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Montag, 10. Oktober 2016

Der afghanische Militär- und Sicherheitsapparat besteht zu zwei Dritteln aus "Geisterbrigaden" - fast 200.000 Soldaten existieren nur auf dem Papier

Circa drei afghanische Soldaten

Fast zwei Drittel, oder knapp 200.000 Mann der für die Sicherung Afghanistans benötigten Truppen der US finanzierten afghanischen nationalen Sicherheitskräfte (ANDSF) haben sich als inexistente "Geistersoldaten" entpuppt. Von Edwin Mora für www.Breitbart.com, 7. Oktober 2016




Die ANDSF beinhaltet Polizei- und Armeeeinheiten. Fünfzehn Jahre nach dem Beginn des Afghanistankrieges hat der US Sonderermittlergeneralität für den Wiederaufbau Afghanistans (SIGAR) festgestellt, dass die geringe Zahl amerikanischer Truppen in Afghanistan, die gemeinsam mit heimischen Truppen kämpfen und von denen eigentlich erwartet wird, dass sie die Sicherheitsoperationen leiten, offenbar gößtenteils überhaupt nicht existieren, weswegen die tatsächliche Zahl der Soldaten im Land erheblich geringer ausfällt als gedacht.

Das Pentagon verweigerte einen Kommentar dazu, ob die Obamaregierung wegen der afghanischen "Geisteramee" besorgt ist, die mit Hilfe von US Steuergeld aufrechterhalten wird, ob damit US Erfolge aufs Spiel gesetzt werden, und ob dadurch amerikanische Soldaten einem unnötigen Risiko ausgesetzt werden. Es konnte auch nicht sagen, ob es amerikanische Soldaten gab, die getötet oder verwundet wurden, weil sie ohne afghanische Reserveeinheiten in den Kampf ziehen mussten.

Die Überwachungsorganisation schrieb:
"Es gibt immer wieder Berichte, die auf Diskrepanzen zwischen der nominellen Stärke der ANDSF und der tatsächlichen Anzahl an aktien Soldaten hindeuten, was Fragen aufwirft, ob die US Regierung angemessene Schritte gegen die Auszahlung von Steuergeld an 'Geistersoldaten' unternimmt."
Bereits im April 2015 sagte SIGAR gegenüber Abgeordneten:
"Weder die Vereinigten Staaten noch unsere afghanischen Verbündeten wissen wirklich, wie viele afghanische Soldaten und Polizeikräfte einsatzbereit sind, und auch nicht zu welchem Grad sie das sind."
Ungenaue und unzuverlässige Zahlen zu afghanischem Sicherheitspersonal tragen sehr wahrscheinlich dazu bei, dass Amerikas Sicherheit in Gefahr ist und Milliarden an Steuergeldern für das Land verschwinden, wie SIGAR meinte, wobei darauf hingewiesen wurde, das die USA bislang fast 70 Milliarden Dollar für die Rekrutierung, Ausbildung, Ausrüstung, Unterbringung, Ernährung, Versorgung und die Besoldung der ANDSF ausgab, und das alles auch für diese inexistenten "Geisterbrigaden".

In einem Brief vom 5. August an den US Verteidigungsminister Ash Carter, der am Freitag, dem 15. Jahrestags des Beginns des Afghanistankrieges veröffentlicht wurde, merkte SIGAR an:
"US Truppen in Afghanistan berichteten, dass die ANDSF Truppenstärke zweiten Quartal 2016 bei 319.595 Mann lag (darunter angestellte Zivilisten).

Wie Associated Press zuvor bereits aber berichtete deuten afghanische Offizielle darauf hin, dass "die beste interne Schätzung eine Zahl von etwa 120.000 ist, also weniger als ein Drittel dessen, was es braucht, um das Land zu sichern."

Das bedeutet, dass etwa 200.000 oder zwei Drittel aller afhganischen Sicherheitskräfte nicht mitgezählt werden, oder aus "Geisterbrigaden" bestehen. Das Pentagon wollte die 200.000 weder bestätigen noch dementieren.

Präsident Barack Obama hat den US Fussabdruck in Afghanistan drastisch reduziert, weswegen sich die verbliebenen amerikansichen Truppen verstärkt auf ihre afghanischen Kollegen verlassen müssen.

SIGAR hat deswegen Alarm gegeben, da die Obamaregierung nicht wüsste, wie viele ANDSF Truppen "tatsächlich existieren." Ende April 2016 berichtete die Überwachungsorganisation:

"Jahrelang stand die offizielle Stärke der ANDSF bei 352.000 Soldaten und Polizisten. Diese Stärke wurde von der ANDSF zwar angestrebt, aber nie erreicht. Noch beunruhigender ist die Einschätzung von SIGAR, dass weder die Vereinigten Staaten noch ihre afhganischen Verbündeten wissen, wie viele afghanische Soldaten und Polizisten es überhaupt gibt, wie viele davon dienstbereit sind, oder was diese überhaupt können."

SIGAR schob die Schuld am Mangel an Genauigkeit und Verlässlichkeit über den Personalstand auf die Obamaregierung, da diese die Aufsicht über die ANDSF an die von Korruption geplagte afghanische Regierung übertrug.

Die USA vertrauen den afghanischen Meldungen zur Truppenstärke weiterhin, was SIGAR für bedenklich hält, da die Besoldungslisten möglicherweise tausende "Geistersoldaten" umfassen, deren Inexistenz eine realistische Abschätzung der afghanischen Fähigkeiten unmöglich macht.

Im Brief an das Pentagon hiess es auch:
"Das Verteidigungsministerium (DOD) arbeitet an automatisierten und zentralisierten Systemen für die ANDSSF, wie auch an biometrischen Prozessen, um die Soldaten und Polizisten besser nachverfolgen zu können..

Dazu übergibt das DOD weiterhin die Kontrolle über finanzielle Mittel für die ANDSF über eine Reihe von finanziellen Zusagebriefen an das dortige Verteidigungsministerium und das Innenministerium. Diese Briefe stellen die Grundlage für die Erwartung an den verantwortlichen Umgang mit den ANDSF Geldern und sie enthalten die Bedingungen, unter denen die Mittel zurückgehalten werden können, wenn die Erwartungen verfehlt werden."

Im Original: Report: Nearly 200,000 U.S.-Funded Afghan Soldiers Are ‘Ghost’ Troops
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