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Sonntag, 23. Oktober 2016

Moslems verlangen den Rücktritt einer norwegischen Ministerin, nachdem sie deren Anpassung an die norwegische Gesellschaft gefordert hat


Rassistische norwegische Schweinefresser

Norwegische Moslems haben die Integrationsministerin des Landes zum Rücktritt aufgefordert, nachdem diese sagte, Einwanderer sollten sich an die Kultur mit Schwein, Alkohol und ohne Gesichtsschleier anpassen. Für www.TheLocal.no, 20. Oktober 2016

Die Ministerin der einwanderungskritischen Fortschrittspartei Sylvi Listhaug verursachte am Montag einen Aufschrei, als sie kurz vor einer nationalen Integrationskonferenz einen aufrührerischen Kommentar von sich gab. Bei Facebook schrieb sie den folgenden Eintrag, der 20.000 Menschen "gefiel":

"Ich denke, dass jene, die nach Norwegen kommen sich an unsere Gesellschaft anpassen müssen. Wir essen hier Schwein, trinken Alkohol und zeigen unser Gesicht. Jeder, der nach Norwegen kommt muss sich an die herrschenden Werte, Gesetze und Regeln halten."

Der Kriminologe Omar Gilani Syed, der bei der Integration von Flüchtlingen hilft fragte, wie Listhaug weiterhin für die Integration im Land zuständig sein kann, wenn sie solche Aussagen von sich gibt. Er schrieb in der Zeitung Aftenposten:

"Wenn sie die Komplexität nicht versteht und keine Erfahrung im positiven Umgang mit sozialen Belangen hat, dann ist es Zeit zu fragen: Ist Listhaug die richtige für die Position?"

Er warf Listhaug vor, den Vorteil bei den Wahlen über das Wohl des Landes zu stellen und fragte:

"Ist das eine weitere populistische Stellungnahme, die zum Ziel hat so viele Stimmen wie möglich einzufangen?

Ich zumindest bekomme Angst und werde unruhig beim Gedanken an eine solche Integrationsministerin, welche die großen Probleme unter den Teppich kehrt und die gesamte Integrationsdebatte herunterdampft auf den Konsum von Schwein und Alkohol."

Die Politikerin von Norwegens Arbeiterpartei Zaineb Al-Samarai warf Listhaug vor, die muslimischen Einwanderer absichtlich vom Rest der norwegischen Gesellschaft zu trennen. In einem Artikel im Dagbladet schrieb sie:

"Wenn man Integrationsminister ist, dann muss man integrieren. Und nicht einschüchtern und die Leute spalten.

Ich glaube nicht, dass die norwegische Kultur so schwach ist, dass sie sich hinlegt und stirbt, wenn jemand sich zum Tragen eines Kopftuches als Nationaltracht entscheidet.

Norwegens Kultur ist nicht schwach oder in Gefahr, wie Sie denken. Und die norwegische Kultur besteht bei weitem aus mehr als nur Schwein und Kopftuch."

Norwegens Regierungskoalition aus der mitterechten Konservativen Partei und der populistischen und einwanderungskritischen Fortschrittspartei hat sich vergangene Woche auf einen harten Kurs gegen Norwegens Moslems geeinigt.

Ministerpräsidentin Erna Solberg sagte in einem Interview zur Konferenz am Dienstag, dass sie selbst niemanden einstellen würde, der ein islamisches Kopftuch trägt. Solberg sagte gegenüber NRK:

"Nein, bei mir und wohl auch bei vielen anderen würde man vermutlich keine Stelle bekommen, wenn man einen Niqab [Vollverschleierung, d.R.] trägt."

Währenddessen warf die Chefin der Fortschrittspartei und Finanzministerin des Landes am Mittwoch muslimischen Frauen mit Niqab vor, dass sie damit ganz einfach nur provozieren wollen.

"Ich glaube, dass jene, die das tragen die Provokation im Sinn haben."
Es wäre intelligenter, wenn sie stattdessen ihre Zeit und Mühe dafür verwenden, sich an die norwegische Gesellschaft anzupassen.

Wir müssen ganz einfach dazu in der Lage sein, den Menschen ins Gesicht zu schauen, wenn wir zusammenarbeiten."

Im Original: Muslims call for Norway minister to resign after pork post
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