Die bessere Hälfte der Obamas |
Barack Obama ist nicht mehr Präsident, aber die Bewegung, die beweisen will, dass er im Ausland geboren wurde ist noch immer lebendig - dank Obamas Halbbruder.
Malik Obama veröffentlichte nun ein Foto bei Twitter, von dem er behauptet, es sei eine echte Geburtsurkunde, die beweist, dass sein Halbbruder in Mombasa, Kenia, geboren wurde.
Im Briefkopf der "Geburtsurkunde" steht der Name des "Coast Province General Hospital" in Mombasa.
Im Jahr 2009 bot ein Mann namens Lucas Smith das Dokument bei eBay zum Kauf an.
Das Angebot wurde von eBay aber entfernt, da es gegen das Verbot der Seite verstösst, regierungsamtliche Dokumente zu verkaufen.
Das Geschlecht des Babys ist männlich und als Geburtstag ist der 4. August 1961 angegeben, dem echten Geburtstag des ehemaligen Präsidenten.
Das "Dokument" gibt auch die Namen von Obamas Eltern an mit Barack Hussein Obama und Stanley Ann Obama (geborene Dunham).
Das Thema von Obamas Geburt wie auch jenes seiner Religion wurden regelmässig in rechten Zirkeln und von Verschwörungstheoretikern diskutiert.
Die unbegründeten Gerüchte zu Obamas Herkunftsland sollten in erster Linie seine Legitimität als Präsident in Frage stellen.
Die US Verfassung erlaubt nicht, dass im Ausland geborene Bürger Präsident werden dürfen.
Während Obamas Zeit im Weißen Haus hat Präsident Donald Trump regelmässig die Verschwörungstheorie verbreitet, nach der es eine Lüge sei, dass Obama auf Hawaii geboren wurde.
In einem Versuch, das Thema zu beerdigen veröffentlichte das Weiße Haus unter Obama im Jahr 2011 eine Kopie seiner Geburtsurkunde.
Während Trumps Präsidentschaftskampagne gab der Kandidat öffentlich zu, das Obama in den Vereinigten Staaten geboren wurde - und beschuldigte gleichzeitig seine demokratische Gegnerin Hillary Clinton, das Gerücht erst in Umlauf gebracht zu haben.
Malik Obama wohnt in Kenia, wurde aber in den USA eingebürgert. Es heisst, dass er zwischen drei und 12 Frauen hat, da Kenia die Polygamie legalisiert hat, wie die Washington Post und CNN berichteten.
Im letzten Juli sagte Malik Obama der New York Post, dass er Trump unterstützen würde.
In einem Interview in seinem Haus in Kenia sagte Malik Obama, dass er für den republikanischen Kandidaten stimmen würde, weil er "aus dem Herzen spricht". Er sagte:
"Amerika wieder großartig machen ist ein toller Spruch. Ich würde (Trump) gerne kennenlernen."
Der frühere Demokratenwähler sagte, dass er aufgrund der "tiefen Enttäuschung" über die Präsidentschaft seines Halbbruders nun republikanisch wählen würde.
Trump war offenbar so beeindruckt von Malik Obamas öffentlicher Unterstützung, dass er ihn am 19. Oktober in Las Vegas zu seiner Präsidentschaftsdebatte mit Hillary Clinton einlud.
Das Verhältnis der Obamabrüder hat sich über die Jahre abgekühlt.
Das erste Mal trafen sie sich vor etwa 30 Jahren und waren jeweils Trauzeugen bei ihren Hochzeiten. Malik meint, er sei mehrere Male ins Weiße Haus eingeladen worden und sagt, er stünde im Kontakt mit dem Präsidenten. 2013 sagte er zu GQ:
"Natürlich haben wir ein enges Verhältnis!
Ich war derjenige, der ihn 1988 nach Kogelo brachte! Ich dachte, es sei wichtig für ihn, hierher zu kommen und zu sehen, wo seine Familie herkommt - sie wissen schon, seine Wurzeln."
Malik sagte zu MailOnline in dem Jahr auch, dass sein berühmter Halbbruder "immer ans Telefon geht, wenn ich mit ihm reden möchte."
Allerdings hat Malik Barack davor auch kritisiert, dass er seinen kenianischen Verwandten nicht genügend helfen würde.
"Ich bin stolz auf meinen Bruder, aber ich hätte auch gerne, dass er ein wenig mehr macht für die Familie auf dieser Seite. Ich würde gerne sagen, dass er etwas Geld schicken sollte. Ich selbst gebe Geld, wenn ich darum gebeten werde. Das ist, wozu eine Familie da ist. Uns geht es nicht so gut, auch wenn die Leute das Gegenteil denken."
Er sagte auch, dass der Präsident seinen Leuten nur wenig dabei half beim Versuch in die Politik zu kommen, als er sich 2013 erfolglos als Gouvaneur für den südwestlichen Landkreis von Siaya bewarb. Er sagte der New York Post:
"Ich denke nicht, dass Politik meine sache ist.
Ganz ehrlich, ich werde glücklich sein, wenn mein Bruder aus dem Amt raus ist, denn dann werde ich endlich aus dem Rampenlicht raus sein und kann wieder wie ein Mensch leben."
Es wurde auch spektuliert, dass Malik Obama verärgert darüber ist, was sein Bruder in Libyen gemacht hat.
Die Obamaregierung unterstützte die Entfernung des ehemaligen libyschen Herrschers Muammar Gaddafi, den Malik Obama als einen Freund bezeichnete.
Malik Obama wurde von trumpfreundlichen Teilen in den Medien zunächst feindlich gesehen, weil er früher angeblich Terrorgruppen, wie die Hamas unterstützte, wie Media Matters berichtet.
Als Malik Obama aber damit begann, öffentlich über den Graben zu seinem Bruder Barack zu reden, änderte sich die Einstellung der Rechten ihm gegenüber.
Nicht nur hat Malik Obama die Verschwörungstheorie um Baracks Geburtsort mitgetragen, sondern sagte Joel Gilbert auch, dass Obamas wirklicher Vater ein bekannter Kommunist namens Frank Marshall Davis sei - eine weitere Verschwörungstheorie, die im Internet zirkuliert.
Malik Obama wurde aber auch schon als Opportunist beschrieben, der, wie Vox berichtet, von Journalisten tausende Dollar verlangt, um ihn interviewen zu dürfen.
Im Original: Malicious Malik: Attention-seeking half-brother of Obama posts image of ex-president's 'Kenyan birth certificate' while declaring his support for Trump in series of bizarre and bitter tweets
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