrollen" zu befreien würde Le Marquand also ein autoritäres Regime aufbauen, das sich sowohl in das Berufs- als auch Privatleben einmischt. Es ist schon ein seltsamer Feminismus, dass diese Art von erdrückenden Einschränkungen als ein legitimer Weg gesehen werden, Frauen mehr Freiheit zu bringen.
Im Original: Columnist: Moms Should Be Legally Required to Work, Barred From Staying at Home