Von Scott Adams für www.Blog.Dilbert.com, 9. Oktober 2016
Ich weis nicht so recht, wie ich diesen Artikel formulieren soll, ohne gegenüber echten Missbrauchsopfern in irgendeiner Form unbeabsichtigt respektlos zu sein. Daher im Voraus eine Entschuldigung, falls es dazu kommen sollte. Allerdings ist das inzwischen fester Bestandteil der öffentlichen Debatte in unserem Land und daher unausweichlich. Am besten konzentriere ich mich darauf zu beschreiben, wie Wähler die momentane Situation wahrnehmen. Ich habe keine Meinung dazu, wer wem was angetan hat, weil ich bei diesen Zwischenfällen nicht anwesend war. Das schonmal im Voraus..
Wir guten Bürger der Vereinigten Staaten finden uns wieder in einer Art von sexuellem Missbrauchspoker, bei dem wir verschiedenen sexuellen Missbrauchsvorwürfen bestimmte Werte zuweisen müssen, um zu sehen welcher vermeindliche Vergewaltiger/Grabscher/Zuhälter wir am Ende im Weißen Haus haben wollen, um die Marke unseres Landes zu repräsentieren. Die Gesamtsituation lässt sich wohl am besten als "suboptimal" beschreiben.
Aus meiner Perspektive ergibt sich, dass sowohl Clinton als auch Trump nach dem Gewicht der Vorwürfe gegen sie beurteilt für das Amt zu 100% ungeeignet sind. Ich denke, die Unterstützer von Trump denken, der Schlag gegen die Marke unseres Landes ist es wert angesichts der möglichen Verbesserungen, die wir im Gegenzug erleben könnten.
Clinton Unterstützer wiederum erzählen mir seit einigen Tagen, dass jeder, der eine sichtbare Unterstützung für Trump zum besten gibt ein Befürworter von sexuellem Missbrauch ist. Aus der Ecke der Überzeugungskraft macht das tatsächlich Sinn. Wenn die Menschen das tatsächlich so sehen, dann ist es eine Realität, mit der man sich befassen muss. Ich aber entscheide mich gegen diese Realität und möchte hiermit meine Unterstützung für Gary Johnson bekanntgeben.
Ich rufe alle Clinton Unterstützer dazu auf, es mir aus den selben Gründen gleich zu tun. Ich weis nicht ob die Vorwürfe gegen die Clintons stimmen, aber da wir uns inzwischen nach den gegen uns gerichteten Vorwürfen beurteilen, ist es verständlich, dass nimand dabei erwischt werden will, wie er sexuellen Missbrauch gutheisst, indem er mithilft, ein Vergewaltigerpaar (der Täter und die Vertuscherin) ins Amt zu bringen. Ob die Vorwürfe letztlich wahr sind ist wohl nicht so wichtig, da der Geruch von einem ganzen Berg an Vorwürfen herrührt - und den vielen Beobachtern als realistisch einschätzen - und das ist auch nicht allzu gut für den Ruf unseres Landes. Und überhaupt ist die Vorstellung, die Clintons zurück ins Weiße Haus zu lassen eine Beleidgung jeder Frau und jedem Überlebenden von Missbrauch.
Um fair zu sein, Gary Johnson ist ein Kiffer und er wusste nicht, was Allepo ist. Ich würde sagen, darauf lässt sich aufbauen. Die Regierung eines Präsidenten Johnson brächte vielleicht ein paar operationelle Risiken mit sich und auch ein paar politische, aber immerhin würde er einen nicht mit Vorwürfen beschmieren und jeden in eine Art Cheerleader für sexuellen Missbrauch verwandeln, wie es passieren würde, wenn man für die Clintons oder Trump stimmt.
Wer die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs ernst nimmt - und das solle man - der sollte für Johnson stimmen. Eine Stimme für Clinton oder Trump wird von Dritten immer als Zustimmung zu sexuellem Missbrauch verstanden werden. Passt blos auf, dass es euch nicht passiert.
Im Original: Why I Endorse Gary Johnson (this week)