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Freitag, 30. September 2016

Deutsche Bank - die laufende Kernschmelze



Von Martin Armstrong für www.ArmstrongEconomics.com, 29. September 2016



Zehn der größten Hedge Funds ziehen sich aus der Deutschen Bank (DB) zurück. Was man dabei verstehen muss ist, dass die DB Europas wichtigstes Transaktionshaus ist. Das Problem der Hedge Funds ist nun, wo die Transaktionen abwickeln? Kurzfristig können sie auf New York oder London ausweichen. Mit über 60 Billionen Dollar im Derivatebuch der DB ist es der deutschen Regierung völlig unmöglich überhaupt nur zu verstehen, wie man mit dieser Krise umgehen könnte. Wir haben es mit einer umfassenden Zuversichtskrise zu tun.

Merkel ist ganz einfach verrückt, die verrückte Politik einer Notrettung nicht zu verfolgen. Wie sollen Hedge Funds weiterhin die DB benutzen, wenn Merkel weiterhin eine Position vertritt, die zu einer katastrophalen globalen Kernschmelze führen wird? Es scheint noch immer so zu sein, dass Merkel am Ende zucken muss. Wenn die Leute erst einmal begreifen, dass dies eine wirkliche Krise ist, dann wird der Markt für deutsche Schulden eine sehr harte Landung erleben.

Das Schaubild basiert auf IWF Daten und zeigt die globale Ansteckung. Ich "glaube", Merkel wird gezwungen sein zu reagieren. Wir könnten dieses Wochenende eine Ankündigung erleben, bei der sie das Thema zumindest ansprechen muss. Die Möglichkeit einer Ansteckung der gesamten Wirtschaft gehen weit über Deutschland hinaus.

Investoren der DB schauen offensichtlich zu Merkel und ob sie die Rechnung übernimmt oder nicht. Die DB Aktie brach dieses Jahr um über 50 Prozent ein. Die Aussicht auf eine Rettung der DB wird insbesondere dann ein Problem, wenn Merkel kommendes Jahr eine vierte Amtszeit anstrebt. Ihre Perspektive ist, dass sie ihre eingenommene Position beibehält. Daher ist zu fragen, muss die Welt einmal mehr leiden, damit sie ihre positische Karriere voranbringen kann?

Der Angriff der EU Kommission auf Apple hat zu einem Rückprall geführt, da das US Justizministerium nun eine Multimillarden Dollar Strafe von der DB sehen will. Dass die DB im Fadenkreuz der US Ermittler ist trägt zusätzlich zum Problem bei, zumal die Ermittler ähnlich wie Merkel ihre politischen Karrieren vorantreiben wollen.

Merkels Sprecher sagte, die Regierung sähe "keinen Grund" für Gespräche über die Staatsfinanzierung der DB. Angsichts der umfassenden globalen Ansteckung kann dies nicht bestehen bleiben. Die Regierung muss einschreiten, wenn die DB in akute Gefhar gerät, was dann passieren wird, wenn die Hedge Funds die Bank meiden. Man kann darauf wetten, dass ab morgen jede Bank versuchen wird über das Wochenende ihr Risiko gegenüber der DB zu minimieren.

Jon Cryan, der Chef der DB, sagte öffentlich, dass die Aufnahme von frischem Kapital "momentan kein Thema ist", und dass er beim Thema Nothilfe durch die Regierung Merkels Position zustimmt, da dies "absolut nicht angestrebt wird."

Die ganze Krise wurde tatsächlich von Merkel in Gang gesetzt, deren wichtigstes Ziel es war, dass die Steuerzahler nicht von der Krise getroffen werden. Sie drängte auf die Nichtrettung und verbat sich Notkredite, wodurch es für die Regierungen in Europa weit schwieriger wurde, ihre eigenen Banken zu unterstützen. Die Bankenerholungs und -restrukturierungsdirektive als die europäische Grundlage, um mit "too big to fail" Banken umzugehen, basiert auf der Annahme, dass ein Unternehmen, welches "untergehen wird oder wahrscheinlich untergehen wird", wahrscheinlich von selbst eine Restrukturierung auslösen wird. Dadurch ist die Unterstützung der Banken streng begrenzt, weshalb bereits Griechenland, Italien und Portugal wirtschaftlich heimgesucht wurden. Würde Merkel bei der DB nun eine Ausnahme machen, dann wäre es so, als würden die Regeln für alle gelten außer für Deutschland. Folglich gäbe es EU intern starke Proteste.

International betrachtet wären die Konsequenzen global, sollte Merkels Regierungskoalition die DB nicht unterstützen, spätestens im November würde es zu einer massiven weltwirtschaftlichen Krise kommen. Es ist klar, dass es eine Art der staatlichen Intervention bedarf, welche mit politischen Konseqenzen verbunden wäre. Merkel würde ein massives internationales Chaos auslösen, falls die DB fällt und sie wird auch fallen, falls der momentane Bankrun weitergeht.

Die DB muss sich neu aufstellen, da sie aber die größte Bank Europas ist kann sie nicht einfach mit einer anderen notverheiratet werden. Das Risiko ihres Geschäft muss intern wie auch in Verbindung mit anderen Banken sinken. Die deutsche Regierung könnte einen Aktienkauf erwägen. Die juristischen Hürden dagegen verhindern eine umfangreiche Staatshilfe, da dies zu einer Marktverzerrung zulasten anderer Unternehmen führen könnte. Unter EU Recht könnte die deutsche Regierung daher nur Wertpapiere kaufen. Das wäre keine Nothilfe im klassischen Sinn, gegen die Merkel ja auch selbst ist. Das ganze müsste auch unter den gegenwärtigen Marktbedingungen geschehen. Sie können nicht Geld zuschiessen, wenn der Aktienpreis auf einem marktfernen Niveau festgelegt wird [also den Preis absichtlich zu hoch ansetzen, damit die Bank genug Geld bekommt, d.R.].

Es gibt eine Lücke im EU Recht, nach der Merkel die DB retten könnte und das ist, wenn es dem "Abwenden einer ernsten Störung der Volkswirtschaft eines Mitgliedslandes dient, sowie um die Finanzstabilität zu erhalten." Dies wäre eine vorübergehende Massnahme. Und wenn es so weit kommt, dann könnte Merkel behaupten, dass sie sich an EU Gesetz hält und sich nicht anders verhält als sie es von anderen Ländern verlangt. Allerdings beinhalten die EU Staatshilferegeln das Einbeziehen der Gläubiger und der Aktionäre, die jeweils Geld verlieren würden. Und auch darin liegt die Gefahr einer globalen Ansteckung.

Sollte Merkel tatsächlich versuchen, Staatsgeld in die DB zu pumpen, oder sie in irgendeiner Weise zu kaufen, dann könnte sie das nur machen, wenn ein akuter Kapitalengpass vorherrscht. Das muss nicht zwingend bedeuten, dass die DB einen Wettbewerbsvorteil hätte. Ein interessantes Problem würde bei der oben erwähnten Transaktionskrise entstehen. Die EU wäre dann notgedrungen auf die britischen Banken angewiesen. Angesichts des Brexit will die EU diesen aber nicht nachgeben, wodurch sie letztlich einen weiterer Nagel in den Sarg des Euro treiben wird.


Im Original: Deutsche Bank – The Meltdown Crisis
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