Mittwoch, 28. September 2016

In Italien könnten 20.000 Migranten auf der Strasse landen, weil der Regierung das Geld ausgeht



Von Nick Squires für www.telegraph.co.uk, 27. September 2016



Bis zu 20.000 Migranten und Asylbeweber könnten in Italien auf die Strasse gesetzt werden, weil es bei der Finanzierung der überlasteten Asylzentren des Landes eine Lücke gibt, wie das Innenministerium warnte.

Eine Lücke von 60 Millionen Euro könnte in den kommenden Wochen zur Schliessung mehrerer Zentren führen.

Die Migranten müssten sich dann selbst durchschlagen und sie werden vielleicht versuchen, sich in reichere Länder in Nordeuropa durchzuschlagen, darunter Großbritannien.

Das Innenministerium warnte, dass in Italien so viele Migranten herumwandern, dass es "ernste Probleme mit der öffentlichen Ordnung geben könnte, oder weil sich sozialen Spanungen aufbauen könnten."

Allein dieses Jahr wurden etwa 132.000 Migranten und Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht, nachdem sie vor der Küste von Libyen und Ägypten von seeuntüchtigen Schlauchbooten und Fischereischiffen gerettet wurden.

Dazu kommen zehntausende, die bereits im Jahr zuvor in das Land kamen und noch immer dort sind.

Insgesamt zahlt Italien Kost und Logie für 160.000 Migranten und Asylbewerbern, von denen die meisten in von der Regierung betriebenen Einrichtungen leben.

Pro Migrant und Tag kostet das ganze den italienischen Staat zwischen 25 und 40 Euro [1,5 - 2,3 Mrd Euro, d.R.].

Sie leben in Zentren überall in Italien, von Turin und Mailand im industriellen Norden bis zu den Kleinstädten in der Toskana und den ärmlichen Gegenden im Süden, wie Sizilien, Basilikata und Kalabrien. Giuseppe Guerini, der Präsident von Confcooperative, einem Zusammenschluss von Hilfsorganisationen, sagte gegenüber dem Corriere della Sera:

"Es gab noch nie eine so ernste Verzögerungen bei den Zahlungen (an die Migranteneinrichtungen) und neben dem sehr hohen Risiko, dass den Asylbewerbern nicht länger geholfen werden kann gibt es auch Probleme mit den Mitarbeitern dieser Zentren.

Die Mitarbeiter dort haben seit mehr als sechs Monaten ihre Gehälter nicht bekommen. Wir stehen kurz vor dem Zusammenbruch."

Innenminister Angelino Alfano gab zu, dass es Zahlungsprobleme gebe, sagte aber, seine Hände seien gebunden, bis das italienische Finanzministerium weitere Gelder frei gibt.

In den letzten beiden Jahren kam die große Mehrheit der Migranten von der nordafrikanischen Küste über das Mittelmeer, die entweder in den westafrikanischen Ländern wie Nigeria, dem Senegal und Gambia aufbrachen, oder vom Horn von Afrika stammen, wie etwa Somalia Äthiopien und Eritrea.

Es dauert mindestens sechs Monate, bis ein Asylantrag bearbeitet wurde.

Wird ein Antrag abgelehnt, dann wird der Migrant in sein Heimatland zurückgeflogen.

Allerdings wird dieser Prozess behindert durch einen Mangel an bilateralen Vereinbarungen zwischen Italien und den Herkunftsländern der Migranten.

Großbritannien half Rom beim Aufbau besserer Beziehungen zu Ländern wie Nigeria, wobei London seine lange Geschichte an engen Beziehungen mit seinen ehemaligen Kolonien in Afrika benutzt.

Diesen Monat hat ein UN Vertreter gewarnt, dass mindesten 235.000 Migranten und Flüchtlinge an der libyschen Küste auf das Übersetzen nach Italien warten.


Martin Kobler, der Leiter einer UN Mission, die Frieden und Stabilität in das nordafrikanische Land bringen soll, das momentan von rivalisierenden Regierungen, Milizen und dem Islamischen gespalten ist sagte:
"Wir haben eine Liste mit 235.000 Migranten, die in nur noch auf eine gute Gelegenheit warten, um nach Italien überzusetzen," sagte


Im Original: Fears that 20,000 migrants could be ejected from Italy's shelters after government suggests it has run out of funds to house them