Das neue Normal: Danke Islam! Danke Merkel! |
Von Ed West für www.Spectator.co.uk, 21. Dezember 2016
Ich habe mittlerweile gelernt, dass man in den Sozialen Medien am besten gar nichts über einen Terroranschlag von sich gibt, insbesondere, wenn er die eigenen politischen Vorurteile bestätigt. Jedes Mal, wenn ich mich trotzdem geäußert habe war es einfach nur krass. Man sollte auch versuchen nichts grundlegendes zu sagen, da es sowieso nur abgestanden wirken würde; vermieden werden sollte auch der Hinweis auf vergleichbare Greueltaten an weniger bekannten Orten der Welt, da die Leute naheliegenderweise nur denken werden, dass man nur darauf ist, ein paar Punkte zu sammeln. Und am besten auch keine Solidaritätsäußerungen bei Twiter, die in diesen Tagen aber sowieso überflüssig geworden sind; Frankreich, Belgien und Deutschland sind unsere engen Verbündete, Freunde und Nachbarn und man muss es nicht extra noch sagen, dass man mit ihnen fühlt, wenn einer von ihnen angegriffen wird.
Die deutschen Sozialen Medien sind ganz offenbar voller Ärger, aber nicht von islamischen Extremisten oder Angela Merkel, sondern von der AfD und deren Unterstützern. Ich bin mir nicht sicher, wie man eine solche psychologische Konstellation nennt; ich nehme an, es ist eine Unterform des Stockholm Syndroms.
Ich verstehe die menschliche Neigung, die Schutzlosen, Flüchtlinge und Moslems allgemein zu schützen vor der Feindseligkeit und den sich wiederholenden schrecklichen Ereignissen. Es ist einfacher, verbal auf Politiker einzuhauen, die sich mit faden theologischen Kommentaren bemerkbar machen, wie auch ich es in der Vergangenheit gemacht habe, aber ihre Aufgabe besteht darin, alle Bürger des Landes zu schützen. Ich sehe auch, warum dieser Drang zu Schützen bei intelligenten Menschen dazu führte, dass sie Merkels Politik gutheissen und tatsächlich denken, dass es im Kampf gegen den Terrorismus half. Aber es ist nunmal extrem unwahrscheinlich; die Behausung von Flüchtlingen führt tatsächlich zu einem Anstieg an Terrorismus, da alles normalverteilt ist, auch wenn das Risiko in wohlhabenderen Ländern etwas geringer sein mag, weil die Sicherheitsdienste besser ausgebaut sind. Es sind Zeiten wie diese, in denen ich Gott für unsere danke, die in unserem Land bereits zahllose Leben gerettet haben, da sie bereits über ein Dutzend geplante Massenmorde verhindert haben. Ich würde ja vorschlagen, wir sollten ihnen Weihnachtsgeschenke schicken, allerdings ist zu vermuten, dass diese zerstört würden. Aber falls die Sicherheitsdienste mitlesen - Vielen Dank für die Arbeit.
Tatsächlich haben Merkels politische Entscheidungen einige ernste Folgen für Deutschlands Zukunft. Ich habe bei vielen das Argument gelesen, dass es tatsächlich eine klevere und scharfsinnige Sache war, eine Million Migranten ins Land zu lasen, weil Deutschland eine niedrige Geburtenrate hat und mehr Menschen braucht. Und doch sind Bildungsstand und Fähigkeiten jener Menschen, die in den letzten 18 Monaten ins Land kamen nach deutschen Standards extrem niedrig; Deutschland ist ein Hochlohnland, insbesondere wenn man es mit Großbritannien vergleicht und es gibt nicht allzu viele Stellen für unqualifizierte Männer. Die Zahl der Migranten, die eine Arbeit gefunden haben ist außergewöhnlich niedrig. Die Arbeitsquoten in der zweiten Einwanderergeneration aus dem Mittleren Osten, vor allem der Türkei, ist ebenfalls bedeutend schlechter als die von ethnischen Deutschen.
Obendrauf gilt es noch zu beachten, welche Technologien gerade auf uns zukommen: Beispielsweise werden in den kommenden zehn Jahren automatisierte Autos ganz ähnlich wie auch in Großbritannien hunderttausende Männer aus der Arbeit drängen. All die Uber Fahrer, mit denen ich sprach stammen aus der muslimischen Welt; sie alle sind fleissig, höflich und geben das beste für ihre Familie; im Unterschied zu mir sind sie in ein anderes Land gezogen und kümmern sich nun um Betrunkene wie mich und reden mit ihnen. Aber die Arbeitsplätze für Niedrigqualifizierte, die es momentan noch gibt werden nicht mehr lange da sein und viele Söhne werden mit arbeitslosen Vätern aufwachsen, sie werden Probleme haben, in einer wurzellosen Welt eine feste Identität zu entwickeln, das Risiko einer psychischen Erkrankung wird viel höher sein und sie werden Probleme haben, selbst eine Arbeit zu finden und sich weder als Teil unseres Landes empfinden, noch Teil ihres Herkunftslandes. Unter diesen Umständen wird eine internationalistische Ideologie, die auf dem Gemeinsinn einer Bruderschaft aufbaut und die Wut auf den reichen, dekadenten Westen pflegt extrem attraktiv.
Da die übergenerationelle Entwicklung ein Konzept ist, das in der demokratischen Politik keine überragende Rolle geniesst, wird ein äußerst wichtiger Teil der Migrationsfrage ignoriert, da die echten Probleme nicht von den fleissigen Einwanderern in der Nachtschicht kommen, sondern von ihren Söhnen, die im Gegensatz dazu, wie der LBC Moderator James O'Brien hofft, Deutschland nicht danken werden für ihre Lebenssituation.
Allerdings reagieren die Leute auf solche Argumente ziemlich ablehnend, was man durchaus verstehen kann. Sie sagen einem dann, dass es bei weitem wahrscheinlicher ist von einem Auto überfahren zu werden, oder im eigenen Badezimmer bei einem bizarren Unfall zu sterben. Natürlich ist das der Fall, allerdings hat keiner dieser tragischen Todesursachen - von denen alle immer seltener werden - so erodierende soziale Auswirkungen, wie wenn ein Bevölkerungsteil sich dazu entschlisst, den Rest zu ermorden.
Im Sommer war ich in Frankreich, was mich fast an meine Besuche in Nordirland als Kind erinnerte; selbst bei einem Weinfest in einem Dorf zählte ich drei bewaffnete Polizisten und vier Soldaten mit Maschinenpistolen. Auch in England kommt es immer öfters vor, dass schwerbewaffnete Polizisten nicht nur an Bahnhöfen stehen, sondern auch vor religiösen Einrichtungen; es wird immer mehr Sicherheitspersonal geben an Orten, wo sich viele Menschen versammeln. In Sadiq Khans Worten sind solche Sachen "Teil und Last" des Alltagslebens in einer jeden Stadt, nur, sie sind ein extrem teurer Teil davon und einer, der einen weitaus größeren Einfluss auf die Gesellschaft hat, als die relativ kleine Zahl an Toten, die damit verbunden ist.
Im Original: Germany is facing a ticking time bomb of rage