Montag, 21. November 2016

In Libyen zog ein Affe einer Frau das Kopftuch herunter und löste damit einen Gewaltausbruch aus

Ein Casus Belli der anderen Art..

Von Ahmed Elumami, Aidan Lewis und Clelia Oziel für www.Reuters.com, 20. November 2016

In der südlibyschen Stadt Sabha starben mindestens 16 Personen und 50 wurden verletzt, als es in der Stadt zu einem Gewaltausbruch zwischen rivalisierenden Fraktionen kam, die vier Tage andauernten, wie ein Gesundheitsvertreter am Sonntag mitteilte.

Laut Anwohnern und Lokalberichten brach die Gewalt zwischen zwei Sippen aus, nachdem es einen Zwischenfall mit einem Affen gab, der einem Ladeninhaber der Gaddadfa Sippe gehörte, und der eine Gruppe vorbeigehender Schülerinnen angriff.

Der Affe zog einem der Mädchen das Kopftuch herunter, was Männer der Awlad Suleiman Sippe damit rächten, indem sie drei Mitglieder des Gaddadfa Sippe sowie den Affen töteten, wie ein Anwohner meinte, der mit Reuters sprach.

Vertreter der Stadt konnten nicht erreicht werden für eine Bestätigung der Vorgänge.

Der Anwohner teilte Reuters - wegen der sich verschlechternden Sicherheitslage unter Zusicherung seiner Anonymität - per Telefon mit:

"Am zweiten und dritten Tag eskalierte die Situation, als sie Panzer, Mörser und andere schwere Waffen einsetzten.

Es gibt noch immer sporadische Zusammenstösse und das Leben in der Gegend, in der sie kämpften ist völlig ausgestorben."

Wie in anderen Teilen Libyens wurde auch Sabha immer wieder von Konflikten heimgesucht, als der Aufstand, bei dem vor fünf Jahren Muammar Gaddafi gestürzt wurde, das Land in sich feindlich gegenüberstehende Fraktionen zerrissen hat.

Die Region von Sabha liegt im oft von Libyen vernachlässigten Süden und ist ein Zentrum für das Schmuggeln von Waffen und Migranten, es gibt Übergriffe von Milizen und die Verschlechterung der Lebensbedingungen ist besonders akut.

Die Gaddadfa und die Awlad Suleiman sind die mächtigsten bewaffneten Fraktionen in der Region.

Während der letzten Zusammenstössen, die sich im Stadtzentrum ereigneten haben Stammesführer versucht die Kämpfe zu beenden und einen Waffenstillstand zu vereinbaren, allerdings sind sie damit gescheitert, wie Anwohner meinen.

Bis Sonntag wurden in das Krankenhaus von Sabha 16 Leichen von Personen eingeliefert, die bei den Kämpfen starben, sowie etwa 50 verletzte, wie der Krankenhaussprecher sagte:

"Unter den verletzten gibt es Frauen und Kinder, sowie einige Ausländer aus Subsahara Afrika, die bei dem rücksichtslosen Beschuss umkamen."

Die Stadt liegt etwa 660km südlich von Tripoli.


Im Original: Monkey incident sparks clashes in southern Libyan city of Sabha, 16 dead