Von Michael Snyder für www.TheEconomicCollapseBlog.com, 20. April 2017
Wussten Sie, dass der Anteil an 18-34 jährigen Amrikanern, die verheiratet sind und mit ihrem Partner zusammenleben seit 1975 um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist? Damals lebten 57 Prozent dieser Altersgruppe "mit einem Partner zusammen", heute aber sind es nur noch 27 Prozent. Diese Zahlen stammen aus dem Bericht "Die sich verändernden wirtschaftlichen Umstände und Demografie junger Erwachsener", der gerade von der US Zensusbehörde veröffentlicht wurde. Einige meinen, der Grund für diese dramatische kultuelle Verschiebung sei ein Phänomen namens "verlängertes Erwachsenwerden", während andere fürchten, dass ein Grossteil junger Männer und/oder junger Frauen die Vorstellung einer Heirat für sich komplett ausgschlossen hat.
Anstelle einer Hochzeit, gefolgt von der Einrichtung eines eigenen Haushaltes entscheiden sich viele junge Erwachsene dazu, dass ein Leben mit Mama und Papa ihre beste Option ist. Tatsächlich fand dieser Bericht der Zensusbehörde heraus, dass einer von drei der 18-34 jährigen Amerikaner noch bei den Eltern lebt:
Laut dem Bericht "Die sich verändernden wirtschaftlichen Umstände und Demografie junger Erwachsener" von 2016 lebt noch einer von drei Amerikanern im Alter von 18-34 bei den Eltern.
An zweiter Stelle steht das Leben mit einem Ehepartner (27 Prozent), gefolgt von einer anderen Lebensform (z.B. das Leben mit einem Mitbewohner oder Verwandten, 21 Prozent), das Leben mit dem Freund oder der Freundin (12 Prozent) und alleine leben (8 Prozent).
Als die letzte Rezession endete sollte sich dieser Trend eigentlich wieder umkehren, stattdessen aber stieg der Anteil junger Erwachsener, die bei ihren Eltern leben nur noch mehr an. Das wird sehr ernste Konsequenzen für die schwelende Pensionskrise haben, worüber ich an anderer Stelle noch schreiben werde.
Viele dieser jungen Erwachsenen sind auch in keinster Weise produktive Mitglieder unserer Gesellschaft. Tatsächlich ergab der Bericht, dass einer von vier aller 25-34 jährigen Amerikaner, die momentan zu Hause leben weder eine Arbeitsstelle haben, noch einer Ausbildung nachgehen.
Mit anderen Worten, diese Leute brauchen dringend ein Leben. Ich fand dn CNBC Kommentar dazu sehr treffend:
Einer der denkwürdigste Saturday Night Live Scherze aller Zeiten stammt aus dem Jahr 1986, als der Gast William Shatner sich selbst bei einer fiktionalen Star Trek Convention spielt. Als er eine kindische Frage nach der anderen beantworten muss durch die Fans, die allesamt Ende 20 oder 30 sind verliert Shatner die Geduld und brüllt: "Besorgt euch ein Leben, geht das? Ich meine, es ist doch nur eine verdammte TV Sendung!.. Zieht endlich aus dem Keller bei euren Eltern aus! Besorgt euch eine eigene Wohnung und werdet endlich erwachsen!"
31 Jahre später scheint es ganz so, als bräuchte eine ganze Menge Amerikaner genau diese Botschaft. Darum gehts: Die Zensusbehörde hat festgestellt, dass es mehr 18-34 Jahre alte Menschen gibt, die bei ihren Eltern leben, als mit ihrem Partner.
Viele junge Männer wollen heute aber auch gar nicht mehr den traditionellen Lebensweg geben mit Ehe, Familie, Karriere etc.
Tatsächlich lehnen viele von ihnen die Vorstellung einer Ehe grundsätzlich ab. Die Autorin Suzanne Venker sagt, dass viele dieser Männer den Mangel am Heiratswunsch auf moderne Frauen schieben:
"Wenn ich sie nach dem warum frage, dann ist die Antwort immer die selbe: Die Frauen sind keine Frauen mehr." Der Feminismus lehrt den Frauen, dass Männer der Feind sind und das hat die Frauen "wütend" gemacht und "ablehnend, auch wenn ihnen das oft nicht klar ist.""Heute haben Männer keinen Ort mehr, wo sie hingehen können. Es ist genau diese Dynamik - Frauen gut/Männer schlecht - mit der die Beziehung der Geschlechter zerstört wurde. Und doch ist immer noch der Mann, der Schuld daran ist, wenn eine Liebe zerbricht.
"Die Männer haben es satt. Sie haben es satt, dass ihnen gesagt wird, dass da etwas grundlegendes falsch an ihnen ist. Sie haben es satt gesagt zu bekommen, dass wenn Frauen nicht glücklich sind, dann ist es die Schuld der Männer."
Auf der anderen Seite sind viele Frauen extrem verstört, dass heutzurage nur noch so wenige Männer bereit sind, sich zu binden. Viele Männer sind einfach nur auf den Sex aus mit einer endlosen Reihe von Frauen, ohne dass sie einer davon einen Ehering über den Finger stülpen müssen.
Natürlich ist es Männern klar, dass wenn sie einige der größten Vorteile der Ehe bekommen (Sex, Partnerschaft etc.) ohne sich gleichzeitig binden zu müssen, dann ist das ein ziemlich tolles Geschäft für sie.
Ich selbst bin ein großer Fan der Ehe, der Rest der Gesellschaft aber bewegt sich in die exakt gegenteilige Richtung. Laut Pew Forschungszentrum glauben nun 44 Prozent der 18-29 jährigen Amerikaner, dass die "Ehe überflüssig wurde".[..]
Aber natürlich leben nicht alle jungen Erwachsenen aus den falschen Gründen zu Hause. Angesichts unseres langfristigen wirtschaftlichen Niederganges ist es heute viel schwerer für junge Menschen, eine gutbezahlte Arbeit zu finden, als es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war. Das folgende stammt von CNS News:
"Viele junge Männer fallen an das untere Ende der Einkommensleiter," so die Studie der Zensusbehörde. "Im Jahr 1975 hatten nur 25 Prozent aller Männer im Alter von 25-34 ein Einkommen von unter 30.000 Dollar im Jahr. Im Jahr 2016 dagegen stieg dieser Anteil auf 41 Prozent aller jungen Männer (jeweils zu Preisen von 2015)."
Ich habe absolut kein Problem mit jungen Erwachsenen, die aus wirtschaftlichen Gründen vorübergehen bei ihren Eltern einziehen. Die Millennials sind einfach nur Opfer unser kaputten Wirtschaft [und des Feminismus, d.Ü.] und daher sollten wir sie nicht zu schnell aburteilen.
VIele dieser jungen Menschen haben bereits mit ihrem Universitätsabschluss einen großen Schuldenberg angehäuft.
Laut der Behörde für Arbeitsstatistiken haben sich die Kosten für die Universitätsausbildung seit 2006 um erstaunliche 63 Prozent erhöht. Wir versichern unseren jungen Leuten, dass sie nach ihrem Abschluss einmal in gutbezahlte Stellen reinkommen werden, mit denen sie ihre Studienkredite abzahlen können, viele aber müssen beim Abschluss feststellen, dass die versprochenen guten Arbeitsplätze überhaupt nicht existieren.
Heute liegen die Gesamtschulden aller amerikanischen Studienkredite bei einer Billion Dollar. Das ganze hat sich zu einer großen nationalen Krise entwickelt und verkrüppelt eine ganze Generation finanziell.
Wer also das nächste Mal mitbekommt, dass ein junger Erwachsener noch immer zu Hause lebt, dann sollte man mit seinem Urteil warten, bis man die Fakten kennt.
Ja, es gibt viele die einen Tritt in den Allerwärtesten brauchen, damit sie endlich in die Puschen kommen, aber es gibt auch Millionen, die ganz einfach nur zum Opfer unseres laufenden und langfristig wirkenden wirtschaftlichen Zusammenbruchs werden.
Im Original: Why Are So Many Millennials Living With Their Parents Instead Of Getting Married And Starting Their Own Families?