So laufen Dschihadisten privat herum |
Am 14. Juli dieses Jahres fuhr der 31 jährige Mohamed Lahouaiej Bouhlel mit einem LKW absichtlich in eine Menschenmenge, die dem Bastillefeiertag beiwohnten, tötete dabei 86 Menschen und verletzte 434 weitere.
Nur zwei Tage darauf übernahm der IS die Verantwortung dafür und pries Bouhlel als einen "Soldaten des Kalifats", auch wenn der Mörder in Wahrheit ein alles andere als ein perfekter Dschihadist war.
Der neueste Bericht der Terrorabwehrpolizei zeigt, dass Bouhlel laut engen Familienmitgliedern und Freunden kein gläubiger Moslem war, sondern ein Atheist.
Sie beschrieben ihn als geistig instabil, sexuell getrieben, als Schweinefleisch essenden Alkoholiker und sagten, seine Besessenheit mit dem IS musste ganz frisch sein.
Laut seiner fanko-tunesischer Ex-Frau und Cousine Hajer, 31, mit der Bouhlel drei Kinder hatte, war der Terrorist keineswegs religiös, vielmehr trank er Alkohol und aß Schweinefleisch. Nachdem sie 2006 heirateten reichte Hajer 2014 die Scheidung ein, weil ihr damaliger Ehemann wie sie behauptete "auf sie urinierte und auf den Boden des Schlafzimmers defäktierte," und weil er "Single sein und durch Clubs ziehen wollte".
Boulels ehemaliger Arbeitgeber - dessen Name nicht an die Presse weitergegeben wurde - beschrieb ihn auch als tiefgreifend verstörten Mann. Er sagte, der IS "Soldat" sei in Wahrheit ein narzisstischer Einzelgänger und ein zwanghafter Lügner gewesen.
Er sagte der Polizei auch, dass der Terrorist einen "unbestimmten, aber dunklen Blick in seinen Augen hatte, wenn er verärgert war".
Laut ihm war Bouhlel kein helles Licht - er sagte er hatte eine Kirchererbse anstelle eines Gehirns - und war verletzbar und sei einfach beeinflussbar gewesen.
Eine Freundin der Familie, die ebenfalls anonym bleiben wollte sagte der Polizei, dass der 31 jährige völlig verrückt gewesen sei:
"Er war Religionshasser. Er tötete all die Leute, weil er ein Sadist war."
Sie sagte auch, dass Bouhlel beim Autofahren manchmal "zum Spass" so tat, als würde er Menschen überfahren, sowie dass er schwul war und gerne Frauenkleidung anzog.
Laut des Onkels des Sadisten aber hat sich Bouhlel in letzter Zeit etwas radikalisiert und sympathisierte mit dem IS. Er sagte:
"Er erzählte mir, dass er die Terroranschläge unterstützen würde. Ich verstand nicht, wie er so etwas sagen konnte, zumal er nie ein praktizierender Moslem war und sich nicht einmal an den Ramadan hielt. Ab Juni aber begann er, sich Koranhörbücher anzuhören."
Roger B. ein 74 Jahre alter Homosexueller, einer der besten Freunde des Mörders und sein ehemaliger "Sugar Daddy" [Freier ohne dass es weitere Kunden gibt, d.R.] sagte den Behörden, dass Bouhlel ein "sanfter" Mann mit einer "gespaltenen Persönlichkeit" war.
Er meinte, die IS Anhänger habe "Frankreich geliebt, die Franzosen geliebt, aber Araber hasst er," und dass er "bestürzt" gewesen sei über die Terroranschläge im Januar 2015 in Paris.
Neben der für einen Dschihadisten atypischen Beschreibung des Mörders zeigt der Polizeibericht auch, dass die Regierung den Sicherheitsmangel entlang der Promenade des Anglais - der Uferstrasse, wo der Anschlag stattfand - am Abend des Anschlages herunterspielte.
Tage nach dem Massaker sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve, dass die Streifenwagen den Zugang zur Promenade blockierten, und die Sicherheitsmassnahmen dabei halfen, dass der LKW gestoppt werden konnte.
Der Bericht der Terrorabwehreinheit aber meint nun aber, dass lediglich ein Polizeiauto zur Zeit des Anschlages in der Gegend auf Streife war, und dass Bouhlel nur deswegen gestoppt werden konnte, weil er den LKW abwürgte und nicht, weil ihn die Polizei dazu zwang.
Im Original: Nice ISIS killer was 'Arab-hating cross-dresser who was addicted to men, pork and alcohol'