Für www.RT.com, 16. Juli 2017
Europol arnte, dass es dem Islamischen Staat nicht an Freiwilligen mangelt, die oftmals gebildet sind und bei denen es sich immer öfters und Frauen und Kinder handelt, die im Westen bereitwillig Anschläge verüben würden, wo im Jahr 2016 10 von 13 Terroranschlägen erfolgreich waren.
Trotz der herben Rückschläge in Syrien und im Irak plant der IS immer komplexere Anschläge mit vielen Toten im Westen, vor allem in Europa, so die Polizeibehörde der EU Europol in ihrem Bericht zur Lage und Entwicklung des Terrorismus für 2017. Darin heisst es:
"Der IS bildet in Syrien/Irak Agenten aus, die im Westen Terroranschläge verüben sollen und es gibt keinen Mangel an Freiwilligen, die zu diesem Zweck in Gruppen ins Ausland geschickt werden."
Für die Terroranschläge werden sowohl von "weit entfernt dirigiert", wobei Einzelne oder kleine Gruppen Anschläge verüben, und es gibt auch Terroristen des Typus einsamer Wolf, die ohne Organisation von islamistischer Propaganda inspiriert werden.
Der Europol Bericht besagt, dass 2016 bei 13 dschihadistischen Terroranschlägen in Frankreich, Belgien und Deutschland 135 Personen ermordet wurden. Hinzu kommen ingesamt 718 Personen, die wegen des Verdachts auf ein Vergehen in Bezug mit dschihadistischem Terrorismus verhaftt wurden, wobei die Zahl der Verhaftungen in Frankreich besonders hoch sind.
Die Polizeibehörde merkte an, dass Frauen und Kinder "zunehmend operative Rollen einnehmen beim Begehen von terroristischen Aktivitäten in der EU," da für weibliche Dschihadisten im Westen "geringere Hürden" bestehen als für Männer. Die Organisation ist besorgt darüber, dass solche Terroranschläge durch Frauen, unabhängig davon ob sie erfolgreich verlaufen oder nicht, Nachahmertaten inspirieren könnten.
Europol, dass als Dachbehörde für die 28 EU Mitglieder dient sagte, dass der beobachtete "Übergang zu Terrortaktiken, Techniken und Vorgehensweisen aus aktuellen Konfliktzonen" sowie die "illegale Ausbreitung von Wissen und Anleitungen zum Bombenbau" besonders alarmierend sei.
Improvisierte Explosivmittel (IEDs) wurden inzischen die Hauptwaffe bei den meisten Terroranschlägen. Der Bericht meint dazu, dass der Zuganz zu Sprengstoffen es leicht macht, einfache und billige Bomben herzustellen. Es hiess:
"Kürzlich wurden von dschihadistischen Terroristen rudimentäre IEDs verwendet. Diese bestanden überwiegend aus bereits verfügbaren explosiven Substanzen, wie etwa Gasflaschen, pyrotechnischen Artikeln und Produkten auf Basis von Ammoniak und Nitrat.
Solche IEDs können ohne besondere Kenntnisse hergestellt, Vorbereitung, extensive Planung oder logistische Unterstützung hergestellt werden."
Die heutige Terrorismusplanung für großangelegte Anschläge hat nichts mehr gemein mit dem Bild von ungebildeten, fanatischen Islamisten, so Europol. Die Mehrheit der Dschihadisten können mit dem Computr umgehen und haben kein Problem mit dem Verwenden moderner Finanzdienstleistungen, um Gelder aus dem Ausland zu empfangen. Im Bericht heisst es:
"Diese Finanzidienstleistungen und Applikationen beinhalten Dienstleistungen, über welche niedrige Summen transferiert werden können, die sehr flüssig, verschlüsselt und teilweise anonymisiert sind, was den gewünschten Geldtransfer für Terroristen einen grenzüberschreitenden, verlässlichen und abgeschirmtn Finanzmechanismus bietet, über den sie in Echtzeit kleine Geldzahlungen erhalten können."
Im Verlauf der letzten beiden Jahren sind über 5.000 Personen "aus der EU herausgeströmt", um sich in Syrien und im Irak dschihadistischen Gruppen anzuschliessen, so der Bericht, wobei herausgestellt wird, dass es wahrscheinlich eine "Dunkelziffer" gibt an Personen, die nach Syrien und in den Irak reisten, die aber nicht entdeckt wurden."
Die durch Dschihadisten in Europa verübten Terroranschläge gingen Hand in Hand mit dem Aufkommen von Rechtsextremisten [sic!; d.Ü.], die bereit stehen, entweder alleine oder in lose organisierten Gruppen zu agieren. Alleine in Deutschland sind laut Europol fast die Hälfte aller bekanntn Rechtsextremisten gewaltbereit und es gibt "eine zunehmende Anzahl an Ersttätern, die den Behörden davor nicht als Extremisten bekannt waren".
Beobachter von außen sagen, dass sie besorgt sind über das ansteigende Risiko von Terroranschlägen in Europa. Im März meinte der Chef des europäischen US Kommandos General Curtis Scaparrotti, dass es "in Europa vermutlich höher ist als anderswo auf dem Planeten mit Ausnahme von Orten, an denen wir die [Terroristen] physisch bekämpfen, wie Syrien [..], Afghanistan und Irak." Der General sagte:
"Europa steht der doppelten Herausforderung gegenüber mit dem Zustrom an rückkehrenden Terroristen aus Syrien und anderen Orten. Gleichzeitig stehen sie der internen Bedrohung durch jene gegenüber, die vom IS inspiriert oder angeleitet werden, was wir bei den Anschlägen in Europa im vergangenen Jahr sehen konnten."
Im Original: ISIS trains jihadists to hit European targets, has no shortage of volunteers – Europol