Eines der Ghettos - die Infrastruktur stammt noch aus der Zeit, als Schweden dort lebten |
Auch bekannt als "No-Go Zonen". Für www.TheLocal.se, 12. Juni 2017
In Schweden wurden acht weitere Gebieten auf eine Polizeiliste gesetzt, auf denen "besonders schutzlose Gebiete" verzeichnet sind und wo das Kriminalitäts- und Armutsniveau oftmals hoch ist, wie die schwedische Zeitung DN berichtet.
Im Jahr 2015 veröffentlichte die Polizei des Landes einen Bericht mit 53 sogenannten schutzlosen Gebieten, von denen 15 als besonders schutzlos eingestuft wurden. Auf dieser Liste befinden sich nun acht neue bislang nicht genannte Gebiete, was ihre Gesamtzahl nun auf 23 erhöht.
In den internationalen Medien machte der Begriff "No-Go Zone" die Runde nachdem ein schwedischer Zeitungskolumnist den Begriff für diese Gebiete verwendete, allerdings hat die Polizei diese Umschreibung strikt abgelehnt.
Die polizeiliche Definition beschreibt sie vielmehr als sozio-ökonomisch schwache Gebiete, in denen die Kriminalitäts- und Armutsquote allgemein hoch ist, in denen die Polizei regelmässig ihre Methoden und Ausrüstung an die instabile Lage anpassen muss, in denen es gewalttätigen religiösen Extremismus gibt und in denen die Einwohner Verbrechen oftmals nicht der Polizei melden, sei es aus Angst vor Rache oder weil sie nicht erwarten, dass es etwas bringt.
Laut DN handelt es sich bei den neu hinzugefügten Gebieten um
- Norrby und Hässleholmen/Hulta in Borås
- Tynnered/Grevegården/Opaltorget in Göteborg
- Karlslund in Landskrona
- Nydala/Hermodsdal/Lindängen in Malmö
- Fittja und Alby in Stockholm
- Gottsunda in Uppsala
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Linda Staaf, Leiterin der polizeilichen Geheimdienstabteilung sagte der Zeitung, dass einige dieser Gebiete bereits im vorigen Bericht von 2015 als besonders schutzlos hätten eingestuft werden sollen, allerdings hatte die Polizei damals nicht genügen Informationen gesammelt, um die dortige Lage angemessen einschätzen zu können. Sie sagte:
"Im Vergleich zum letzten Bericht wissen wir nun mehr für ein besseres Gesamtbild."
Viele der regionalen Polizeichefs verlangten nach weiteren finanziellen Mitteln und mehr Mitarbeitern. Der Polizeichef von Malmö Stefan Sinteurs sagte zu DN:
"Wir wissen, wie wir vorgehen müssen bei Problemen in diesem Gebiet und unsere beiden früheren besonders schutzlosen Gebieten sind nicht das Problem. Um aber richtig vorgehen zu können bräuchten wir mindestens noch einmal 100 Mitarbeiter."
Die im Polizeibericht von 2015 gelisteten Gebiete waren:
- Vivalla in Örebro
- Hallunda/Norsborg in Botkyrka
- Husby in Stockholm
- Ronna/Geneta/Lina in Södertälje
- Rinkeby/Tensta in Stockholm
- Araby in Växjö
- Rosengård südlich von Amiralsgatan in Malmö
- Södra Sofielund (Seved) in Malmö
- Skäggetorp in Linköping
- Bergsjön, Biskopsgården, Gårdsten, Hammarkullen, Hjällbo and Lövgärdet, alles Stadtteile von Göteborg
In der letzten Woche berichtete The Local, dass mit Seved in Malmö mindestens ein Gebiet auf dem richtigen Weg ist, da die Polizei uns mitteilte, dass es möglicherweise in wenigen Jahren von der Liste gestrichen werden kann. Der Verbindungsoffizier der städtischen Polizei Jonatan Örstrand sagte:
"Das Verbrechensnetzwerk ist zwar noch immer da, aber es werden immer weniger und wir sind sehr froh, dass es keine Neurekrutierungen gibt. Es gibt keine jüngeren Mitglieder in dem Netzwerk, weshalb sie immer älter und immer weniger werden.
Es hängt alles davon ab, wie sich das weiter entwickelt."
Im Original: 'Especially vulnerable areas' increase in Sweden: report
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