Nun, da physisches Geld an immer mehr Orten auf der Welt abgeschafft wird scheint die Ära, in der "nur Bares als Wahres" zählte, zu ihrem Ende zu kommen. Länder wie Indien und Südkorea haben den Zugang zu physischem Geld gesetzlich beschränkt und weitere testen derzeit digitale Blockchains für ihre Zentralbanken.
Der Krieg gegen das Bargeld wird nicht übernacht geführt werden und es wird noch lange zu Entscheidungsschlachten kommen, vor allem in Ländern, in denen die Bürger zu Alternativen greifen, wie Edelmetall oder dezentralen Cryptowährungen. Obwohl der Übergang wie ein natürlicher Vorgang ins digitale Zeitalter wirkt, so wird die Bargeldlosigkeit tatsächlich offen von bösartigen Motiven getrieben.
Die nie dagewesene Zusammenarbeit zwischen den Regierungen und Zentralbanken im Jahr 2008 führte zu Notkrediten, Nullzinsen und dem Drucken von Geld, wie es noch nie vorkam. Die damaligs unter Nötigung und hinter verschlossenen Türen getroffenen Entscheidung bereiteten die Bühne für das unausweichliche Ende des Papiergeldes.
Die Stabilität der nationalen Währungen wurde geopfert, um damit einige sich überall auf der Welt befindliche private Institutionen zu retten. In einem weiteren Schritt haben Bürokraten und Banker dann das Schicksal des Finanzsystems, wie wir es kennen vollends besiegelt.
Ein Währungskrieg wurde entfesselt, was dazu führte, dass der Dollar, Euro, Yen und viele andere nationale Währungen gemeinsam in einen Selbstmordpakt getrieben wurden. Das Drucken von Geld und die endlose Ausweitung der Schulden führen unausweichlich dazu, dass der Wert eines jeden Geldbeutelinhaltes und jedes Bankkontos schwindet. Dieser neue Krieg wird im Schatten der öffentlichen Ignoranz ausgefochten und unterminiert durch die Inflation und andere Folgen der zentralen Steuerung, sukzessive die soziale und wirtschaftliche Stabilität. Die Federal Reserve führt den Rest der Weltzentralbanken in das gemeinsame Grab und die Turbulenzen daraus wird jeder einzelne, der an der Weltwirtschaft beteiligt ist spüren.
Peter Schiff, der Präsident von Euro-Pacific Capital schrieb mehrere Bücher über den Zustand des Finanzsystems. Sein Fokus liegt auf den Langfristkonsequenzen aus der nun schon jahrelang dauernden Manipulation der Fiat-Währungen durch die Regierungen und Zentralbanken:
"Nie im Lauf der Geschichte brach eine Volkswirtschaft zusammen, weil die Währung zu stark war.. Die Ansicht, wonach eine schwache Währung von Vorteil sei, ist so absurd, dass sie nur existiert, weil sie den politischen Interessen jener dient, die deren Abschaffung betreiben. Aber auch wenn ich Politikern nicht vorwerfen möchte, sich Märchen auszudenken, die zu ihrem Vorteil sind (das ist ihre Natur), so sehe ich vielmehr die große Schuld bei den hypnotisierten Vertretern der Medien und der Finanzelite, die ihre Vernunft offenbar am Eingang abgegeben haben. Währungskriege unterscheiden sich fundamental von anderen Kriegen, da es dabei um Selbstmord geht. Jene Nation, die es schafft, den eigenen Bürgern den größten Schaden zuzufügen wird am Ende gewinnen."
Wer einen Eindruck davon gewinnen möchte, wie das alles enden wird, der muss nur auf Venezuela blicken, wo die Regierung den Wert des Bolivar völlig zerstörte (und die US Einmischungen das Problem weiter verschlimmert haben). Das land steckt in einer tiefen Depression, weshalb die Frauen inzwischen ihre Haare verkaufen, nur um den Alltag bewältigen zu können. Auch wenn sich die Raten für Kriminalität und Mord auf einem Allzeithoch befinden geht die größte Gefahr dennoch von den umfassenden Planungen der Regierung aus. Das Geld, für das sie arbeiten und sparen ist mittlerweile so wertlos, dass es gewogen und nicht mehr gezählt wird. Die Geldstapel müssen in Rucksäcken transportiert werden und die Szenerie erinnert an die Weimarer Republik in den 1920ern. Wenige westliche Nationen haben davor einen Währungskrise erlebt, was bedeutet, dass sie gegenüber den unausweichlichen Konsequenzen durch die endlose Gelddruckerei sei 2008 völlig blind sind.
Um diese Art von Chaos nicht auf die ganze Welt überspringen zu lassen sind die Verantwortlichen bereit alles notwendige zu tun, allerdings hat dies einen Preis. Anstatt sich darüber Sorgen zu machen, dass man säckeweise Geld mit sich herumschleppen muss wird die Angst in einer bargeldlosen Gesellschaft eher von möglichen Zugriffssperren auf das eigene Geld herrühren. Wenn es keinen physischen Weg gibt, auf dem die Konsumenten sich ihren Wohlstand aneigenen können, dann werden die Banken entscheiden, wie viel erhältlich sein wird.
Das Maß an Vertrauen der meisten Menschen in das gegenwärtige System ist erstaunlich. Selbst nach Jahrzehnten der Inkompetenz, Manipulation und Unverantwortlichkeit blickt die Öffentlichkeit noch immer zur Regierung und auf die etablierte Ordnung, als wären sie Kinder, die das Schwimmen erst noch lernen müssen. Die Verantwortung, die mit der persönlichen Unabhängigkeit einhergeht hat die gesamte Bevölkerung so weit eingeschüchtert, dass sie die Entscheidungsfindung bereitwillig an "Experten" abgeben. Und zufälligerweise haben ausgerechnet jene Politiker, die das Vertrauen geniessen, einen Plan, um auf Generationen hin jeden den Wohlstand zu entziehen.
Einige wenige setzen ihre Hoffnungen in diesem Zentralisierungskrieg auf dezentrale Technologien wie Bitcoin und Ethereum. Diese innovativen Plattformen haben das Potenzial, Märkte zu eröffnen, die das staatliche Schneeballsystem unterlaufen. Die künftige Entwicklung von Cryptowerten bietet durchaus viele Potenziale, aber auch hier droht die Vereinnahmung.
Die größte Bedrohung der individuellen Freiheit ist die finanzielle Abhängigkeit und so lange der eigene Wohlstand sich unter der Kontrolle einer Drittpartei befindet, so lange ist er nicht sicher. Unglücklicherweise werden private Blockchains zunehmend beliebt, da es sich dabei für all jene, die gerade darüber lernen um Trojanische Pferde handelt (im Vergleich dazu sind die Bitcoin Überweisungsregister öffentlich). Ohne die dezentrale Natur von Finanznetzwerken ist es letztlich nur eine gigantische Datenbank, in der alles nachverfolgt wird und die wie alle anderen auch, sehr leicht kompromittiert werden kann.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) gab einen Bericht heraus über die Zukunft der Finanzinfrastruktur. Giancarlo Bruno, der Leiter für die Finanzdienstleistungsindustrie beim WEF stellte fest:
"Blockchains werden keineswegs am Rande der Finanzindustrie bleiben, sie werden zu ihrem Herzen. Mit ihnen wird es möglich sein, überall in der Industrie innovative Lösungen zu entwickeln, welche die Struktur der Finanzdienstleisungen zunehmend integrieren wird, wie es mit den Datenzentren, Kommunikationsmitteln und dem elektronischen Handel davor ebenso geschah."
Die Liste an Ländern, welche die Blockchain Technologie in ihr Zentralbanksystem integrieren wollen, ist sehr lang. Nur um einige zu nennen: Singapur, Ukraine, Frankrei, Finnland und viele mehr, erforschen und testen derzeit die Möglichkeiten.
Für all jene, die auf der Suche nach eher handfesten Vermögenswerten sind, ist die Diversifizierung in Gold und Silber ein guter erster Schritt. Es geht nicht darum von heute auf morgen zum Millionär zu werden, sondern vielmehr darum, Edelmetalle als langfristige Investitionsvehikel zu nutzen. Unabhängig davon, was in den kommenden Jahrzehnten noch kommen wird, so bleibt der Wohlstand in physischer Form der sicherste von allen. Vor vierzig Jahren war es möglich, das Geld auf der Bank einzuzahlen und dann bekam man Zinsen darauf, allerdings gibt es diese Möglichkeit nicht mehr. Jene, die sich nicht an dieses neue finanzille Zwielicht anpassen werden in den kommenden Jahren aller Wahrscheinlichkeit in die Schuldknechtschaft absinken.
Kontrolle und Zuversicht sind zwei der wichtigsten Aspekte in unserem System. Wenn aber erst einmal die digitalen Spinnennetze bereit stehen, dann wird die Fähigkeit für Einzelpersonen, die eigene Privatsphäre zu erhalten verschwinden. Nur wer versteht, welche subversiven Möglichkeiten es dagegen gibt, kann sich davor schützen, dass die eigene Zukunft von jemand anderem bestimmt wird. Das Bargeld erlaubt (steuer)freie Transaktiionen ohne, dass der Staat als Mittler eingreift, aber das ist bald Geschichte. Es wird in den kommenden Jahren noch viele Begründungen geben, die für eine bargeldlose Gesellschaft sprechen, sollte das kaputte Finanzsystem aber davor nicht repariert werden, dann wird die daraus entstehende Despotie nur umso schlimmer werden.
Im Original: Cash Is No Longer King: The Phasing Out of Physical Money Has Begun