Guluzar Tarhan Selvi, die Projektleiterin der Organisation sagte der schwedischen Zeitung Göteborgs-Posten:
"Ich war völlig schockiert über das Ergebnis. Ich hätte eher etwas in die Richtung ein Prozent vermutet. Ich bin sprachlos."
Die nationale Koordinatorin der schwedischen Regierung gegen gewalttätigen Extremismus Hillevi Engström dagegen sagte, sie war von den Zahlen nicht wirklich überrascht:
"Die Studie wurde in einigen der Gebiete durchgeführt, von denen wir wissen, dass es Einwohner gibt, die nach Syrien gingen, um sich dem IS anzuschliessen."
Die Abgeordnete bestand aber darauf, dass es gut sei, wenn weitere Fakten über extremistische Organisationen ans Licht kämen. Sie fügte an:
"Man muss alle Fakten auf den Tisch legen und dann früh mit der Präventionsarbeit beginnen und in der Schule darüber reden, wie jeder den gleichen Wert und die gleichen Menschenrecht hat."
Robert Hannah, ein schwedischer Abgeordneter der mitterechten Liberalen, der im nordöstlichen Göteborg aufwuchs sagte, die Studie würde bestätigen, wie sehr die Stadt geteilt ist. Er sagte:
"Die Studie beweist, was mit bereits seit langem klar ist: Göteborg ist eine der segregiertesten Städte in Europa.
In einigen von Göteborgs in sich geschlossenen Vierteln vergiften radikale Islamisten die Kinder, indem sie ihnen glauben machen, dass der Genozid des IS gegen Christen und Jesiden richtig ist, und dass der Terrorismus eine gute Sache sei. Heutzutage findet man in diesen Vierteln in fast jeder Schule diesen religiösen Einschlag.
Beispielsweise geht das Wort 'Kuffar' um, ein abwertender Begriff, den der IS und andere verwenden, und die Leute in diesen Vierteln, die sich dem IS anschliessen sind für einige Helden."
Die Umfrage wertete die Antworten von 1.200 Schülern im Alter von 12 bis 18 aus, die in den sozial und wirtschaftlich benachteiligten Gebieten Göteborgs leben, und von denen 11 Prozent meinten, sie hätten Sympathie für religiöse Extremisten und 13 Prozent meinten, sie kennen jemanden, der Sympathien hegt.
Eine vormalige in Stockholm durchgeführte Studie der selben Organisation wurde kritisiert, weil sie nicht angemessen akademisch ausgearbeitet wurde. Die Göteborgstudie wurde daher unter anderem von Hans Ekbrand ausgewertet, einem Professor für Soziologie und Arbeitswissenschaft der Universität von Göteborg. Ekbrand sagte der Göteborg-Posten:
"Die Studie sollte nicht als Bild der ganzen Stadt betrachtet werden, weil sie nur in Gebieten und an Schulen durchgeführt wurde, wo angenommen wird, dass die Probleme am schlimmsten sind. Gleichzeitig ist es so, dass wenn über 130 Schüler antworten, sie hätten Sympathie mit dem IS oder vergleichbaren Extremisten, dann ist das aber durchaus viel und sollte ernstgenommen werden."
Der liberale Abgeordnete Hannah bestand darauf, dass es dringend eine Untersuchung braucht hinsichtlich der Ausbreitung des radikalen Islam und inwiefern die Viertel davon betroffen sind. Er schlug vor:
"Göteborg braucht eine Krisenermittlung, um die Ausbreitung des radikalen Islam in diesen Vierteln zu beenden. Radikale Organisationen sollten keine Beihilfen erhalten und Schulen mit religiösen Profilen sollten verboten werden.
Allerdings habe ich keine große Hoffnung, dass die notwendigen Änderungen umgesetzt werden, da sich die gegenwärtige Regierung noch immer dahingehend im Zustand der Verleugung befindet, wie groß die Probleme in Göteborg tatsächlich sind."
Im Original: Gothenburg 'one of Europe's most segregated cities'