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Mittwoch, 26. Oktober 2016

91 Prozent der Abendnachrichten über Donald Trump sind negativ



Von Hadas Gold für www.Politico.com, 25. Oktober 2016


In den vergangenen 12 Wochen waren stolze 91 Prozent aller Nachrichtenbeiträge der drei großen Nachrichtensendungen über Donald Trump "feindselig", wie eine neue Studie feststellt.

Die Studie wurde vom konservativen Medienforschungszentrum MRC durchgeführt und ergab, dass Trump nicht nur deutlich mehr Nachrichtensendezeit bekamen, als seine demokratische Rivalin Hillary Clinton, sondern dass fast die gesamte Berichterstattung (91%) negativ war.

Hinzu kommt, dass die Sender bei weitem mehr Sendezeit für das Berichten von Trumps persönlichen Kontroversen verwendeten, etwa zu seinem Umgang mit Frauen, als mit der Berichterstattung über Clintons Kontroversen, wie etwa ihre E-Mail Praktiken oder die Clinton Stiftung.

Für die Studie analysierte das MRC alle 588 zwischen dem 29. Juli und dem 20. Oktober (inklusive der Wochenden) ausgestrahlten abendlichen Nachrichtengeschichten von ABC, CBS und NBC, in denen der Präsidentschaftswahlkampf erwähnt oder disktutiert wurde. Insgesamt handelten 29 Prozent aller Nachrichten vom Wahlkampf. Die Studie hat dabei nicht direkt die Aussagen der Kandidaten oder ihren Kampagnen selbst berücksichtigt, sondern nur was die Berichterstatter, Moderatoren, Expertenkommentatoren und befragte Menschen auf der Strasse sagten, um ein Bild für die politische Neigung der Sender zu bekommen.

Auch wenn keiner der beiden Kandidaten wirklich gut wegkam, so blieb Clinton die meiste Zeit vom Kreuzfeuer der Kritik verschont. Die Studie meinte dazu:


"Auch wenn sie Hillary Clinton gegenüber kritisch waren - wegen des Verbergens der Lungenentzündung etwa, oder der irreführenden Einordnung der FBI Ermittlung zu ihrem E-Mail Server - haben die Journalisten der Sender trotzdem immer einen respektvollen Ton in ihrer Berichterstattung beibehalten.

Das war bei Trump nicht der Fall, der als die Personifizierung einer 'Politik der Angst' gebrandmarkt wurde, oder als 'gefährlich' oder 'vulgärer frauenfeindlicher Tyrann' bezeichnet wurde, der einen Großteil der amerikanischen Wählerschaft beleidigt habe."

Die Aufnahme von 2005, als Trump sich beleidigend über Frauen geäußert hat, wie auch andere Vorwürfe wegen angeblichen Fehlverhaltens gegenüber Frauen waren das am meisten berichtete Thema mit insgesamt 102 Minuten Sendezeit. Fragen zu Clintons Alter, ihrer Gesundheit und ihrem E-Mail Server waren das am zweitmeisten berichtete Thema, das insgesamt 93 Minuten Sendezeit erhielt.

Der Forschungsdirektor des MRC Rich Noyes sagte:

"Es überrascht mich nicht wirklich, ich denke die meisten Leute haben inzwischen gemerkt, das die etablierten Medien für Trump ein feindseliger Ort sind.

Ich würde sagen, das größere Bild dreht sich für die Trump Kampagne und teilweise auch für die Republikaner als ganzes darum, dass der Wahlkampf zu einem Referendum über Obama wird... die Clinton Kampagne widerum wollte, nachdem Trump ausgewählt war, das ganze zu einem Referendum über Donald Trump machen. Die Fernsehnachrichen der letzten 12 Wochen haben den Demokraten dann den Wahlkampf gegeben, den sie wollten."

In einer ähnlichen Studie merkte der Fernsehkolumnist und Nachrichtenanalyst Andrew Tyndall am Montag an, dass es bei den Abendnachrichten dieses Jahr "so gut wie keine" Themenberichte gab. Tyndall meinte:

"Von den insgesamt 32 Minunten erhielten der Terrorismus (17 Minuten) und die Außenpolitik für den Mittleren Osten (Israel-IS-Syrien-Irak) ein bisschen Aufmerksamkeit. Schwulenrechte, Einwanderung und die Polizei wurden im Vorbeigehen erwähnt.

Nichts zum Handel, Gesundheitssystem, Klimawandel, Drogen, Armut, Waffen, Infrastruktur, Defizit. Wenn diese Themen mal angesprochen wurden, dann über die Kandidaten, aber nicht auf Initiative der Sender."


Im Original: Study: 91 percent of coverage on evening newscasts was negative to Donald Trump
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