Dienstag, 8. November 2016

"Die EU wird nicht überleben" - meint Jean-Claude Junckers rechte Hand


Das Projekt der Europäischen Union steht am Rande des Zusammenbruchs, da es in Großbritannien zur bedeutenden Brexitentscheidung kam, wie ein Brüssler Bürokrat nun zugibt. Von Rebecca Perring für www.Express.co.uk, 8. November 2016

Jean-Claude Junckers rechte Hand Frans Timmermans machte vor Unterstützern einen verzweifelten Aufruf "zum Kampf um das Zusammenleben", da der Traum vom EU Superstaat aus den Fingern von Brüssel gleitet.

Der Vizepräsident der EU Kommission sagte:

"Wir sind in die Falle der Identitätspolitik geraten. Wenn die wichtigsten Kräfte der Europäischen Konstruktion auf der nationalen, kulturellen oder ethnischen Identität beruhen, dann werden wir nicht überleben.

Das erste Mal seit 30 Jahren glaube ich tatsächlich dass das europäische Projekt scheitern könnte."

Als weiteres Zeigen der britischen Dominanz auf der Weltbühne sagte er der französischen Zeitung Ouest-France:
"Ich bin nicht pessimistisch, die Europäische Union ist durchaus nicht ewig."

Die Anmerkungen des EU Bürokraten ist der neueste Beitrag zwischen den konkurrierenden Visionen für die Zukunft der EU, wobei die Politiker in einen Streit verwickelt sind, wie die Zukunft nach dem Brexit aussehen soll.

Im Hinblick auf die britische Entscheidung, den 27 Länder großen Block zu verlassen gibt es momentan tiefe Spaltungen im Herzen der EU hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise für das Projekt.

Einige Figuren haben sich gegen eine weitere politische Vertiefung ausgesprochen und warnten, dass des gegen den Willen der europäischen Völker geschehen würde und was die Eurospepsis nur noch weiter anheizen würde.

In Bezug auf die Mehrheit für den Austritt sagte der EU Chef:
"Die Briten haben Europa immer als einen Markt gesehen, nichts weiter."

Davor bereits rief er Großbritannien dazu auf, "in die Gänge zu kommen" und steckte angesichts des Brexit ihre Position ab.

Herr Timmermans sagte, der Euroskeptizismus ist nicht auf Großbritannien begrenzt und gab auch schon zu, dass der Brexit ein "existenzielles Thema" für Europa sei. Er fügte an:
"Die Länder Osteuropas haben auch eine Vision von Europa, die sich von der unsrigen unterscheidet.

Unsere Pflicht ist es, die Unterschiede innerhalb der Union zu respektieren.

Mittlerweile werden in allen europäischen Gesellschaften Werte zur Debatte gestellt. Ungarn und Polen reden über christliche Werte als einen Weg, eine goldene Ära der Vergangenheit wiederzubeleben. Das ist auch eine Taktik der extremen Rechten.

Allerdings ist das eine Vergangenheit, die nie existierte und eine Zukunft, die wir nie sehen werden. In der Politik ist Nostalgie immer ein Ausdruck von Angst vor der Zukunft."


Im Original: 'EU WILL NOT SURVIVE’ – Juncker’s right-hand man admits DEFEAT after Brexit