Samstag, 18. März 2017

Für Christen wird Mosul nie wieder sicher sein, da der IS eine neue Generation Dschihadisten herangezogen hat

Christen in der Levante: Allein glassen und auf sich gestellt. Merkel hilft lieber anderen.
Ein Vikar warnte, dass Christen, die von mordenden Dschihadisten des Islamischen Staates vertrieben wurden, womöglich nie wieder nach Hause zurückkehren könnten, da die Terroristen eine neue Generation radikalisierter Kinder herangezogen haben. Von Katie Mansfield für www.Express.co.uk, 18. März 2017

Als der IS 2014 in das irakische Mosul einmarschierte wurden über 100.000 Christen vertrieben.

Und nun, da der Kampf um Mosul in seine letzten Tage eintritt, versuchen einige Christen, wieder in die Stadt zurückzukehren.

Ein Vikar aber, dessen Kirche 70 Kilometer von Erbil entfernt liegt und sich um hunderte christlicher Familien kümmert, die ihre Häuser verlassen mussten warnt, dass es eine große Gefahr gibt, die bleiben wird.

Vater Daniel sagte, die destruktive Ideologie des Terrorkults sei bereits auf die nächste Generation übergesprungen, was befürchten lässt, dass der IS weitermachen wird mit seiner fürchterlichen Kampagne, mit der die Christen aus dem Mittlern Osten vertrieben werden sollen. Er sagte:


"Wir können zurückkehren, aber es ist eine Frage der Sicherheit. Wir haben es nämlich mit einer neuen Generation des IS zu tun - sie haben eine radikal christenfeindliche Einstellung, weshalb es sehr schwer wäre zurückzukehren.

Es könnte sehr schwer werden, wenn die Kinder hier und jene in Mosul aufeinandertreffen. Können sie überhaupt miteinander klarkommen als zwei Gruppen? Könnten sie sich aneinander gewöhnen? Wir müssen mit den Kindern in Mosul arbeiten, um ihnen abzugewöhnen, was der IS ihnen eingetrichtert hat."

Der IS verwendet schon lange Kinder aus dem Irak und Syrien beim Versuch, die Christen der Region zu vernichten.

Kinder, die als Kalifatszöglinge bezeichnet werden, sind mit Messern und Pistolen bewaffnet in Propagandavideos aufgetreten und haben Hinrichtungen durchgeführt.

Es gab auch Berichte, nach denen Kinder zu Selbstmordattentätern ausgebildet wurden.

Vater Daniel, der beim Einmarsch des IS sein irakisches Dorf verliess arbeitete mit christlichen Kindern, um ihr Trauma durch den IS zu verarbeiten, da ihre Angehörigen gefoltert und ermordet wurden.

Er warnt, dass Bildung ihre einzige Waffe sein könnte gegen die Dschihadisten und ihre jungen Unterstützer, da die Kinder, wenn sie erst einmal von der Gruppe terrorisiert wurden, bereitwillig gegen den IS zu arbeiten. Vater Daniel sagte:

"Ich sagte ihnen, dass sie sich bilden lassen sollen und diese Bildung als Waffe gegen den IS zu verwenden. Die Schule dauert vom siebten bis zum 18. Lebensjahr. Die älteren beginnen bereits als Freiwillige zu arbeiten, um jenen zu helfen, die jetzt nach den neuesten Problemen in Mosul in Erbil ankommen.

Einige arbeiten als Übersetzer, wenn die Personen von anderen Organisationen kommen. Sie wollen ihrer Gemeinde helfen und sie wollen, dass ihre Stimme in der Welt gehört wird."

Vater Daniel meint, die Christen in der Region hatten lange Angst um ihrer Zukunft und seine Kirche kämpft noch immer mit dem Zustrom fliehender Familien. Er sagte:

"Davor war es schwer für Christen, weil Saddam von der Macht vertrieben wurde und alles von schlecht zu schlimmer wurde, da die Christen ab 2003 von den Extremisten vefolgt wurden.

Die Christen in Mosul wurden permanent von Terroristen ins Visier genommen, das Leben war sehr hart für sie. Als dann der IS kam und Mosul von den Christen gesäubert wurde, flohen viele an Orte wie Erbil. Die Christen, die unter IS Kontrolle in Mosul blieben - sie wurden geschlagen, bestraft und ermordet. Den Christen wurden drei Optionen gegeben: Eine hohe Steuer zahlen, die Stadt verlassen, oder öffentlich hingerichtet werden.

Die Christen hatten aber schon lange vor dem IS Angst vor Verfolgung. Sie wurden überwacht, aber als der IS kam wurde es viel schlimmer. Der IS wollte alle Christen vertreiben.

Ich war in Erbil, als der IS aufkam. Die Kirche war nicht vorbereitet auf die Zahl der Fliehenden, die aufgenommen werden mussten, es waren Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten und sie alle kamen hierher, wobei die Kirchengebäude eine Unterkunft boten und die Menschen auf dem Boden schliefen. Nach und nach konnte die Kirche Zelte und Hütten zur Verfügung stellen und mittlerweile mietet die Kirche Wohnungen an. Es ist sehr wichtig, dass den Menschen ein bisschen Würde gelassen wird, und dass sie einen Ort haben, an dem sie ein bescheidenes Leben führen können.

Die Kirche hat ihnen geholfen und ihnen eine Richtung gegeben und machmal Trost - sie hatten alles verloren und wahren sehr traumatisiert, und so haben wir sie getröstet und ihnen geholfen und an ihren Traumata gearbeitet, um eine Heilung zu ermöglichen und die Familien wiederzuvereinen und eine Einheit herzustellen, um weitergehen zu können im Leben."

Lisa Pearce, die Leiterin der Wohltätigkeitsorganisation Open Doors UK and Ireland, die sich gegen Christenverfolgung einsetzt sagte:

"Pastor Danile ist ein Beispiel für viele mutige Christen überall im Mittleren Osten, die jenen helfen, die verfolgt werden. Der Irak steht auf dem siebten Rang der Länder, in denen das Leben für Christen am schwierigsten ist."

Während die Kirche versucht die vom IS versprengten Familien wieder zusammenzubringen bewegen sich die irakischen Regierungskräfte stetig in Richtung der Grossmoschee in Mosul, nachdem sie bereits die Brücke einnahmen, die zur vom IS gehaltenen Altstadt führt.

Der Verlust der Stadt wäre ein herber Rückschlag für den IS, da die Stadt als de facto Hauptstadt der Gruppe diente, nachdem sich ihr Anführer Abu Bakr al-Baghdadi im Sommer 2014 in der dortigen Grossmoschee zum Führer eines Kalifats erklärte, dass ich über den Irak und Syrien erstreckt.





Im Original: Christians may NEVER be able to return to Mosul as ISIS has bred NEW generation of jihadis